Hilfe, es klickt nicht zwischen deinem Partner und deiner Familie!

partner en familie

Ach, Romeo und Julia. Ein Klassiker, der nicht umsonst immer wieder eine Neuauflage erfährt. Die Menschen erkennen sich in dieser schicksalhaften Liebesgeschichte eben selbst wieder, bei der eine erblühende Romanze gnadenlos von der abweisenden Familie im Keim erstickt wird. Wahrscheinlich (hoffentlich!) sind die Erfahrungen der betreffenden Menschen etwas weniger extrem als in der Tragödie, aber trotzdem…

CDU-ler im Sozi-Nest

Tja, die Kombination aus neuer Liebe und kritischer Umgebung ist nicht immer eine glückliche. Nicht, dass wir uns gleich à la Julia mit dem Happy Dagger auf unser Totenbett werfen müssten, aber viele junge Lovers kämpfen mit den missbilligenden Blicken und dem Mangel an Zustimmung ihrer Eltern und Freunde.

Darum ist die erste Vorstellung auch ein enormer Meilenstein. Und zugleich Quell großer Nervosität und möglicherweise peinlicher Situationen. Vielleicht ist deine neue Liebe ein waschechter CDU-ler, den du mit seinem makellosen Dreiteiler ins Sozi-Nest deiner Eltern schleppst. Oder du stammst aus einer Familie, in der jedes Mitglied über einen akademischen Grad verfügt, während dein Freund jeden Tag auf der Baustelle Steine schleppt.

 

Unsichtbare Fäden

Egal, wie die Situation auch sein mag, es schmerzt immer zu sehen, wenn sich große Erwartungen nicht erfüllen; besonders, wenn man bis über beide Ohren verliebt ist. Und dies ist auch besonders hart, weil uns die Meinung unserer Familie meist sehr wichtig ist. Egal, wie unabhängig wir uns vielleicht fühlen, es wird immer einen unsichtbaren Faden zwischen uns und unserer Herkunft geben. Die Meinung unserer Eltern ist uns oft wichtiger als die meisten anderen, selbst wenn wir uns gegen sie stemmen.

Gleichzeitig sind wir aber auch vollständig im Bann unserer neuen Liebe. Darum wollen wir uns nicht in eine Position bringen lassen, in der wir zwischen Menschen wählen müssen, die wir lieben. Wir wollen, dass unsere Eltern unsere Liebe akzeptieren, dass sie für sie offen sind und uns bei unserer Wahl unterstützen. Leider werden wir hierbei manchmal aber auch mit Zweifeln, Kritik und Vorurteilen konfrontiert. Bleibt die Begeisterung bei einer der beiden Parteien aus, kann hierdurch sowohl die romantische als auch die familiäre Beziehung auf die Zerreißprobe gestellt werden.

 

Mr. Right für deine Familie

Egal, ob deine Umgebung um den Heißen Brei herumredet oder nicht, es gibt immer zahlreiche Gründe dafür, warum eure Liebe nicht gerade bejubelt wird. Vielleicht denken sie, dass ihr nicht zusammenpasst, dass er oder sie nicht gut genug für dich ist oder sie fürchten sich davor, dich zu verlieren.

Erinnerst du dich noch an den 80er Jahre Klassiker ‘Hände weg von meiner Tochter’ (englischer Titel: ‘She’s out of control’)? Manche Eltern schalten wie Tony Danza in den ‘overdrive’ und kritisieren ausnahmslos jede deiner Eroberungen, egal wie nett der- oder diejenige auch sein mag. Die sich ändernde Rolle von Tochter zu erwachsener Frau und Partnerin ist natürlich ein Prozess, bei dem man schon mal etwas schlucken muss, für manche Eltern bricht diese Phase aber einfach viel zu früh an. Wenn deine Eltern jede Person mit gerunzelter Stirn betrachten, die du mit nach Hause bringst, solltest du diese Tatsache wohl einfach akzeptieren.

Den Mr. Right, der deiner Familie vorschwebt, wirst du dann bestimmt niemals finden können. Und das brauchst du auch gar nicht, denn es geht darum, dass du jemanden findest, der gut für dich ist. Deine Umgebung muss beim Anblick deines Freundes nicht unbedingt ins Schwärmen geraten; solange du es nur tust. Und wenn deine Eltern deine Herzensentscheidungen nicht respektieren können, sollte ihnen bewusst sein, dass sie dich hierdurch verlieren könnten. Oder zumindest einen Teil von dir, denn du könntest dann zu dem Schluss gelangen, dass du diesen Teil deines Lebens nicht mehr mit ihnen teilen willst.

