Beate feiert Geburtstag: Checke diese 7 anderen weiblichen Vorbilder

BEate Uhse

Happy birthday to Beate! Heute vor 103 Jahren wurde die Gründerin des allerersten Sexshops der Welt geboren. Und das möchten wir feiern, indem wir sieben andere Unternehmerinnen und Influencerinnen ins Rampenlicht rücken. Von der Gründerin einer Porno-Audiosite bis zur leidenschaftlichen Verfechterin von Frauenrechten: Es gibt nichts besseres als weibliche Vorbilder, um uns inspirieren zu lassen!

Der Einfluss von Beate Uhse ist unverkennbar. Sie hat nicht nur als Frau in den 60er Jahren eine erfolgreiche Firma gegründet und somit den Grundstein eines ganzen Sexshop-Imperiums gelegt, sie verbreitete zudem auch noch Zeitschriften und Bücher, in denen sexuelle Tabus durchbrochen wurden. Ihrer Pionierarbeit haben wir es zu verdanken, dass wir heute all das unbeschwert genießen können, was Sexshops zu bieten haben. Außerdem haben sich in ihrem Kielwasser zahllose weitere Unternehmerinnen in die Sexindustrie hineingewagt. Und das erfordert Mut, denn obwohl die Sexualität ein wesentlicher Teil unseres menschlichen Daseins ist, ist sie dennoch nach wie vor von einem Schleier aus Tabus umgeben. Man muss also schon aus hartem Holz geschnitzt sein, wenn man als Frau eine Firma im Sex-Business starten will. Trotzdem passiert dies immer häufiger. Die Innovationen bei Sexspielzeug legen immer mehr an Tempo zu und die aufregendsten Gadgets sind die, die Frauen erdacht haben. Zudem wird die sexuelle Gesundheit von Frauen immer besser untersucht und versuchen die Erfinderinnen die Lücke zwischen weiblicher Sexualität auf der einen Seite und Gesundheit und Medikamenten andererseits zu überbrücken. Und das zu Recht, denn diesem Thema wurde viel zu lang viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet.

7 inspirierende Vorbilder

Wer aber sind die Frauen der Zukunft? Die Frauen, die sich nicht davor fürchten, ihre Stimme zu erheben? Die die Sexindustrie transformieren wollen? Und die auch ein Stück vom Kuchen des sexuellen Wellness-Marktes wollen, der 2023 schätzungsweise 37 Milliarden Dollar umsetzen wird? Hier folgen sie!

Anna Lee, Co-Founder von Lioness.

Der Lioness Vibrator ist ein revolutionäres Sexspielzeug, entworfen von Designerinnen und Ingenieurinnen, die Anna Lee mit ihrer Firma anlockte. Das selbstlernende Spielzeug misst deine Temperatur und die Bewegungen deiner Beckenbodenmuskulatur während des Masturbierens und sammelt auf diese Weise wertvolle Daten über deine Sexualität. Wie reagiert dein Körper auf Erregung? Wann kommst du am heftigsten zum Höhepunkt? Und was funktioniert sexuell gesehen am besten bei dir? Der Vibrator hilft dir nicht nur dabei, die Reaktionen deines Körpers besser zu verstehen, sondern passt auch seine Muster, die Geschwindigkeit und den Druck auf Basis deiner Reaktionen an. Mit diesen Daten möchte die Firma zudem das Wissen über die weibliche Sexualität vergrößern und die zugehörige Diskussion in Gang bringen.

‘Ich bin in einer koreanischen Einwandererfamilie aufgewachsen, in der niemals über Sex gesprochen wurde. Ich hatte so viele Fragen über weibliches sexuelles Vergnügen, die aber immer nur abgewimmelt und zurückgewiesen wurden; selbst von professionellen Medizinern, denn es herrscht nach wie vor ein Stigma rund um Sexualität und ein Mangel an zugehörigen wissenschaftlichen Untersuchungen.’

