Celebrate self-love! Was bedeutet Selbstliebe für dich?
Selbstliebe. Viele verbinden damit direkt Dinge wie Gesichtsmasken, endlose Badesessions oder eine weihrauchumnebelte Meditation. Selbstliebe bedeutet aber wesentlich mehr, als nur gut für sich zu sorgen. Was genau ist Selbstliebe eigentlich? Warum ist sie so wichtig und was kann sie dir in schweren und stressigen Zeiten bringen?
Die wichtigste Beziehung im Leben ist die Beziehung mit sich selbst. Vielen fällt es aber schwer, sich selbst wirklich zu mögen. Man ist unsicher, wird leicht von negativen Gedanken übermannt und übt oft viel Selbstkritik.
Und das ist auch kein Wunder in einer Welt, in der wir uns ständig, getrieben durch die Social Media, mit anderen vergleichen und uns beweisen müssen. Trotzdem ist es sehr schade, denn man fühlt sich einfach um einiges wohler, wenn man lernt, dass man selbst durchaus der Mühe wert ist; ganz egal, was andere vielleicht von einem finden.
Was ist Selbstliebe?
Für viele Leute besitzt der Begriff der Selbstliebe einen eher negativen Beigeschmack. Sie assoziieren ihn mit Arroganz, Narzissmus oder einer ungesunden Überdosis Stolz. Das ist aber eine Fehlinterpretation.
Selbstliebe bedeutet ganz einfach, dass man sich selbst schätzt und respektiert. Dass man mit sich selbst zufrieden ist, auch mit den weniger guten Seiten des eigenen Ichs. Dass man weiß und fühlt, dass man so sein darf, wie man ist, dass man sich selbst nicht zu streng behandelt und akzeptiert, dass man ab und zu Fehler macht.
Megalomane
Wenn es also um Selbstliebe geht, sind nicht megalomane Narzissten gemeint, die sich selbst unwiderstehlich finden, sondern Menschen, die eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufgebaut haben. Menschen, die wissen, wie sie ihr Inneres betrachten können und sich selbst mögen, so wie sie sind; inklusive aller Schönheitsfehler.
Das ist nicht einfach, keine Frage. Es kann sogar lange dauern, bevor wir den Punkt erreichen, an dem wir uns selbst akzeptieren können, wie wir sind. Egal, ob es dabei um den eigenen Körper geht, die eigenen Emotionen oder irgendwelche Angewohnheiten. Vielleicht geht es auch um die Entscheidungen, die man in Laufe seines Lebens getroffen hat. Es ist schon eine echte Herausforderung zu akzeptieren, dass man eben nicht perfekt ist und immer wieder Fehler begehen wird, vielleicht nicht ehrlich ist und andere sogar verletzt.
Idealbild
Viele Menschen wollen davon lieber nichts wissen. Sie bauen zum Selbstschutz ein Idealbild von sich selbst auf und wagen es nicht, zu akzeptieren, dass auch sie Fehler machen, sondern geben lieber anderen die Schuld dafür.
Es gibt aber auch Menschen, die von ihren Schuldgefühlen erdrückt werden, wenn etwas schiefgeht. Dieser Schlag Mensch ist immer sehr streng zu sich selbst. Sie zweifeln fortwährend an sich selbst und kreieren ihr Selbstwertgefühl ausschließlich durch ihre Beziehungen mit anderen und indem sie sich mit ihnen vergleichen. Sie fürchten sich oft davor, Dinge selbst zu entscheiden oder zu unternehmen und trauen sich nie, sich selbst an erster Stelle zu setzen.
Beide hier beschriebenen Typen leiden an einem Mangel an Selbstliebe, denn sie trauen sich nicht, sich selbst im Spiegel zu betrachten. Hierdurch über- oder unterschätzen sie sich maßlos.
Warum fällt es uns schwer, uns selbst zu lieben?
Wie bereits erwähnt, ist es nicht ganz einfach, sich selbst wirklich zu mögen. Und dabei ist es auch nicht hilfreich, in einer Gesellschaft zu leben, die uns von Morgens bis Abends mit Idealbildern bombardiert. Wir sehen all diese perfekten Bilder und denken entsprechend, dass alles möglich wäre, dass wir alles können müssten und zu allem fähig wären.
Selbst schuld
Wenn dann etwas schiefgeht, ist es unsere eigene Schuld. Hierdurch sind wir unglaublich streng zu uns selbst und können es kaum ertragen, wenn wir etwas nicht schaffen. Wir wollen Leistung erbringen, mehr Dinge kaufen können, perfekt aussehen und erfolgreich sein. Dabei vergessen wir uns selbst und all das, was eigentlich zählt. Wir lassen uns von dem leiten, was andere von uns erwarten und nicht durch unsere eigenen Wünsche und Motivationen.
