BDSM für Anfänger: Alle BDSM-Regeln auf einen Blick

bdsm anfänger

Am besten fangen wir ganz am Anfang an: BDSM steht für Bondage, Discipline, Dominance, Submission, Sadism und Masochism. Ein ganz schön langer Wurm, daher die Abkürzung BDSM. In der Praxis geht es darum, eine Art Macht oder Reiz auszuleben bzw. zu erfahren, oft (aber nicht immer) in sexuellem Kontext. Viele Leute bevorzugen eine der aufgelisteten Kategorien, in der Praxis überschneiden sie sich aber manchmal auch.

Ein guter Anfang: der BDSM-Jargon

BDSM hat seine eigene Sprache. Bevor du dich in die wundersame Welt des BDSM begibst, solltest du dir diese Sprache zu eigen machen. Deshalb haben wir hier für dich die wichtigsten BDSM-Begriffe aufgelistet:

  • Bondage: Das Fesseln des Partners oder das sich freiwillig Fesseln lassen.
  • Disziplin: Echte oder rollenspielhafte Bestrafung.
  • Dominanz: Macht ausüben.
  • Unterwerfung: Sich freiwillige der Macht eines anderen unterwerfen.
  • Sadismus: Schmerzreize gezielt auslösen und diese (sexuell oder nicht) genießen.
  • Masochismus: Freiwillig Schmerzen ertragen und diese (sexuell oder nicht) genießen.
  • Der Dom: Die Person, die während des BDSM-Spiels den Partner dominiert.
  • Der Sub: Die Person, die sich dem Dom während des BDSM-Spiels unterwirft.
  • Ein Switch: Jemand, der zwischen der dominanten und der unterwürfigen Rolle wechselt.

BDSM auch in deinem Schlafzimmer?

Meistens beschränken sich die Leute auf eher softere BDSM-Versionen, die auch als solche, also Soft-BDSM oder leichtes BDSM bezeichnet werden. Das ist auch eine gute Sache, wenn es um Bestrafung und Sucht geht: Die Risiken sind um einiges geringer, wenn man es soft hält. Soft-BDSM ist zudem keine minderwertige Form des BDSM. Man muss nicht gleich in Leder gehüllt an Ketten hängen, um BDSM auszuüben. Im Gegenteil sogar. Wir sind davon überzeugt, dass die Leute in ihrem Sexleben mehr BDSM-Aspekte praktizieren, als du vielleicht vermutest. Wie steht es z.B. mit einem Mann, der seiner Partnerin oder seinem Partner befiehlt, ihn oral zu befriedigen? Oder eine Frau, die ihren Partner niederdrückt, um ihn zu besteigen? Ein Mann, der seine Frau beim Sex an den Haaren packt oder ihre Hände auf das Bett drückt? Und natürlich eine Frau, die ihre langen Fingernägel in den Rücken des Partners gräbt?

Sehr wichtig ist aber immer, die Sicherheit im Hinterkopf zu behalten, wenn man sich dazu entschließt, bei seinem Sexleben mit Schmerzen und/oder Macht zu spielen. Wenn wir über BDSM und Sicherheit sprechen, fällt meistens die Abkürzung SSC. Sie steht für Safe, Sane und Consensual, also zu Deutsch: sicher, bewusst und einvernehmlich. Dazu gehören drei Aspekte, die auch als die BDSM-Regeln bekannt sind:

  • Sicherheit: Gehe keine (gesundheitlichen) Risiken ein. Denke bei allem, was du tust zuerst darüber nach, ob es Risiken beinhaltet und versuche sie nach Möglichkeit zu vermeiden. Wenn du also z.B. jemanden fesselst, solltest du darauf achten, eine Schere griffbereit zu haben und Binde den Körperteilen nicht das Blut ab.
  • Bewusst: Nimm keine Rauschmittel. Gerade weil BDSM auch gefährlich sein kann, solltest du keine Drogen nehmen oder alkoholisiert sein. Komplett nüchtern ist die Devise. Schließlich musst du in der Lage sein, die Risiken und Grenzen richtig einschätzen und bei Gefahr auch schnell handeln zu können. Außerdem werden dir die BDSM-Praktiken ganz von selbst einen entsprechenden Kick schenken.
  • Einvernehmlich: Jeder, der an BDSM-Aktivitäten teilnimmt, muss damit einstimmen. Es darf also niemals etwas gegen den Willen des Partners geschehen. Der dominante Partner hat bei BDSM zwar das Sagen, er oder sie darf aber NIEMALS etwas machen, mit dem der Sub nicht einverstanden ist. Der Sub kann dies mitteilen, indem er das Stoppwort verwendet. Übrigens genießt du keine Rechtssicherheit, falls es zu Verletzungen kommt, nur weil der Sub mit BDSM eingestimmt hat.

