Bist du die neue Beate? Na klar!

Starke Frau

Emanzipiert, die Prüderie satt und fest entschlossen, das zu bekommen, was sie wollte, so war unsere Gründerin Beate Uhse, die Frau, die ein Sexshop-Imperium erschuf. Beeindruckend? Ganz sicher! Stark und kämpferisch? Absolut! Und du bist genauso. Du musst nur hier weiterlesen!

Frauen wie Beate Uhse begegnet man nicht jeden Tag. Und ganz bestimmt nicht im Nachkriegsdeutschland. Damals wurden die Frauen erneut in die Rolle der Hausfrau und Mutter gezwungen, womit sehr viele nicht besonders glücklich waren, und dies vertrauten sie der Vertreterin Beate an, die sie zu Hause besuchte.

Beate stammte aus einer liberalen Familie. Ihre freigeistige Mutter, eine der ersten Ärztinnen Deutschlands, vertrat die Wichtigkeit der sexuellen Aufklärung und die von Verhütungsmitteln. Beate entschied sich dazu, dieses Wissen weiter zu vermitteln und verteilte an den Türen Broschüren, mit deren Hilfe die Frauen ihre fruchtbaren Tage erkennen konnten. Dieser Führer für periodische Enthaltsamkeit – Pamphlet X oder Schrift X genannt – war der Startschuss für eine blühende Karriere in der Sexbranche.

Moralapostel und kritische Feministinnen

So entstand eine Versandfirma für Kondome und Bücher für ‘eheliche Hygiene’, und 1961 eröffnete Beate ihren ersten physischen Sexshop. Aber das blieb natürlich nicht unbemerkt. Regelmäßig stand die Polizei vor der Tür, weil das Geschäft gegen die Regeln des Anstands verstoßen sollte. Und auch auf sozialem Gebiet wurde Beate ausgegrenzt und beschimpft.

Dieser ganze Gegenwind beeindruckte sie aber kaum. Als sie beim ortsansässigen Tennisclub nicht willkommen war, gründete sie einfach ihren eigenen. In Zeiten, in denen den Leuten die Schamesröte ins Gesicht stieg, wenn über Sexualität, Lust und Selbstbefriedigung geflüstert wurde, wagte Beate es, ihr Ziel unbeirrt und schamlos weiterzuverfolgen. Sie ließ sich nicht einschüchtern, weder von den zahlreichen Moralaposteln noch von kritischen Feministinnen, die sich mit der Reduzierung der Frau auf ein Lustobjekt in Pornofilmen schwertaten.

Sie setzte ihr Vorhaben entschlossen durch und fand sich letztlich an der Spitze eines gigantischen Seximperiums wieder. Dank ihrer Pionierarbeit können wir heute all das ganz frei genießen, was Sexshops zu bieten haben.

beate uhse

Auch du bist eine Beate. Und du, und du!

Eine wirklich beeindruckende Geschichte. Das Schönste daran ist aber, dass in uns allen ein kleines bisschen Beate steckt. Eine sture und eigensinnige Stimme, die uns sagt, dass wir durchhalten müssen, gegen jeden Widerstand und jede Ausgrenzung. Und die andere Frauen bejubelt, die sich trauen, gegen den Strom zu schwimmen.

Jubelnde Cheerleaders

Auch wenn du selbst die Beate in dir noch nicht entdeckt haben solltest, so gibt es bestimmt jede Menge Frauen in deiner Umgebung, denen dies durchaus bereits gelungen ist. Solche Frauen sollte wir schätzen, unterstützen und umarmen. Wir sollten sie nicht aus Eifersucht anfeinden und uns zu Catfights hinreißen lassen, denn wir sind besser als das. Wenn es einer von und gelingt, den Kopf in die Höhe zu recken, sollten wir an ihrer Seite stehen oder sie zumindest unterstützen.

Starke und erfolgreiche Frauen sind keine Bedrohung für die anderen Frauen in ihrer Umgebung. Und auch Frauen, die sich trauen, soziale Veränderungen in Gang zu setzen, verdienen die Unterstützung eines ganzen Heeres jubelnder Cheerleaders, die mit ihnen gemeinsam auf die Barrikaden gehen. Wir brauchen einander, um weiterkommen zu können. Das haben auch die Initiatoren von Bewegungen wie #MeToo und The Women’s March nur allzu gut verstanden.

#Aufschrei

Wusstest du übrigens, dass einige unserer deutschen Frauen hierin eine Vorreiterrolle spielten? Schon lange vor der MeToo-Bewegung? Bereits im Jahr 2013 organisierten Feministinnen wie Anna Wizorek und Jasna Strick die Twitter-Aktion #Aufschrei, mit der sie ‘eine neue Sicht auf den Alltagssexismus’ realisierten. Der gefeierte Hashtag führte in unserem Land zu einer hitzigen Diskussion über Sexismus bei der Arbeit und sorgte dafür, dass seither wesentlich mehr über sexuelle Gewalt und Einschüchterung gesprochen wird.

Gleichzeitig weist Jasna daraufhin, dass sie seit jener Aktion sehr viel Hass und Bedrohungen über die Social Media ausgesetzt ist. Genau wie Beate, die damals beschimpft und verflucht wurde, so fühlt Jasna heute den Zorn der Menschen, die ihr am liebsten den Mund verbieten würden.

Zum Glück gibt es aber ein ganzes Heer von Frauen wie Beate, die sich für Frauen wie Jasna einsetzen und auch für alle anderen Sisters, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht davor fürchten anzuecken; so wie sie auch für dich da sein werden. Denn auch du bist eine Beate. Vergiss das nicht!

 

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