Die Gesellschaft stellt übertrieben hohe Anforderungen an uns, wirklich besorgniserregend wird es aber erst dann, wenn wir diese Anforderungen anfangen ernst zu nehmen und von uns erwarten, sie tatsächlich erfüllen zu müssen. Dann sind wir natürlich zum Misserfolg verdammt, was dazu führt, dass sich viele Menschen in ihrer eigenen Verunsicherung bestärken und sich selbst immer schlechter reden. Natürlich darf man sich durchaus auch einmal kritisch betrachten, wenn aber negative und abwegige Gedanken die Oberhand gewinnen, wird man in einen Teufelskreis gezogen, aus dem man nur schwer wieder entkommt.
Kritische innere Stimme
Diese kritische innere Stimme sollte man darum öfter einmal zum Schweigen bringen, denn sie kann das Selbstvertrauen und die Selbstwahrnehmung erheblich beschädigen. Wenn man davon überzeugt ist, nicht viel wert zu sein, wird jedes Ereignis, das dies in irgendeiner Weise zu bestätigen scheint weitere Risse im Selbstbewusstsein verursachen. Bis man am Ende nur noch ein Häufchen Elend ist.
Darum sollte man seine innere Stimme in etwas verwandeln, das etwas sensibler und freundlicher klingt. Wenn man nicht so streng zu sich selbst ist und sich die eigenen Fehler und Mängel vergeben kann, wird man nicht nur eine bessere Beziehung zu sich selbst erschaffen, sondern auch zu den Menschen, die einen umgeben. Man wird offener sein, spontaner, und kann den ewigen Drang, sich mit anderen zu vergleichen und mit ihnen in Konkurrenz treten zu müssen loslassen können. Man wird eine angenehmere Person werden, zu der sich andere hingezogen fühlen, was dazu führt, dass man wirklichen und viel besseren Kontakt zu anderen bekommt.
Auf sich selbst hören
Du wirst zudem besser darauf achten, was du wirklich selbst willst, anstatt auf das zu hören, was die Gesellschaft oder dein Instagram-Feed dir einredet. Werde dir bewusst, dass viele Dinge viel zu hohe, unrealistische Anforderungen stellen, die unmöglich zu schaffen sind und das ist völlig okay. Du schützt dich also selbst, indem du dich durch solche Dinge nicht verführen lässt.
Du solltest also dein Selbstvertrauen aus dir selbst schöpfen und nicht aus dem Urteil anderer. Wir vertrauen oft viel zu sehr darauf, was unsere Umgebung von uns findet. Darum ist es wichtig zu entdecken, was man eigentlich selbst von sich findet. Man wird kein Selbstvertrauen entwickeln können, wenn man nur der Anerkennung und den Likes anderer nachjagt.
Man sollte sich zudem bewusst werden, dass jeder Mensch fehlbar ist. Jeder macht Fehler, und wenn man sich dessen bewusst wird, wird man auch sich selbst leichter vergeben können. Es schenkt einem das Gefühl, anderen näher zu sein. So sehr unterscheiden wir uns gar nicht voneinander. Wir sitzen alle im selben Boot und kochen alle nur mit Wasser.
Was kann Selbstliebe für dich tun?
Okay, noch einmal zusammenfassen: Hier folgen die Vorteile einer liebevollen Beziehung mit sich selbst!
- Wenn man gelernt hat, sich selbst zu mögen und zu lieben, wird man viel selbstbewusster und glücklicher durchs Leben gehen. Man vergleicht sich nicht mehr ständig mit anderen und traut sich, Entscheidungen zu treffen, die gut für einen selbst sind, und nicht, weil man denkt, dass man dadurch besser den Maßstäben anderer entspricht.
- Wenn du dich selbst so akzeptierst, wie du bist, wirst du eine starke innere Basis kreieren. Eine Basis, auf die du immer zurückgreifen kannst, egal was passiert. Hierdurch wirst du stärker und selbstständiger. Denn wenn man sein Selbstwertgefühl durch andere bestimmen lässt, kann man auf nichts mehr zurückfallen, wenn diese Bestätigung ausbleibt.
- Wenn man sich von anderen weniger beeinflussen lässt, wird man die Dinge zudem nicht so persönlich nehmen. Man bezieht nicht mehr alles auf sich selbst und wird weniger an sich selbst zweifeln. Du weißt dann selbst sehr gut, wer du bist und was für dich das Beste ist. Das schenkt dir Selbstvertrauen und Kontrolle über dein eigenes Leben und deine Entscheidungen. Und auch inneren Frieden.
- Du wirst ein Auge für alles entwickeln, was schön und außergewöhnlich an dir ist. Dein Selbstvertrauen wird zunehmen und du gönnst dir nur das Allerbeste. Die Liebe, Anerkennung und den Trost, den du sonst bei anderen suchst, kannst du auch in dir selbst finden, und das kann sich sehr befreiend anfühlen.
- Du wirst anderen gegenüber netter werden. Ja, das Klischee stimmt: Man kann erst dann andere lieben, wenn man gelernt hat, sich selbst zu lieben. Wenn man sich selbst gut fühlt, sich selbst mag, wird man freundlicher, offener und empathischer anderen gegenüber.
Sich selbst mehr mögen, als Rezept für eine bessere Welt? Ja, vielleicht schon!
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