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GNADE! Wähle ein Stoppwort

Da wir gerade beim Stichwort Sicherheit sind: Bei BDSM-Spielchen sollte man immer mit einem Stoppwort arbeiten. Das Stoppwort kann vom unterwürfigen Partner verwendet werden, wenn er oder sie das Spielchen nicht mehr angenehm findet und aufhören will. Indem man vorab ein solches Stoppwort vereinbart, weiß der untertänige Partner, dass er das Spiel jederzeit abbrechen kann, wenn es ihm oder ihr zu weit geht. Auf diese Weise behält der Sub die Kontrolle. Aber auch für den Dom bietet ein Stoppwort Vorteile. Der Dom kann sich dann sicher sein, dass er die Grenzen des Sub nicht überschreitet und andere Proteste (die zum Spiel gehören) guten Gewissens ignorieren.

Ein gutes Stoppwort sollte nichts mit der Situation zu tun haben: Es sollte also besser nicht ‘stop’, ‘Gnade’ oder ‘nein’ lauten. Diese ablehnenden Äußerungen sollte man sich lieber als (erotisierende) Aspekte des BDSM-Spiels bewahren. Darum sollte man ein vollkommen anderes Wort als Stoppwort wählen, das durch seine absolut nicht zur Situation passende Eigenschaft sofort auffällt und somit direkt erkannt werden kann. Das könnte z.B. etwas wie die folgenden Wörter sein:

  • Eine Farbe (Rot, Gelb, Lila, Indigo…)
  • Eine Gemüse- oder Obstsorte (Banane, Broccoli, Apfel…)
  • Ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand (Bleistift, Kugelschreiber, Drucker…)

Am besten ist ein ganz simples Stoppwort. Schließlich muss man es in einem hoch emotionalen Moment verwenden. Dann möchte man auch sofort abbrechen können und sich nicht erst noch den Kopf über das abgesprochene Stoppwort zerbrechen müssen. Also besser keinen griechischen Philosophen oder einen Politiker wählen.

Wenn ihr ein Stoppwort oder eine Geste vereinbart habt, ist es sehr wichtig, dass ihr euch beide daran haltet. Der Sub sollte es also auch wirklich verwenden, wenn er oder sie bemerkt, dass das Spielchen zu weit geht. Aber auch der Dom muss sich natürlich daran halten: Wenn der Sub das Stoppwort ausspricht, muss der Dom sofort stoppen. Macht er oder sie das nicht, spricht man von Machtmissbrauch. Ihr solltet sowieso aber auch weiterhin kommunizieren, also nicht nur per Stoppwort. Dein Partner hat davon sicher mehr, als wenn du auf einmal ‘Banane!’ rufst.

BDSM-Tipps für Einsteiger

bondage

‘B’ WIE BONDAGE

Bondage bedeutet, dass du deinen Partner fesselst, um auf diese Weise seine oder ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dann kann sie vielleicht ihre Hände nicht mehr benutzen oder er kann nicht mehr das Schlafzimmer verlassen. Die bekannteste und üblichste Form des Fesselns sind natürlich BDSM Handschellen (auch aus Plüsch). Schon etwas Fortgeschrittene beschäftigen sich auch gerne mit BDSM-Seilen in allen Sorten und Größen.

Bondage mit Kleidungsstücken

Man kann die Hände auch mit einem Top fesseln oder die Strumpfhose verwenden, um die Hände am Bett fest zu binden… Auch ein BH oder eine Krawatte eignet sich, um seine Fesselkünste zu zeigen. Man sollte aber darauf achten, die Knoten nicht zu stark anzuziehen. Kleidungsstücke (vor allem Strumpfhosen) lassen sich sonst oft nur mit Mühe wieder lösen. Es wäre schließlich sehr schade, wenn du ein schönes Kleidungsstück deswegen zerschneiden müsstest.

