Der Herbstblues

Frau Herbst Herbstblues

Kalte, graue, nasse Tage. Die ideale Zeit, um sich unter einer warmen Decke zu verkriechen oder einfach länger mit dem oder der Liebsten im Bett zu bleiben. Diese kalten, grauen und nassen Tage sind aber auch für deine sexuelle oder intime Beziehung nicht immer gut. Hast du schon einmal etwas vom Herbstblues gehört? Vielleicht kennst du den Begriff bereits, und falls nicht, dann wirst du mit diesem Artikel vielleicht endlich besser verstehen, was mit dir in dieser Zeit des Jahres immer passiert. Mit Herbstblues ist das Phänomen gemeint, dass man mit dem Wechsel der Jahreszeiten von Sommer zu Herbst sich oft weniger kraftvoll fühlt, häufig müde ist und sich auch etwas niedergeschlagen fühlt. Das hat etwas mit der Länge der Tage zu tun und dem langsam abnehmenden Tageslicht. Im Tageslicht produziert unser Körper Serotonin. Serotonin ist ein Hormon, das zum großen Teil für unsere Stimmungslage verantwortlich ist, aber auch für unseren Schlaf und unseren Appetit! Serotonin wird also im Tageslicht produziert und wenn die Dämmerung kommt, wird Melatonin ausgeschüttet. Melatonin regelt unseren Schlaf. Je dunkler es wird und je weniger Tageslicht somit vorhanden ist, desto weniger Serotonin wird produziert und umso mehr Melatonin. Dein biologischer Rhythmus wird also beim Übergang von Sommer zu Herbst verändert und diese Veränderung nehmen viele Menschen wahr, indem sie einen Energieverlust verspüren und Stimmungsschwankungen. Der Körper produziert länger Melatonin und erst später Serotonin, weil es morgens einfach später hell wird. Dadurch wird man sich müder fühlen, wenn einen der Wecker wachschüttelt und auch nach dem Aufstehen noch länger müde sein. Das führt dazu, dass es eine echte Herausforderung sein kann, wenn man morgens oder abends die Initiative zum Sex ergreifen will. Wenn man sich müde und energielos fühlt, wird man auch nicht viel Lust auf Sex verspüren. Zudem wird das gemeinsame Finden des richtigen Augenblicks für Sex immer schwieriger, wenn beide Partner wenig Lust verspüren und der eine vielleicht mehr unter dem Herbstblues leidet als der andere.

Der Herbstblues verändert deine Bedürfnisse

Man sollte sich bewusst sein, wie sich der Herbst auf einen selbst und die eigene Beziehung auswirkt: Es ist gut möglich, dass dein Bedürfnis nach Sex abnimmt, allerdings kann hierdurch das Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit und Intimität umso stärker werden. Das sollte man sich dann natürlich auch gönnen, trotzdem sollte man diese Veränderungen auch mit dem Partner besprechen, damit er dein verändertes sexuelles Verlangen begreifen kann; als Teil der unvermeidlichen saisonalen Veränderung. Genieße den Haut auf Haut Kontakt gemeinsam auf dem Sofa oder im Bett und verstehe ihn als wesentlichen Teil eurer sexuellen Beziehung, der nicht immer unbedingt zu weiteren sexuellen Handlungen führen muss. Es kann auch hilfreich sein, sich bewusst zu sein, dass es zu dieser Zeit des Jahres einfach etwas mehr bedarf, um dich ‘in Gang’ zu bringen. Widme deiner Sexualität mehr Zeit und Aufmerksamkeit, um herauszufinden, was nötig ist, um dein sexuelles System zu starten. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, hiermit sehr sorgfältig umzugehen; mehr als zu einer anderen Zeit. Deine persönliche Gesundheit kann sich ebenfalls auf andere Aspekte deiner Beziehung auswirken: Wenn du dich müde und energielos fühlst, kann es sehr gut sein, dass deine Kommunikationsfähigkeit etwas schwächelt oder dass du eine an sich harmlose Bemerkung falsch auffasst. Auch in solchen Fällen ist es gut, dass sich beide Partner darüber Bewusst sind, dass es so etwas wie den Herbstblues gibt und dass sich dieser auch negativ auf die Beziehung auswirken kann. Natürlich sollte dies nicht als Entschuldigung missbraucht werden, um kurz angebunden zu sein, nicht zuzuhören oder sich gar nicht mehr in der Beziehung zu bemühen, allerdings kann es sehr gut sein, dass es die Form, in der man dies tut beeinflusst.

Zum Schluss noch eine kleine Bemerkung für all diejenigen, bei denen sich der Herbstblues so anfühlt, als würde er gar nicht mehr enden wollen: Bei manchen Menschen können die damit einhergehenden Stimmungsschwankungen ganz erheblich sein und auch die Energielosigkeit kann ein Niveau erreichen, dass die täglichen Abläufe fast nicht  mehr zu bewältigen sind. In solchen Fällen spricht man von saisonalen Depressionen bzw. Stimmungsschwankungen. Man kann dann selbst einiges unternehmen aber es kann auch sein, dass einem dies nicht selbstständig gelingt und man die Hilfe z.B. des Hausarztes oder eines Therapeuten benötigt. Dann sollte man auch nicht zögern, sich diese Hilfe zu suchen.

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