 

Liebe macht blind

Gleichzeitig gibt es natürlich auch das berühmte ‘blind vor Liebe’ sein. Und die Menschen, die dir am nächsten stehen, sind oft die Ersten, denen auffällt, dass ihr nicht gerade ein match made in heaven seid. Manchmal erkennen andere Probleme lange bevor wir sie selbst erkennen. Vielleicht weil wir viel zu verliebt sind und deshalb negative Eigenschaften oder Verhaltensweisen einfach ausblenden. Liebe und Lust verschleiern dann die Realität mit einem blumigen, rosaroten Schimmer, wodurch wir uns möglicherweise in eine ungesunde Beziehung stürzen.

Wenn deine Eltern eurer Beziehung gegenüber eher gedämpfte Gefühle haben, kann das natürlich sehr enttäuschend sein. Es gibt aber auch Situationen, in denen es klug sein kann, etwas genauer darauf zu achten, was sie dir indirekt mitzuteilen versuchen. Könnte dein Freund vielleicht tatsächlich nur eine unzuverlässiger Player sein? Oder ein Nichtsnutz mit einem One-Way-Ticket Richtung Bumville? Zweifellos können sie auch vollkommen falsch mit ihrer Einschätzung liegen, wenn aber mehrere Menschen in deiner Umgebung ihre Zweifel kundtun, sollte einem das schon zu denken geben.

 

Schaue etwas weniger durch die rosarote Brille

Es gibt zudem einen sehr großen Unterschied zwischen konservativen Eltern, die schon bei der kleinsten Tätowierung zusammenzucken und ehrlich besorgten Eltern, die sehen, dass du schlecht behandelt wirst. Warum mag deine Umgebung ihn oder sie nicht? Geht es dabei um Vorurteile oder sorgen sie sich um dein Wohlergehen und wollen nur dein Bestes? Dessen solltest du dir bewusst werden und ihre Sorgen ernst nehmen. Das bedeutet sicherlich nicht, dass du deinem Freund gleich einfach so den Laufpass geben musst, sondern nur, dass sie vielleicht etwas sehen, das dir bei deiner ganzen Verliebtheit entgeht.

In den ersten Wochen und Monaten wird dein Urteilsvermögen doch ziemlich durch die pulsierenden Hormone beeinträchtigt. Vielleicht gibt es bereits zahlreiche Warnsignale, du selbst bist aber von so viel Liebe eingelullt, dass du nichts, nada, null davon mitbekommst. Deine Umgebung dagegen schon, und vielleicht können sie ziemlich genaue Beispiele nennen, wann und wie du runtergemacht oder von deinem sozialen Leben abgeschottet wirst. Darum solltest du solche Sorgen nicht einfach abtun, sondern sie dir anhören und versuchen sie möglichst objektiv zu bewerten. Nimm einfach ab und zu die rosarote Brille ab.

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Verbessere die Beziehung zwischen deinem Partner und deiner Familie

Manchmal sind aber auch gar keine unheilvollen Szenarien vorhanden und liegen sich deine Oldies und dein Liebster in Sachen Charakter einfach nicht. Kleine Irritationen könnten sich etwas angehäuft haben, bis niemand mehr weiß, wie es eigentlich zu diesem Kalten Krieg gekommen ist.

Was soll man also machen, wenn man das Gefühl hat, ständig die Blauhelmtruppe zwischen dem eigenen Partner und den Eltern zu sein? Hier folgen einige Tipps!

 

Reden, reden, reden

Man könnte natürlich den Elefant im Zimmer ignorieren, dadurch wird man sich aber nur immer weiter voneinander entfernen. Warst du auch schon einmal bei einem Familienessen, bei dem alles in bester Ordnung zu sein gewesen schien? Bei dem man aber die Spannung fast anfassen konnte? Genau dazu kommt es, wenn Menschen ihre Konflikte nicht besprechen und lieber unter Schweigen begraben. Natürlich meint man es immer gut. Niemand will, dass die Familie auseinanderbricht und man möchte zusammen das Beste daraus machen. Wenn aber niemand über das redet, was ihn stört, wird es immer größer werden, bis schon die kleinste unschuldige Bemerkung die Bombe platzen lassen kann.