Bondage mit Handschellen

Auch hier gibt es viele Variationsmöglichkeiten: aus Plüsch oder lieber in Leder? Mit echten Handschellen oder lieber mit sicherem Klicksystem? Eine Erwachsenenversion oder doch die Spielzeugausführung deiner Kinder? Die Auswahl ist groß. Egal, was du mit den Handschellen vor hast, achte immer darauf, dass du deinen Partner schnell befreien kannst, wenn dies notwendig werden sollte. Lege den Schlüssel deshalb immer an einen deutlich vereinbarten Platz.

Bondage mit Stoff

Dazu kann man z.B. ein Handtuch verwenden, das gerade im Schlafzimmer liegt oder auch eine Strumpfhose. Der Vorteil von Stoff verglichen mit einem Seil, ist der, dass Kleidung meistens weicher ist. Samt oder Seide ist darum oft die bessere Wahl, wenn man sein Kätzchen lieber mit Samthandschuhen angehen möchte. Um einen geeigneten Stoff zu finden, musst du übrigens nicht gleich zum Markt gehen. Eine Augenbinde z.B. ist nicht nur praktisch für die Augen, man kann mit ihr auch sehr gut den Partner fesseln.

Bondage mit Seil

Du könntest hierzu einfach die Wäscheleine benutzen, es gibt aber auch Spezialgeschäfte, die entsprechende Seile verkaufen. In den meisten Erotikgeschäften kann man heute ‘Bettseil’ per Meter kaufen. Dann achtet man sicher auch nicht auf einem Meter mehr oder weniger. Es gibt wohl nichts Ärgerlicheres als im entscheidenden Moment nicht genug Seil übrig zu haben, um einen Knoten machen zu können. Aber auch ein ganz simples Tau aus dem Haushaltswarenladen um die Ecke kann geeignet sein. Dort wirst du aber vermutlich keine einschlägige Beratung erhalten können. Eine kleine Beratung, welche Seile du am besten kaufen kannst und vor allem, wie man die Knoten macht, findest du hier.

Egal, für was du dich auch entscheidest, achte immer auf die Sicherheit. Du solltest immer eine Schere und den passenden Schlüssel griffbereit haben. Fesseln ist etwas Tolles, wenn man aber panisch einen Krankenwagen rufen muss, ist das weniger schön. Darum: Sicherheit geht vor.

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Streichele deinen Partner sanft

Das kannst du mit deinen Händen tun, mit einem Kissen, einer Feder, deiner Haarbürste oder etwas ähnlichem. Lasse deiner Fantasie freien Lauf und hole dir alles ins Bett, was sich schön auf der Haut anfühlen könnte.

Verbinde deinem Partner die Augen

Wenn er oder sie nichts sehen kann, werden die Reize noch intensiver erlebt, weil sie dann unerwartet auftreten. Zudem wird das Ganze auch spannender, denn der Partner weiß dann nicht, was als nächstes kommt. Nutze diese Möglichkeit und steigere auf diese Weise die Spannung.

Gib deinem Partner eine erotische Massage

Wenn dein Partner nicht entkommen kann, ist es der ideale Moment, ihn oder sie so richtig zu verwöhnen und auch dabei sich selbst nicht zu vergessen. Denn was gäbe es schöneres, als den Partner ganz ungeniert zu berühren. Überall. Knete und streichele schön drauflos und lasse deinen Partner in vollen Zügen genießen. Ein guter Tipp dazu: eine Massagekerze, die man im Erotikgeschäft bekommt. Nach einer Viertelstunde kannst du das Kerzenwachs als Massageöl verwenden. Das wird zur umso größeren Überraschung, wenn der Partner keine Massagekerzen kennt und denkt, du würdest ihn mit echtem Kerzenwachs begießen.

