Empfindliche und schmerzende Brüste. Wie ist das möglich?

schmerzende Brüste

Viele Frauen leiden ab und zu daran: empfindliche und schmerzende Brüste. Darüber wird aber nicht oft geschrieben oder gesprochen, obwohl etwa 10% der Frauen das Problem kennt. Hauptursache? Hormone. In diesem Artikel erfährst du, was man dagegen unternehmen kann.

Ich habe empfindliche und schmerzende Brüste

Zu Beginn wollen wir direkt klarstellen, dass empfindliche Brüste nicht immer gleich eine schwerwiegende Ursache haben müssen. Deine Brüste durchlaufen allerlei Veränderungen: Sie wachsen in der Pubertät, müssen Babys stillen und unterliegen hormonellen Schwankungen. Unter empfindlichen Brüsten verstehen wir geschwollene und gespannte Brüste, aber auch Brüste, die mehr oder weniger schmerzen. Der medizinische Fachbegriff für empfindliche Brüste oder Beschwerden an den Brüsten lautet Mastopathie. Mastos bedeutet Brust, Pathos bedeuten Beschwerde oder Leiden.

Mögliche Ursachen empfindlicher Brüste

Wachstum in der Pubertät

Manche Mädchen bekommen es in der Pubertät zum ersten Mal mit schmerzenden Brüsten zu tun. Dann beginnt das Drüsengewebe zu wachsen, meistens um das 11. oder 12. Lebensjahr. Die Schmerzen lassen sich mit den Menstruationsschmerzen oder Schmerzen beim Eisprung mancher Frauen vergleichen.

Während deines Zyklus

Deine Brustdrüsen werden von hormonellen Schwankungen beeinflusst. Darum können sich die Brüste während des Eisprungs und der Menstruation empfindlicher anfühlen. Sie sind dann stärker durchblutet und können sich deshalb gespannter anfühlen und schmerzen. Dein Drüsengewebe ist dann wahrscheinlich auch etwas welliger, und auch Zysten werden in dieser Phase des Zyklus besser sichtbar sein. Deine Brüste können dabei eine ganze Körbchengröße zulegen, kurz bevor deine Menstruation einsetzt.

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Du bist schwanger

Manche Frauen wissen schon, dass sie schwanger sind, noch bevor sie einen Test gemacht haben. Wie das? Sie fühlen es an ihren gespannten und schmerzenden Brüsten. Dein Körper bereitet sich in diesem Fall auf das Stillen vor. Die Brüste können hierdurch besonders empfindlich sein, sich gespannt anfühlen oder man fühlt ein Stechen. Etwa ab der 15. Schwangerschaftswoche werden die Zellen aktiviert, die für die Milchproduktion verantwortlich sind. Und schon in Woche 22 fangen sie auch damit an, Milch zu produzieren. Hierbei können sich ebenfalls die Brustwarzen und ihre Höfe optisch verändern.

Du bist im Übergang

Auch in der Menopause bekommt man es mit Hormonschwankungen zu tun. Sie können ebenfalls zu schmerzenden Brüsten führen. Nach der Menopause nimmt das Drüsengewebe der Brüste ab, dieser Prozess dauert aber Jahre, genau wie das Wachsen der Brüste in der Pubertät. Wenn man in der Menopause Hormone einnimmt, wird das Brustgewebe sogar besonders dicht. Nach der Menopause verschwinden die Beschwerden oft vollständig.

Du verwendest eine Empfängnisverhütungspille oder andere Medikamente, die Hormone enthalten

Medikamente mit Hormonen wie die Verhütungspille oder manche Antidepressiva können die Sensibilität der Brüste beeinflussen. Man könnte deshalb versuchen, mit der Pille aufzuhören oder eine alternative Pille mit anderem Wirkstoff verwenden, denn es sind meistens die Hormone, die diese Beschwerden auslösen. Dies sollte man aber am besten mit seinem Hausarzt besprechen.

Schmerzende Brüste durch Stress

Wenn man unter Stress leidet, können sich die Muskeln verspannen; auch die Brustmuskulatur. Und dies kann dazu führen, dass die Brüste sich empfindlicher anfühlen.

Zysten in der Brust

Zysten in der Brust treten regelmäßig auf. Es handelt sich dabei um ein gutartiges Leiden. Eine Zyste ist ein Hohlraum, der sich mit Feuchtigkeit füllt, sie kann einige Zentimeter groß werden. Eine solche Zyste kann recht plötzlich im Kanal einer Milchdrüse auftreten. Sie kann auch ganz von selbst wieder verschwinden, z.B. nach der Menstruation. Wenn sie sehr unangenehm ist, kann man sie auch absaugen lassen.

Fibroadenom

Auch ein Fibroadenom ist ist ein Knoten in der Brust. Ein Fibroadenom besteht aus Bindegewebe, das anderes Gewebe verdrängt. Falls nötig, kann der Knoten entfernt werden. Manchmal ist eine extra Kontrolle nötig.

Schmerzende Brüste: Habe ich Brustkrebs?

In den Medien wird Brustkrebs sehr häufig besprochen. Eine von sieben Frauen leidet darunter. Darum ist es wichtig, seine Brüste regelmäßig zu kontrollieren. Der beste Zeitpunkt hierfür ist eine Woche nach dem ersten Tag der Menstruation, sagt Léonie Smit, onkologische Chirurgin des Mammazentrums Treant Pflegegruppe auf der eigenen Website. Die Brüste sind dann am unempfindlichsten und reagieren am schwächsten auf hormonelle Veränderungen. Schmerzen in den Brüsten sind nur in den allerwenigsten Fällen ein Anzeichen für Krebs. Trotzdem ist es natürlich wichtig, bei Veränderungen mit seinem Hausarzt Kontakt aufzunehmen.

Was kann man gegen schmerzende Brüste tun?

Wenn du sehr unter schmerzenden Brüsten leidest, können dir die folgenden Tipps helfen.

  • Trage einen starken BH, der viel Unterstützung bietet. Ein Sport-BH kann z.B. hilfreich sein. Achte darauf, dass er gut sitzt. In einem Fachgeschäft wird man dich hierzu gut beraten.
  • Eine warme Dusche kann die Beschwerden lindern. Sollte dies helfen, solltest du auch auf warme Kleidung achten. Auch eine Wärmflasche oder ein andere Wärmequelle kann gegen die Schmerzen vorübergehend helfen.
  • Kälte kann in manchen Fällen helfen und in anderen das Gegenteil bewirken. Das müsste man also einfach ausprobieren. Wickele hierzu ein Coldpack oder einige Eiswürfel in ein Küchentuch und kühle damit deine Brüste.
  • Nachtkerzenöl (zu Englisch primrose oil) verschafft in 40% der Fälle Linderung, so schreibt das Isala Krankenhaus. Es dauert allerdings drei Monate, bevor man die Wirkung spüren wird. Man kann es in unterschiedlichen Formen erwerben aber hauptsächlich als Softgel-Kapseln.
  • Auch der Verzicht auf Tee, Schokolade, Cola, Wein oder Käse kann helfen. Ebenso das vermehrte Essen ungesättigter Fettsäuren. Auch hierbei wird es etwa drei Monate lang dauern, bevor man einen Effekt feststellen wird.
  • Auf medizinischen Websites wird zudem dazu geraten, auszuprobieren, ob Paracetamol die mit der Mastopathie verbundenen Beschwerden lindern kann.

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