Die Diversität von Intimität

Intimität

Wie schön ist es doch, um endlos intim miteinander zu sein. Weißt du, was ich damit meine? Siehst du dich selbst mit einem anderen zusammen auf dem Sofa? Nackt? Oder sitzt ihr zusammen am Tisch und unterhaltet euch bei einem guten Glas Wein? Dreht es sich bei euch immer um physischen Kontakt oder erlebst du die Intimität eher als ein Gefühl?

Wenn ich die Intimität anspreche, denken viele Menschen direkt, dass ich nach ihrer sexuellen Beziehung frage. Nach meiner Vorstellung frage ich aber nach etwas ganz anderem. Natürlich darf jeder selbst den Worten ihre Bedeutung zuordnen, es kann aber sehr hilfreich sein, Intimität als etwas zu sehen, das sexuell sein kann, das aber auch weit mehr als das ist. Wenn man dies erst einmal verstanden hat, besteht die Chance, dass man sich mit seiner Intimität viel freier fühlen wird, auch wenn es in Sachen Sexualität Spannungen geben sollte.

Angst vor Intimität

Es gibt zahllose Menschen, die sich vor Intimität abschirmen, weil sie sich davor fürchten, damit Zustimmung zu sexueller Annäherung zu geben. Die Intimität könnte schließlich zu Erregung und Sex führen. Gründe für das Ablehnen von Sexualität könnten sein, dass man einfach keine Lust auf Sex hat oder weil man beim Sex an Schmerzen leidet. Um also sicherzustellen, dass es zu keinen sexuellen Kontakten kommt, wird auch jeglicher intimer Kontakt gescheut. Meistens wird hierüber nicht gesprochen, was dazu führt, dass diese Haltung falsch verstanden wird und die Gefahr besteht, dass sich der Partner abgewiesen fühlt. Das ist sehr schade, denn sehr oft besteht durchaus ein Bedürfnis an Intimität mit dem anderen, auch wenn es kein sexuelles Bedürfnis ist.

Kannst du dich daran erinnern, dass auch du schon einmal einem Kuss oder einer Umarmung ausgewichen bist? Oder dass du im dicken Schlafanzug zu Bett gegangen bist, weil du nicht wolltest, dass ein intimer Moment bei deinem Partner sexuelle Erwartungen wecken sollte? Der Intimität wird meistens nicht genüge getan. Sie wird entweder unterschätzt oder überschätzt oder auch sehr oft mit Sex gleichgesetzt.

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Unterschied Intimität und Sexualität

Paare mit gesundem Sexleben kennen meistens sehr gut den Unterschied zwischen Intimität und Sexualität. Sie geben sich gerne intimen Momenten hin, ohne hierdurch direkt Sex zu erwarten. Sie können also solche intimen Momente voll und ganz genießen, ohne sexuelle Spannungen zu erfahren.

Paare die dagegen Schwierigkeiten in ihrer sexuellen Beziehung erleben, scheinen Intimität und Sexualität oft kaum voneinander unterscheiden zu können. Wenn es keinen Sex mehr gibt, ist gleichzeitig auch die Intimität weg. Für sie fühlt es sich deswegen oft sicherer an, intime Momente zu vermeiden, denn sonst könnte der Partner auf den Gedanken kommen, dass dem Ganzen Sex folgen würde. Intimität sollte sich sicher und bedingungslos anfühlen, damit man sich sorglos intimen Momenten hingeben kann.

Verbundenheit

Im Wörterbuch wird Intimität als eine Art der Verbundenheit zwischen zwei oder mehreren Personen beschrieben. Diese Verbundenheit kann körperlich, emotional oder spirituell sein. Diese Bedeutung wird von den Menschen aber meistens nicht so erlebt. Viele assoziieren Intimität in erster Linie mit Sexualität. Und wenn die sexuelle Beziehung unter Druck steht, steht somit automatisch auch die intime Beziehung unter Druck. Und das ist sehr schade! Denn wenn die sexuelle Beziehung als unangenehm empfunden wird oder zu Spannungen führt, kann gerade die Intimität die Partner umso stärker verbinden.

Natürlich gibt es auch Überlappungen zwischen Intimität und Sexualität. Ein intimer Kontakt bietet immer Raum, um ihn zu sexuellen Handlungen auszuweiten. Das setzt die beiden aber nicht gleich. Intimität äußert sich in sehr vielen unterschiedlichen Dingen. An erster Stelle geht es bei ihr um die Verbundenheit, die Personen untereinander empfinden wie z.B. ein Paar. Dies kann bei einem guten Gespräch sein, einer warmen Umarmung, einer sanften Berührung oder auch dem Halten einer Hand.

Wenn Intimität schwer fällt

Wenn man mit seinem Partner Intimität teilt, stärkt sie die Verbindung. Falls diese Intimität fehlt, sagt dies nicht immer gleich sehr viel über die Qualität Beziehung aus. Ob es einem wichtig ist, Intimität zu schenken oder zu empfangen, hängt unter anderem davon ab, ob man gelernt hat, seine Zuneigung auf diese Weise zu zeigen. Zudem muss man zwischen Menschen unterscheiden, die Intimität nicht so sehr benötigen und Menschen, denen es schwer fällt, sich auf Intimität einzulassen. Um sich auf einen intimen Moment einlassen zu können, muss man sich beim anderen sicher und vertraut fühlen. Auch wenn dieser ‘Jemand’ der eigene Partner ist, bedeutet dies nicht automatisch, dass dies jedem leicht fällt. Das muss nicht direkt etwas über die Qualität der Beziehung aussagen, kann aber den Bindungsstil des Partners verdeutlichen. In wieweit Intimität eine wichtige Rolle beim Zeigen seiner Liebe spielt, kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein.

Intimität ist wahrscheinlich einer der wertvollsten Stützpfeiler in einer Beziehung. Sie verbindet. Sie zeigt sich aber auch wesentlich formenreicher als man sich meistens bewusst ist. Darum solltest du sie dir selbst gönnen und dir aller Formen der Intimität bewusst sein, die dir in deiner Beziehung begegnen können.

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