Vergiss auch nicht ein bisschen zu necken

Eine erotische Massage ist etwas Herrliches. Eine erotische Massage, bei der man aber noch zusätzlich stimuliert und immer wieder an den Rand des Höhepunkts gebracht wird, ist noch viele Male schöner. Vor allem, wenn der oder die Gefesselte keine Wahl hat und alles mit sich machen lassen muss. Er oder sie kann nicht selbst eingreifen und muss deshalb warten, dass ihm der andere den Orgasmus schenkt. Auf diese Weise wird die Spannung so hoch, dass die Entladung am Ende umso größer ausfallen wird. Eine solche Neckerei ist also eine echte Garantie für einen massiven Orgasmus.

Füttere deinen Partner

Es hat etwas sehr Sinnliches, wenn man gefüttert wird, während man gefesselt ist. Ein Stückchen Obst oder Schokolade eignet sich hierfür sehr gut. Aber auch ein Schluck Wein kann sehr erotisch sein. Achte aber darauf, es mit dem Alkohol nicht zu übertreiben.

Veranstalte eine kleine Show

Dein gefesselter Partner kann dich nicht berühren. Das geht nur, wenn du ihm dazu Gelegenheit gibst. Du kannst ihn oder sie also wunderbar verrückt machen, indem du vor ihm, gerade noch außerhalb seiner Reichweite, eine erotische Show aufführst. Mache dabei alles, von dem du weißt, dass es deinen Partner ganz wild werden lässt und er dich unbedingt berühren will. Strippen ist toll oder auch masturbieren. Aber erst wenn du es willst, lässt du dich vom Partner berühren und erlöst ihn oder sie aus den Qualen.

Verwende ein Sexspielzeug

Etwas für Fortgeschrittene: Wenn dein Partner gefesselt ist, kannst du auch ein Sexspielzeug hervorzaubern. Die gibt es natürlich in allen Möglichen Formen. Du könntest mit ganz harmlosen Dingen starten, z.B. mit einer Massagekerze, einem prickelnden Massageöl, einer Feder oder essbarem (also ableckbarem) Körperpuder bzw. Bodypaint. Und wenn das in den Geschmack gefallen ist, kannst du noch einen Vibrator hervorholen. Auch damit lassen sich tolle Sachen machen, wenn der Partner festgebunden ist. Vor allem, wenn du auch dies mit einer Neckerei kombinierst. Aber Vorsicht: Mit einem Vibrator kann es manchmal sehr schnell gehen.

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Lass dir von deinem Partner ein erotisches Versprechen geben

Sobald der Partner gefesselt ist, besitzt du die Macht. Und die darfst du auch ruhig ein bisschen gebrauchen. Du könntest ihr oder ihm z.B. das Versprechen abnehmen, dass du morgen früh mit Oralsex geweckt werden willst oder dass dein Partner den Abwasch nackt erledigen muss. Und wenn du nicht so lange warten willst, dann gib ihm oder ihr einen Auftrag, der sofort erledigt werden kann. Z.B. eine Fantasie erzählen, etwas Dirty Talk betreiben oder lasse ihn oder sie um etwas betteln. Erst wenn dein Partner dies zufriedenstellend getan hat, wird er wieder freigelassen. Vergiss dabei nicht die nötige Strenge walten zu lassen. Eine kleine Herausforderung gehört schon dazu.

Wenn dein Partner dafür offen ist, kannst du ihn auch mit etwas Schmerz stimulieren

Bondage ist Teil von BDSM, weil es so gut mit Schmerz kombiniert werden kann. Wenn jemand gefesselt ist, kann er sich nicht wehren und muss sich dem Partner und dem, was dieser mit ihm tut ergeben. Das kann natürlich alles Mögliche sein, von einer Peitsche über Nippelklemmen bis hin zu (leichten) Elektroschocks.

Letzteres ist übrigens nicht unbedingt notwendig. Bondage hat an sich nichts mit Schmerzen zu tun. Du kannst dies zwar kombinieren, muss du aber nicht. Macht einfach, was ihr am angenehmsten findet…

Menschen, die sich von den möglichen gesundheitlichen Gefahren von Bondage abgeschreckt fühlen oder es doch einen etwas zu großen Schritt finden, können auch eine risikolose Alternative ausprobieren: verbales Bondage. Hierbei befiehlt der eine Partner dem anderen, bestimmte Körperteile nicht mehr zu benutzen. Also so etwas wie: ‘Ab jetzt darfst du deine Hände nicht mehr benutzen. Halte sie über dem Kopf.’ Oder vielleicht: ‘Halte dich am Kopfende des Bettes fest und lass es nicht mehr los, bevor ich es erlaube.’

