Schwangerschaftsstreifen: Die Entstehung und Abschwächung deiner Tigerstreifen

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Ganze 50 bis 90 Prozent der Bevölkerung hat Schwangerschaftsstreifen, also die bekannten Dehnungsstreifen, die, wenn sie neu sind, eine rötlich-violette Färbung besitzen können. Wie entstehen aber diese Dehnungsstreifen und kann man sie auch wieder loswerden?

Schwangerschaftsstreifen (Striae): Was ist das?

Schwangerschaftsstreifen, die im Lateinischen als Striae bezeichnet werden, sind Erscheinungen in der Haut, die durch Narben im tieferliegenden Hautgewebe entstehen. Sie werden auch als Dehnungsstreifen, Tigerstreifen oder im Englischen als Angel Marks oder Stretch Marks bezeichnet. Schwangerschaftsstreifen entstehen dadurch, dass die Haut schneller gedehnt wird als sie vertragen kann. Hierdurch entstehen Risse im Bindegewebe. Auf diese Weise entstehen meistens eine ganze Reihe solcher Risse, die parallel zueinander verlaufen. Striae tritt bei Frauen und Männern auf. Die Streifen besitzen meistens eine rötlich-violette Färbung und die Haut kann an den betreffenden Stellen etwas dicker sein. In den meisten Fällen entstehen die Streifen am Bauch, dem Gesäß, den Beinen oder an den Brüsten. Im Laufe der Zeit werden die Dehnungsstreifen heller und werden meistens auch wieder weniger dick. Schweißdrüsen und Haarfollikel kommen in diesen Streifen meistens nicht vor. Bei Striae handelt es sich in der Regel um ein kosmetisches Leiden; die Streifen sind normalerweise nicht schmerzhaft.

Wie entstehen Schwangerschaftsstreifen?

Striae bildet sich, wenn die Haut auf einmal sehr schnell wächst. Es gibt unterschiedliche Gründe, wodurch dies geschehen kann, z.B. eine Schwangerschaft, wenn man sehr schnell zunimmt oder wenn man in sehr kurzer Zeit viele Muskeln bekommt. Etwa 70 Prozent aller schwangeren Frauen bekommt es mit Schwangerschaftsstreifen zu tun, die auch als Tigerstreifen bezeichnet werden, denn ihr Bauch wächst dann in kurzer Zeit stark an. Aber auch Heranwachsende und Jugendliche können unter Dehnungsstreifen leiden, z.B. auf den Brüsten oder über den Hüften. Und auch Menschen mit Übergewicht oder Bodybuilder können mit dem Problem kämpfen, wenn sie schnell zunehmen bzw. zu schnell Muskelmasse aufbauen, möglicherweise unter Einsatz von Steroiden.

Kann man Dehnungsstreifen vermeiden?

Die Dermatologin Leenarts stellt dies auf ihrer Website klar: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass es irgendein Mittel gibt, mit dem sich Striae vermeiden lässt. Allerdings kann man seine Haut mit Hilfe von Massage flexibel erhalten und somit den Effekt (etwas) abschwächen. Das erreicht man mit jeder Creme oder Hautöl. Leenarts warnt aber davor, sich davon zu viel zu versprechen!

Auch eine größere Untersuchung mit 800 Frauen kam zu dem Ergebnis, dass es kein einziges Produkt gibt, mit dem sich Schwangerschaftsstreifen wirklich vermeiden ließen.

Von rötlich-violett zu silbern

Die Dehnungsstreifen werden mit der Zeit weniger deutlich sichtbar. Zu Beginn sind sie noch rötlich, violett oder bräunlich oder eine Kombination dieser Farbtöne. Mit der Zeit lässt diese auffallende Färbung aber nach. Die Streifen werden dann meistens heller als die normale Hautfärbung, z.B. weißlich oder silbern bei heller Haut oder hellbraun bei dunklerer Hautfarbe.

Auch bei einer Spezialbehandlung werden die Hautstreifen nicht verschwinden, schreibt Leenarts auf ihrer Website. Allerdings kann eine entsprechende Behandlung dabei helfen, dass die rötlich-violette Färbung der Streifen schneller zurückgeht.

Ich habe mir meine Tigerstreifen verdient!

Die Body Positivity Bewegung hat sich eine positive Einstellung gegenüber dem eigenen Körper auf die Fahnen geschrieben. Eines der Ziele dieser Bewegung ist die Wiedergabe aller Menschen in den Medien, ungeachtet ihrer Figur, Hautfarbe oder ihres Alters. Sie wollen damit einen Gegenpol zu den etablierten dünnen, weißen Models in Zeitschriften und im Fernsehen bilden. Die Body Positivity Bewegung hat dazu geführt, dass immer mehr Frauen ihre Schwangerschaftsstreifen positiver sehen oder es zumindest versuchen, indem sie sie als Tigerstreifen bezeichnen. Damit soll angedeutet werden, dass mit dem eigenen Körper etwas ganz Besonderes geschehen ist: In ihm ist ein Kind gewachsen. Und wir reden hierbei nicht nur über ganz gewöhnliche Frauen wie dich und mich, auch große Beautymarken zeigen immer öfter Models, deren Fotos nicht nachbearbeitet wurden und auf denen dann die bekannten Dehnungsstreifen zu sehen sind. Und auch auf Instagram zeigen Models wie Chrissy Teigen voller Stolz ihre #stretchmarks. Inzwischen gibt es schon fast 900.000 Posts zu diesem tag!

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