28-Tage-Zyklus: Enjoy the Ride

28-Tage-Zyklus

Menstruation, Ovulation, Zyklus, Periode, Eisprung: All diese Begriffe wirst du sehr wahrscheinlich kennen. Weißt du aber auch, was genau in deinem Körper passiert, wenn du deine Tage hast? Und wann bist du am fruchtbarsten? Dies ist der 28-Tage-Zyklus: Enjoy the Ride!

Was ist eigentlich ein Menstruationszyklus?

Während der fruchtbaren Periode einer menstruierenden Person – zwischen der ersten Menstruation bis zur Menopause – sorgt der Körper jeden Monat dafür, dass man schwanger werden kann. Der Körper lässt einen Follikel reifen, eine Eizelle mit den sie umgebenden Zellen. Zudem lassen freigesetzte Hormone die Gebärmutterwand dicker werden, in die sich dann die eventuell befruchtete Eizelle einnisten kann. Falls die Eizelle nicht befruchtet wird, baut der Körper die vorbereitete Gebärmutterwand wieder ab, was sich als Schleim und Blut während der Menstruation bemerkbar macht. Dieser ganze monatliche Prozess wird als Menstruationszyklus bezeichnet.

Geboren mit einer Millionen Eizellen

Die Eizellen im Körper einer Frau werden bereits in der Gebärmutter angelegt. Wenn sich jemand mit einem weiblichen Fötus in der 20. Schwangerschaftswoche befindet, verfügt der Fötus über etwa sieben Millionen Follikel. Bei der Geburt sind davon noch etwa eine Million übrig. Wenn sich der Zeitpunkt der ersten Menstruation eines Mädchens nähert – meistens zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr -, befinden sich noch etwa 400.000 Follikel in ihren Eierstöcken.

Durchschnittlicher Zyklus von 28 Tagen

Im Allgemeinen dauert ein Menstruationszyklus 28 Tage. Da aber jeder Körper anders ist, werden alle Menstruationszyklen zwischen 25 und 35 Tagen als normal eingestuft. Im Folgenden kannst du Schritt für Schritt nachlesen, wie die einzelnen Phasen deines Zyklus aussehen. Dein neuer Zyklus beginnt mit dem ersten Tag deiner Menstruation.

Die follikuläre Phase deines Zyklus: Das Wachsen der Eizelle und der Eisprung

Das Hormon FSH (Follikel stimulierendes Hormon) führt zum Wachstum einiger Follikel bei einem der zwei Eierstöcke. Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, erhalten deshalb auch extra FSH. Mit dem Wachstum des Follikels steigt das Östrogenniveau in deinem Körper an. In welchem Eierstock die Follikel wachsen, bestimmt der Zufall. Der Follikel, der am schnellsten wächst, wird auch als erster springen. Dies wird als Ovulation oder Eisprung bezeichnet. Das Heranreifen eines Follikels dauert bei (jungen) Teenagern etwa 21 bis 45 Tage. Bei erwachsenen Frauen dauert der Reifungsprozess zwischen 21 und 35 Tage.

”Durch das Wachstum der Follikel steigt das Östrogenniveau in deinem Körper an.”

Der Eisprung findet mitten im Menstruationszyklus statt, wenn der größte Follikel etwa 17 bis 20 Millimeter groß ist. Etwa 36 bis 48 Stunden nach erreichen dieser Größe, löst sich die Eizelle. Sie befindet sich dann in der Bauchhöhle und wird anschließend von einem der Eileiter aufgenommen. Über den Eileiter erreicht die Eizelle die Gebärmutter. Dort kann die Eizelle von einer Samenzelle befruchtet werden. Ein Eisprung dauert durchschnittlich ein bis zwei Tage und er findet oft rund um den 14. Tag des Zyklus statt. Das ist der Augenblick, an dem man am fruchtbarsten ist. Vergiss nicht, dass Samenzellen bis zu fünf Tage in deinem Körper überleben können. Du kannst also auch dann schwanger werden, wenn du einige Tage vor deinem Eisprung ungeschützt Sex hattest.