Im Vergleich mit dem Fesseln per Seil oder Handschelle klingt dies vielleicht ziemlich soft. Du solltest es aber einmal ausprobieren, denn dann wirst du feststellen, dass es sehr erregend sein kann. Vor allem, weil dafür keine Vorbereitung nötig ist; mit verbalem Bondage kannst du ganz spontan beginnen. Dadurch wird es um so unerwarteter und spannender.

BDSM

‘D’ WIE DISZIPLIN

Verbales Bondage kommt dem D in BDSM schon ziemlich nahe: Disziplin. Disziplin hat etwas mit dem Beibringen von Manieren zu tun. Und das geht natürlich oft mit Bestrafung einher; echter Bestrafung oder gespielter Bestrafung. Und natürlich hängt die Disziplin auch mit dem anderen ‘D’ in BDSM zusammen: Dominanz. Der Dom bestimmt die Regeln und kann bei Ungehorsam eventuell eine Strafe auferlegen. Das Ziel der Disziplin ist, das Verhalten des Partners zu kontrollieren. Indem man psychologischen Druck ausübt, eine Bestrafung auferlegt oder auch eine Belohnung schenkt. Hier folgen einige Ideen:

Mögliche Befehle:

  • Zieh dich aus. Langsam.
  • Spiel mit dir selbst, aber ohne Orgasmus.
  • Warte zu Hause auf mich, nackt.
  • Lass mir ein warmes Bad ein.
  • Blase mir einen.
  • Mach die Augen zu.

Mögliche Strafen:

  • Gib mir einen Blowjob.
  • Putze das Badezimmer. Nackt.
  • Drei Schläge auf den Po.
  • Drei Peitschenhiebe auf den Po.
  • Eine Woche lang keinen Sex.
  • Eine Woche lang täglich Sex.

Mögliche Belohnungen:

  • Eine Woche lang täglich Sex.
  • Ein Zungenkuss.
  • Ein Kompliment.
  • Ein Stück Erdbeerkuchen.
  • Eine Massage.
  • Ein Orgasmus.

Wie du sicher bereits gemerkt hast, muss Disziplin also nicht etwas vollkommen Ungewöhnliches sein. Im Gegenteil sogar. Ich denke, dass sehr viele Menschen ihren Partnern im Bett hin und wieder etwas befehlen, mit oder ohne Konsequenzen. Darin kann man aber eben auch ein bisschen weitergehen, vor allem wenn man es mit Sadomasochismus kombiniert. Natürlich reden wir dann über eine ganz andere Art der Bestrafung.
DS

‘D’ WIE DOMINANZ UND ‘S’ WIE UNTERWERFUNG (SUBMISSION)

Diese beiden Buchstaben des BDSM behandeln wir gemeinsam, denn sie lassen sich kaum voneinander trennen. Wenn der eine Partner dominant ist, muss der andere zwangsläufig in die unterwürfige Rolle schlüpfen. Geschieht das nicht, wird man keinen Sex, sondern einen Streit bekommen.

Der Dom ist der Partner, der den unterwürfigen Partner (den wir ab jetzt Sub nennen werden) beim Sexspiel leitet. Der Dom genießt es, den Sub zu dominieren und kann hierdurch sexuelle Erregung erleben. Er bestimmt, was geschieht und gibt Befehle. Das bedeutet aber nicht, dass der Sub der Einzige wäre, der etwas über sich ergehen lassen müsste. Der Dom kann den Sub z.B. auch beauftragen, ihn mit einer Peitsche zu schlagen. Bei Dominanz geht es in erster Linie um Autorität und die hat immer der Dom inne. Hier wird auch der Zusammenhang zur Disziplin deutlich: Der Dom fordert Disziplin ein und der Sub wird diszipliniert.