Jameela Jamil, Schauspielerin, LBGTQ-Aktivistin und Verfechterin von Frauenrechten

Vielleicht kennst du sie aus der Netflix-Serie ‘The Good Place’ aber Jameela Jamil schlägt auch hohe Wellen mit ihrer scharfen und unmissverständlichen Gesellschaftskritik. Sie mischt sich regelmäßig in Diskussionen über Feminismus, Frauenrechte, Sexualität und LBGTQ-Angelegenheiten ein, und vor einigen Jahren gründete sie die beliebte ‘I Weigh’-Bewegung auf Instagram, mit der sie das Bodyshaming aufs Korn nimmt. So gut wie jedes Zitat, das sie von sich gibt, ist ein Juwel, darum solltest du dir diese Dame unbedingt genauer ansehen!

‘Das Phänomen Airbrushing würde ich gerne beerdigen. Ich will es loswerden. Es ist ein widerliches Mittel, das als Waffe eingesetzt wird, vor allem gegen Frauen. Und es erzeugt so viele neue Probleme, viel mehr, als uns bewusst ist, weil uns die Medien blenden, unsere Kultur und unsere ganze Gesellschaft.’

 

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Caroline Spiegel, Gründerin der Audiopornosite Quinn.

Kaum zu glauben, aber wahr. Mit nur 22 Jahren gründete Caroline Quinn, eine Audiopornosite für Frauen. Das machte sie, weil sie nach einer Essstörung ihren Sex-Drive verloren hatte und in der Mainstream-Pornowelt nichts finden konnte, das ihre schlummernde Libido wieder zum Leben erwecken konnte. Die Geschichten auf der Website werden sowohl von Frauen als auch von Männern eingesprochen bzw. eingeflüstert und besitzen einen leichten feministischen Unterton. Sie werden für alle Gender-Ausrichtungen und sexuellen Vorlieben gemacht, mit dem Ziel, die Erregung und das sexuelle Vergnügen mehr zum Mainstream zu machen; damit dies alle genießen können.

‘2 Milliarden Frauen masturbieren, aber fast alle Produkte, die auf den Markt kommen, drehen sich um die Idee von Wellness. Frauen sollen sich selbst ‘gesünder’ machen, in der Realität finden Frauen aber Sex eben einfach herrlich. Sie kommen gerne zum Höhepunkt, weil er sich gut anfühlt. Ich hoffe, dass wir diese Botschaft verbreiten und unterstützen können.’

Heather Morrison, Co-Founder und CEO von Handi.

Etwa 15 Prozent der Bevölkerung weltweit hat ein Handicap. Ihre Sexualität bleibt aber ein Tabu. Darum gibt es auch keine oder nur äußerst wenige Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt, die diese Bedürfnisse decken. Aus diesem Grund entwarf Heather das erste Sextoy, bei dem man seine Hände nicht benutzen muss: Den Handi Joystick. Davor hatte sie bereits das Handi Book of Love, Lust & Disability veröffentlicht, mit dem sie die Diskussion über Sex, Beziehungen und Invalidität entfachen will.

‘Die Invaliden-Gemeinschaft hat die Nase voll davon, sich isoliert und beschämt zu fühlen, wenn es um sexuelle Bedürfnisse und Gesundheit geht. Sie suchen nach einer Marke, die ihnen dabei hilft, ihre Bedürfnisse befriedigen zu können, die Diskussion in Gang zu bringen und Innovationen vorantreibt.’

Juno Dawson, Autorin und Transgenderaktivistin

Schon vor ihrer Transformation von James Dawson zu Juno Dawson schrieb Juno Jugendbücher mit auffällig vielen LGBTQ+ Personagen darin. Das blieb nicht unbemerkt und es kam zu mehreren Petitionen, um ihr Buch This book is gay aus dem Jahr 2014, aus den Bibliotheken zu verbannen. Davon ließ sich Dawson aber nicht beeindrucken und sagte ganz trocken, dass alle diese Aktionen nur umso mehr zum Ausdruck bringen würden, wie viel Hass und Armseligkeit nach wie vor überwunden werden muss. Im gleichen Jahr gewann sie den Queen of Teen-Award. 2015 startete sie ihre Umwandlung zur Frau und schreibt auch heute noch Bücher, ist Vorbilder der LGBT-Wohltätigkeitsorganisation Stonewell und war Jurymitglied des BBC Young Writers Award in 2016. Sie setzt sich noch immer für Transgenderpersonen in ihren Büchern und auf Instagram ein.