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Die Lutealphase deines Zyklus: Von der Vorbereitung der Gebärmutter bis zur Menstruation

Die Lutealphase fängt an, wenn der Follikel gesprungen und die Eizelle verschwunden ist. Man spricht dann von einem sogenannten Gelbkörper. Hierdurch wird Progesteron produziert, das gemeinsam mit dem Östrogen dafür sorgt, dass die Gebärmutterwand für die Schwangerschaft vorbereitet wird. Die Schleimhaut wird dicker. Während dieser Phase, die durchschnittlich 12 bis 14 Tage dauert, kann man am prämenstrualen Syndrom leiden (PMS). Man kann sich hierdurch traurig fühlen oder launisch sein. Manche Menschen leiden unter Kopfschmerzen, Müdigkeit oder schmerzenden Brüsten. Aber bei weitem nicht jede Person leidet unter PMS. Schätzungsweise sind dies etwa 5%.

Menstruation

Wenn das Gelbkörperchen nicht durch das Schwangerschaftshormon hCG unterstützt wird, stoppt die Hormonproduktion. Hierdurch kommt es zum Abbau der dicken Gebärmutterschleimhaut. Die Schleimschicht und die unbefruchtete Eizelle werden abgestoßen. Dies führt zu der bekannten Monatsblutung, deiner Menstruation. Die Menstruation dauert im Durchschnitt drei bis sieben Tage.

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Schwangerschaft

Wenn man schwanger ist, produziert der Körper das Hormon hCG, das wir weiter oben bereits erwähnt hatten. Dies führt meistens dazu, dass man keine Menstruation mehr bekommt. Allerdings ist es möglich, dass man zu Beginn der Schwangerschaft noch etwas Blut verliert.

Ovulation berechnen

Versuchst du schwanger zu werden und möchtest deshalb gerne berechnen, wann du fruchtbar bist? Dazu kannst du z.B. einen Rechner im Internet benutzen wie den Eisprungrechner von Clearblue oder Apps, die speziell hierfür entwickelt wurden. Dort kann man eingeben, wie lang der eigene Zyklus dauert und wann die letzte Menstruation stattgefunden hat. Es ist also wichtig, sich diese Daten zu merken. Man kann auch einen Ovulationstest benutzen. Solche Test werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten, die auch Schwangerschaftstest verkaufen wie z.B. Clearblue, Sensitest und verschiedene Drogerieketten.

Verminderte Fruchtbarkeit

Weil du bereits über Eizellen verfügst, seitdem du selbst noch in der Gebärmutter warst, werden deine Eizellen immer älter. Und je älter man wird, desto unfruchtbarer wird man. Im Durchschnitt hat eine 20-jährige Frau nur 20% abweichende Eizellen. Wenn die betreffende Frau 40 ist, sind bereits 80% ihrer Eizellen abweichend. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden und steigt auch die Gefahr einer Fehlgeburt.

Ein- und zweieiige Zwillinge

Manchmal passiert es, dass eine zweite reife Eizelle freigesetzt und befruchtet wird. Dies kann zur Schwangerschaft zweieiiger Zwillinge führen. Bei eineiigen Zwillingen teilt sich die befruchtete Eizelle kurz nach der Befruchtung.

Abweichungen des Menstruationszyklus

Bei weitem nicht alle Frauen haben eine regelmäßige Menstruation. Die Wissenschaft bezeichnet es z.B. als Amenorrhoe, wenn jemand länger als sechs Monate keine Menstruation hatte. Bei Oligomenorrhoe hat die betreffende Person einen Zyklus, der länger als 35 Tage dauert, aber kürzer als sechs Monate.

Frauen mit PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom) leiden unter kleinen Follikeln in den Eierstöcken, die nur schwer wachsen und ovulieren. Diese unterentwickelten Follikel werden als Zysten bezeichnet. Durch den verminderten oder ganz ausbleibenden Eisprung sind Frauen mit PCOS oft weniger fruchtbar. Dies ist die häufigste hormonelle Abweichung bei Frauen: schätzungsweise 5 bis 10% der Frauen leiden hierunter in größerem oder kleinerem Umfang.

Bei 20 bis 25% der Frauen, die versuchen schwanger zu werden, wird Anovulation festgestellt. Dabei handelt es sich um das vollständige Fehlen der Ovulation. Die Frauen können aber trotzdem menstruieren.

Manche Frauen haben eine größere Wahrscheinlichkeit für Abweichungen; z.B. Sportler oder Personen, die an Anorexia leiden, an Obesitas oder Endometriose, auch Frauen, die stillen.

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