Der Sub ordnet sich der Dominanz des Dom aber nicht einfach unter, er oder sie ist jemand, der dominiert und unter Kontrolle gehalten werden möchte. Der Sub erfährt sexuellen Genuss, wenn er dominiert wird, genauso wie der Dom diesen durch das Dominieren erfährt. Der Sub befindet sich hierdurch natürlich in einer sehr verwundbaren Position. Darum muss er oder sie sich auch ganz sicher sein können, dass der Dom zu 100% vertrauenswürdig ist. Darum ist es auch so wichtig, ein Stoppwort zu vereinbaren. So weiß der Dom, wie weit er oder sie gehen kann und wird somit nicht das Vertrauen des Sub schänden.

Wenn ihr euch für Soft-BDSM entscheidet, ist es gut möglich, dass ihr euch dabei in den Rollen des Dom und Sub abwechselt. Heute Sub und morgen dann einmal Dom. Bei Menschen, die sich bereits an härteres BDSM wagen, kommt dies weniger oft vor: Dann ist meistens ein Partner immer der Dom bzw. der Sub. Es gibt nämlich einen großen Unterschied zwischen den Dom oder Sub spielen (um sein Sexleben etwas aufzupeppen) oder ein Dom bzw. ein Sub zu sein.

Ist Dominanz und Unterwerfung auch etwas für dein Schlafzimmer? Beim Sex gibt es fast immer einen aktiveren (dominanten) Partner und einen passiveren (unterwürfigen). Genau das macht Sex auch so aufregend.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, im Bett dominant zu sein. Dabei ist die eine eben etwas spektakulärer als die andere. Z.B.:

Befehle deinem Partner etwas

Sprich ihn oder sie darauf an, wenn der Partner nicht gehorsam ist. Und wenn das auch nicht hilft, wird es Zeit für eine Bestrafung. Schließlich bist du der Dom, dein Partner muss also auf dich hören. Und wer nicht hören will, muss fühlen.

Fessele deinen Partner

Befreie ihn oder sie erst wieder, wenn du es willst. Dein Partner hat hierbei nichts zu melden, auch dann nicht, wenn er oder sie ihren traurigsten Hundeblick aufsetzt.

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Lasse deinen Partner (leichten) Schmerz fühlen

Du entscheidest, welche Schmerzreize du ihn oder sie fühlen lassen willst und wie lange. Wenn du weißt, dass dein Partner eine dünne, biegsame Peitsche mag, nimmst du eine dicke und steife. Und wenn dein Partner die Behandlung angemessen über sich ergehen lässt, kannst du zur Belohnung auch noch die dünne hervorholen… vielleicht.

Sei auch physisch dominant

Drücke selbst ihre Beine auseinander und das ruhig mit Kraft. Ziehe seinen Kopf an den Haaren nach hinten. Das muss nicht weh tun, zeigt aber ganz klar, wer der Chef ist. Du!

Sei verbal dominant

Achte darauf, dass nicht nur deine Körpersprache dominant wirkt, sondern auch deine Sprache. Also kein ‘bitte’ oder ‘wenn du willst’. Nein, Befehl ist Befehl, daran gibt es nichts zu rütteln, auch nicht durch deine Wortwahl.

Dirty Talk

Scheue dich nicht vor erniedrigenden Worten oder Schimpfworten. Dirty Talk ist ab jetzt dein zweiter Vorname!

Du bist der Chef

Denke nicht einmal daran, um Erlaubnis zu bitten. Tue einfach, was du willst und fessele sie oder ihn, ohne zu fragen. Du bestimmst, wann der Sex beginnt und wann er aufhört. Kocht dein Partner gerade oder hat er oder sie in fünf Minuten eine wichtige Verabredung? Pech. Möchte dein Partner zum Höhepunkt kommen, du hast deinen Orgasmus aber schon hinter dir? Dann muss er oder sie schon sehr viel Glück haben, wenn du ihm oder ihr auch ihren Orgasmus gönnst. Das solltest du aber nicht zur Gewohnheit werden lassen.

Respektiere immer das Stoppwort. Immer. Denn mit ihm steht und fällt das Vertrauen zwischen den Partnern. Wie du siehst, muss Dominanz also nicht unbedingt mit Schmerz oder Sadismus einhergehen. Das ist zwar möglich aber kein Muss. Es gibt auch Doms, die ihre Dominanz auf andere Weise geltend machen, ohne sadistisch zu sein. Das hängt davon ab, was dich und deinen Partner anspricht.