‘Wir kämpfen weiter. Wir, die LGBTQ+-Autoren, wissen, wie wichtig es ist, uns selbst in Geschichten wiedererkennen zu können. Denn wenn es uns auch in Geschichten gibt, sind wir auch Teil der echten Welt. Wir fordern unseren Freiraum, Sauerstoff, um zu leben. Zu allen Zeiten wurde uns eingeredet, dass wir ‘minderwertig’ wären, unnormal, abnormal, subnormal oder einfach ‘anders’. Das sind wir aber nicht. Wir glänzen nur auf unsere eigene Art und Weise.’

 

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Lily Sparks, Gründerin und CEO von Afterglow.

Mit Afterglow hat Lily Sparks ein klares Ziel vor Augen. Eine ethische Porno-Plattform errichten, auf der Porno mit sexuellem Wohlbefinden verbunden wird. Mit einer ganzen Skala an Videos, Wellnessübungen, Masturbations-Sessions und anderer Erotika möchte die Site dabei helfen, Sex wieder schöner und intimer werden zu lassen. Kein wildes Gestoße, also, sondern Porno, der gut für deine Selbstwahrnehmung und deine Sexualität ist. Porno, der einem die Scham vor dem Zuschauen nimmt. Nach Aussage von Lily ist Afterglow nicht gegen Mainstream-Porno gerichtet, sondern möchte nur eine Alternative für Menschen darstellen, die sich mehr Intimität wünschen, egal, ob mit sich selbst oder mit einem Partner.

‘Irgendwann in meinem Leben bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich keinen Höhepunkt mehr erreichen konnte; sogar nicht mit einem liebevollen Partner. Ich fühlte mich alleine und beschämt und kannte nichts, was mir hätte helfen können. Alle Pornos, die ich kannte, beinhalteten nicht die Art von Sex, die ich mir wünschte. Das ist eine Erfahrung, die viele Frauen teilen: sich selbst nicht sexy oder erregt fühlen. Sein eigenes Vergnügen im Auge zu behalten, ist nicht einfach, wenn man daran gewöhnt ist, andere immer an erste Stelle zu setzen.’

Lora Haddock DiCarlo, Gründerin und CEO von Lora diCarlo

Für Lora DiCarlo fing alles mit einem Orgasmus an. Und nicht mit irgendeinem, ganz sicher nicht! Es fing mit einem ‘Blended Orgasm’ an. Einer euphorischen Gesamterfahrung, die ihr Partner nie wieder erneut produzieren konnte. No Worries, Lora begab sich daraufhin auf die Suche nach Möglichkeiten, mit denen sich dieser himmlische Orgasmus auf andere Weise erzeugen lassen konnte und gründete dazu die Firma für das ultimative Sextoy. Zusammen mit der University of Oregon entwickelte sie ein Toy zum Erzeugen eines Blended Orgasm und Low and Behold: Sie wurde direkt mit dem Robotica-Preis der Consumer Electronics Show belohnt. Leider machte dir Organisation kurz darauf wieder einen Rückzieher, wodurch Lora den Preis zurückgeben musste. Warum? Weil das Toy angeblich unmoralisch und obszön sein sollte. Allerdings verschwiegen sie, dazuzusagen, dass Lora die erste Frau war, die diesen Preis gewonnen hatte. Der Vorfall wirbelte viel Staub auf und Lora beschloss eine Aufklärungskampagne rund um das Thema Gender-Vorurteile in der technischen Welt zu starten.

‘Natürlich haben wir uns zur Wehr gesetzt. Wir konfrontierten sie mit ihrer langen Historie von Sexismus. Und im Mai 2019 wurden ihnen bewusst, dass sie falsch lagen und nahmen mit uns Kontakt auf. Dieses Mal gab der CES zu, dass sie einen Fehler gemacht hatten und gaben uns den Preis zurück. Sie änderten zudem ihre Regeln und erweiterten die Wellness-Kategorie um den Bereich Sex-Tech.’

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