Wenn du bemerkst, dass es zwischen deinem Partner und deinen Eltern oder Freunden nicht gut läuft, wäre es am besten, den Stier direkt bei den Hörner zu packen. Frage deine Umgebung, warum sie so kritisch ist und versuche bis zum Ursprung ihrer Antipathie vorzudringen. Auf diese Weise wirst du entdecken können, ob diese Abneigung eine berechtigte Grundlage besitzt oder nur auf Vorurteilen basiert. Besprich die Situation auch mit deinem Partner und sei beiden Seiten gegenüber ganz offen. Sie sollten wissen, dass du unparteiisch bist und nur versuchst, die beiden Lager zusammenzubringen. Wenn man auf Dauer miteinander auskommen können möchte, müssen unterschwellige Emotionen ausgesprochen werden. Sie müssen besprochen werden, damit man einander besser verstehen kann.

Beziehungsprobleme? Teile nicht alles mit deiner Familie

Manchmal möchte man etwas einfach loswerden. Ganz normal eigentlich, aber leider nicht immer empfehlenswert. Stelle dir einmal vor, die Beziehung zwischen deinem Partner und deiner Familie ist bereits nicht so besonders, dann wird ein ausführlicher Bericht über euren letzten Streit das Verhältnis vermutlich nicht gerade verbessern. Umgekehrt kann ein Spilling The Beans sich auch negativ auf ein neutrales oder positives Bild des Partners auswirken. In einer entsprechenden Klagestunde wird man natürlich nur seine Zweifel, Ärgernisse und Zwistigkeiten mitteilen. Dein Freund besitzt vielleicht aber auch eine ganze Million toller und guter Eigenschaften, in jenem Moment wird dein Zuhörer aber nur eine Horrorgeschichte hören.

Wenn du deinen Streit mit deinem Liebsten dann beigelegt hast, lebt ihr euer Leben fröhlich weiter, deine Geschichte bleibt aber bei dem, dem du sie erzählt hast in lebendiger Erinnerung. Natürlich ist es nicht falsch, um Rat zu fragen, wenn man aber zu einseitig klagt, kann hierdurch ein ebenfalls sehr einseitiges Bild entstehen, das die Beziehung deines Partners zu deiner Umgebung eintrüben könnte. Darum solltest du eure schmutzige Wäsche nicht bei jeder Gelegenheit nach draußen hängen, sondern lieber darüber nachdenken, ob deine Umgebung wirklich alles wissen muss, was zwischen euch stattfindet.

Geht es bei dem Ganzen um mehr, als nur eine kleine Streiterei oder ein Ärgernis? Und hast du den Eindruck, dass sich deine Beziehung in eine ungesunde Richtung entwickelt? Dann ist es natürlich schon eine gute Sache, deine Gefühle und Zweifel mit jemandem zu teilen, damit dir der andere einen Spiegel vorhalten kann.

 

Hoppla, mit Familie und Partner gemeinsam unterwegs!

Gibt es für die Beziehung zwischen deinem Partner und deiner Familie noch Hoffnung? Und braucht sie vielleicht nur einen kleinen Schubser, um in Gang zu kommen? Dann lohnt es sich vielleicht, sich eine schöne gemeinsame Aktivität auszudenken. Damit jeder die Gelegenheit bekommt, einander besser kennenzulernen und den anderen vielleicht auch einmal in einem ganz anderen Licht zu sehen.

Wähle hierfür neutralen Boden: also nicht bei dir, nicht bei ihm und auch nicht bei deinen Eltern. So wird die betreffende Örtlichkeit nicht schon vorbelastet sein und niemand muss das Gefühl haben, sich auf ‘feindliches Terrain’ zu begeben. Man sollte zudem nicht versuchen, die Beziehungen zwischen den beteiligten Parteien künstlich verbessern zu wollen. Besser wäre es, den Tag so natürlich und organisch wie möglich verlaufen zu lassen. Niemand sollte dazu gezwungen werden, jemand anders gut zu finden. Aber einfach einen gemeinsam Tag verbringen, ohne sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, das sollte doch eigentlich möglich sein, oder?

Versuche solche Zusammenkünfte möglichst regelmäßig zu organisieren, und wer weiß, vielleicht bekommen dann alle die Möglichkeit, sich ein bisschen mehr aneinander zu gewöhnen und womöglich sogar zu mögen. Bitte deine Familie und deinen Partner, möglichst open minded in ein solches Treffen zu gehen. Auf diese Weise lassen sich negative Vorfälle vermeiden und entsteht Raum für positive Erlebnisse, die die Beziehung gesunden lassen. Dann mal auf zum nächsten fröhlichen Familienessen, bei dem die Stimmung hoffentlich nicht mehr zum Zerspringen gespannt ist!

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