SM

‘S’ WIE SADISMUS UND ‘M’ WIE MASOCHISMUS

Endlich kommen wir zum SM! Viele Leute verwechseln BDSM mit SM, wie du inzwischen aber erfahren hast, beinhaltet BDSM weit mehr.

Sadismus bedeutet, zielgerichtet Schmerzen zu verursachen, Masochismus bedeutet, diese Schmerzen freiwillig und gierig zu erleiden. Sadomasochisten ziehen somit Vergnügen aus dem Zufügen bzw. Erleiden von Schmerzen. Diese Schmerzen müssen aber nicht nur physisch sein, es gibt hierbei sehr unterschiedliche Formen:

Körperliche Schmerzen:

  • Durch Schlagen.
  • Durch Schneiden.
  • Durch Quetschen.
  • Durch Kneifen.

Mentale Schmerzen:

  • Durch Beleidigung.
  • Durch Ignorieren.
  • Durch Anstiftung zur Eifersucht.

Kombination aus körperlichen und mentalen Schmerzen:

  • Der Sub muss erniedrigende sexuelle Handlungen ausüben.
  • Der Sub wird auch in der Öffentlichkeit gedemütigt, geschlagen…
  • Der Sub muss im öffentlichen Leben Dinge gegen seinen/ihren Willen tun.

Falls du mit Sadismus noch nicht so sehr bewandert bist, empfiehlt es sich, die Dinge, die man mit dem Sub machen möchte, zuerst an sich selbst auszuprobieren. Dann weißt du auf jeden Fall, wie schmerzhaft etwas ist und wie weit du in etwa gehen kannst.

Wer nicht hören will, muss fühlen

Beim Sadomasochismus ist so ziemlich alles möglich. Den Partner einschließen, ihn beißen oder schlagen. Alles ist möglich und erlaubt, insofern ihr das auch so vereinbart habt. Beliebt ist z.B. auch Spanking.

Spanking bedeutet schlagen. Früher war damit hauptsächlich das Schlagen auf den Allerwertesten gemeint, inzwischen kennen viele Leute aber auch andere Körperstellen, die mit Schlägen sehr gut stimuliert werden können. Es gibt unterschiedliche Arten des Spanking: mit der bloßen Hand oder unter Zuhilfenahme eines Gegenstandes, um noch mehr Effekt zu erzielen. Zudem gibt es auch noch das Spanking einfach als Vorspiel oder während des Sex selbst. Wenn ihr euch zum ersten Mal an Spanking wagt, solltet ihr die folgenden Tipps im Hinterkopf behalten:

  • Findet eine Stellung, die für euch beide angenehm und bequem ist. Beim ersten Mal ist dies meistens mit in die Höhe gestrecktem Po. Wenn man es also in der Doggy Style Stellung macht, eignet sich diese sehr gut, um zuerst noch einen Klapps auszuteilen. Du solltest aber darauf achten, dass es wirklich die Schläge sind, die für Ungemach sorgen und nicht eure Haltung.
  • Baut das Ganze schön langsam auf. Fangt also mit leichten ganz sanften Schlägen an und steigert diese eventuell etwas. Lieber zu sanft als zu hart beginnen. Schließlich müsst ihr beide erst noch euren Weg finden. Spreize beim Schlagen die Finger ein wenig. Hierdurch wird der Schlag etwas entschärft im Vergleich zu einem mit geschlossenen Fingern.
  • Nimm beim ersten Mal auf jeden Fall deine Hand zum Schlagen, dann wirst du besser fühlen, wie der Körper deines Partners darauf reagiert. So wirst du auch die Kraft und den Effekt besser kontrollieren können.
  • Wenn du zum Schlagen ein Hilfsmittel verwenden willst, solltest du die Haut zuerst mit einigen Schlägen deiner Hand aufwärmen. Eine warme Haut kann mehr ertragen. Bereite darum die Haut deines oder deiner Liebsten gut auf das vor, was sie erwartet.
  • Gönne deinem Partner ab und zu auch eine Pause. Darum ist es praktisch, eine Art Rhythmus zu entwickeln. Fünf Mal schlagen und dann eine Minute Pause, zum Beispiel. Die Pause kannst du dazu nutzen, den Partner sanft zu streicheln; vor allem wenn es euer erstes Mal ist. Und genau wie im normalen Sexleben ist auch beim Spanking die Abwechslung der Schlüssel zum Erfolg.
  • Beim ersten Mal Spanking sollte man eine Stellung wählen, in der man ausreichend Körperkontakt hat. Du könntest deinen Partner z.B. übers Knie legen. Mit der Zeit könntet ihr dann – wenn ihr möchtet – zu Stellungen wechseln, bei denen ihr weniger oder gar keinen Körperkontakt habt, diese sind aber meist etwas distanzierter. Und das erste Mal Spanking ist bereits spannend und aufregend genug, da muss man nicht auch noch extra Abstand kreieren.
  • Behalte deinen Partner während des Spankings gut im Auge. Beobachte, wie er oder sie auf deine Schläge reagiert. Natürlich muss dein Partner die Grenzen angeben, allerdings kann es nicht schaden, wenn auch du dies ein bisschen mit kontrollierst. Wenn du den Eindruck hast, dass es deinem Partner zu viel wird, kannst du die Spanking-Session liebevoll beenden.
  • Starte ganz gemäßigt. Ihr wagt euch zum ersten Mal auf dieses neue Gebiet, das ist schon spannend genug. Schon einige wenige Minuten oder sogar nur ein paar Schläge können beim ersten Mal ausreichen. Das erste Mal ist und bleibt etwas Besonderes. Darum solltest du dich und den Partner nicht überreizen. In der Zukunft könnt ihr das Ganze gerne ausbauen.
  • Und auch wenn du selbst beim Spanking in Erregung gerätst, beachte immer die Grenzen deines Partners, egal, ob sanft oder hart, und erkundige dich immer wieder, wie es ihr oder ihm geht.
  • Euer erstes Spanking-Erlebnis solltet ihr auch auf angemessene Weise beenden. Nachsorge ist hier das Stichwort. Reiche deinem Partner ein feuchtes, kühles Handtuch, mit dem er oder sie die Schmerzen lindern kann und schenke ihm oder ihr auch noch eine liebevolle Massage, um den Körper ganz besonders gut zu pflegen.

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Gleich heute Abend BDSM ausprobieren?

Wir haben dir hier eine kleine Einführung in die abwechslungsreiche und aufregende Welt des BDSM gegeben. Wenn ihr damit noch nicht vertraut seid, es aber sehr gerne ausprobieren wollt, dann startet ganz gemächlich. Wenn ihr nur ‘normalen’ Sex gewöhnt seid, ist es eine große Umstellung, auf einmal mit Machtspielen oder Schmerzen konfrontiert zu werden. Darum solltet ihr dies ganz langsam und schrittweise ausbauen, und wenn es euch anspricht, könnt ihr eurem Sex immer mehr BDSM-Elemente hinzufügen.

Übereilt nichts, lieber zu langsam als zu schnell vom Stapel laufen. Die erste BDSM-Session sollte lieber nur zehn Minuten dauern und nicht gleich eine ganze Stunde. Ihr solltet den BDSM-Sex auch immer positiv und liebevoll abschließen. Wenn ihr eure Rollen verlassen habt, dürft ihr natürlich wieder so viel kuscheln wie ihr wollt.

Wenn ihr gemeinsam beschließt, mit BDSM weiterzumachen, werdet ihr euren weiteren Weg zusammen entdecken müssen. Ihr solltet euch im Klaren sein, dass ihr es seid, die den Weg bestimmen: immer gemeinsam. Zwei Menschen, die beide ihre Grenzen haben und ein Stoppwort verwenden können. Wenn also dein Partner vorschlägt, einmal BDSM auszuprobieren und du schon nach fünf Minuten merkst, dass das nicht dein Ding ist, dann ist das eben so. Insofern kann es nicht schaden, es einfach einmal auszuprobieren. Du kannst jederzeit stoppen. Du musst gar nichts. Und wer weiß: Vielleicht entdeckst du auf diese Weise eine tolle Abwechslung zum normalen ‘Vanillasex’?

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