Edging: Was ist das und was bringt es?
Ein Orgasmus ist die ultimative Entladung. Wie wäre es aber, wenn man den Orgasmus noch besser, noch heißer und noch intensiver gestalten könnte? Dann würde man das doch sicherlich tun! In diesem Artikel erfährst du alles über Edging, eine heftige und superbefriedigende Art und Weise des Höhepunktes. Buckle up!
Explodierende Sonnen, rauschende Wasserfälle und Rooms without a Roof. All das erwartet dich, wenn du dich der prickelnden Sextechnik des Edgings hingibst.
Das Prinzip ist recht einfach. Es geht darum, seinen Orgasmus bewusst so lange wie möglich hinauszuzögern. Fühlst du, dass du kurz vor der Explosion stehst? Dass du am Rande des Orgasmus balancierst und beinahe in den Abgrund stürzt? Dann unterbreche das Liebesspiel, warte einen Moment, bis sich die größte Erregung gelegt hat und mache anschließend fröhlich weiter; egal ob du beim Masturbieren bist oder dich von deinem oder deiner Liebsten verwöhnen lässt. Beginnen, stoppen, beginnen, stoppen…usw.
Full Speed Ahead? No Way, Jose!
Auf diese Weise lernst du, deinen Orgasmus zu steuern. Während dein Körper denkt ‘Full Speed Ahead!’, denkst du und dein deiner Willenskraft unterworfenes Gehirn ‘No Way, Jose!’. Indem du im entscheidenden Moment etwas Gas wegnimmst, wirst du entdecken, wie du deinen Höhepunkt beherrschen und verlängern kannst.
Edging ist nichts für ungeduldige Menschen, das gleich einmal vorweg. Wenn man aber das Talent des Wartens besitzt, wird man einen überwältigenden Höhepunkt der Höhepunkte erleben. Gibt es dazu bestimmte Faustregeln? Nope. Du kannst selbst entscheiden, wie oft du deinen Orgasmus hinauszögern möchtest und wie lange du warten willst, bevor du weitermachst.
Drei Vorteile des Edging
Das Edging betreibt man natürlich nicht nur zum Spaß; um jemanden zu necken oder weil man ein kleiner Sadist ist, der jemandem im Moment der Momente um Gnade winseln lässt. Das Edging hat nämlich auch ganz ernsthafte Vorteile.
Intensiver Orgasmus
Zuerst einmal macht das Edging den Orgasmus um einiges intensiver. Indem man seinen Orgasmus immer wieder hinauszögert, steigert man die sexuelle Energie im Körper. Die Erregung baut sich im Körper immer weiter auf, bis sie kaum noch auszuhalten ist. Jeder Nerv ist bereit zur Explosion, und je öfter man an den Rand dieser Explosion gebracht wird, desto mehr wird man nach der Entladung verlangen.
Wenn die Entladung dann endlich stattfindet, kann sie sich extrem heftig anfühlen. Ein explosiver Höhepunkt, bei dem man sich auf dem Bettlaken vor Wonne nur so krümmt? Yep, so wird es sein. Psychologisch gesehen ist das Ganze übrigens ein sehr vernünftiger und auch logischer Trick. Wir wissen schließlich alle, dass wir immer das wollen, was wir nicht bekommen können. Und wie gut es sich anfühlt, wenn es dann doch gelingt.
Den eigenen Körper verstehen
Über das Edging lernt man auch seinen Körper besser kennen. Man lernt, wie man körperlich und sexuell reagiert, wodurch man dies für sich nutzen kann, um mehr Kontrolle zu erlangen. Und das kann zu sehr viel Vergnügen führen, denn man kann mit seinem Körper erst dann spielen, wenn man ihn auch gut kennt. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Partner.
Bist du jemand, der unheimlich schnell zum Höhepunkt kommt? Oder hast du einen Partner, der es nicht länger als eine halbe Minute aushält, bevor er seine begeisterten Samen in dir freilässt? Dann ist das Edging ein sehr praktisches Hilfsmittel, um die Uhr endlich ein bisschen zurückzudrehen. Und als Bonus bekommt man nicht nur einen späteren, sondern durch die Verzögerung auch noch viel besseren Orgasmus.
Erogene Zonen entdecken
Es ist zudem sehr befriedigend, wenn Sex sich nicht nur um den Orgasmus dreht. Das ganze Ziel des Edging besteht darin, den Orgasmus hinauszuzögern, nicht ihn so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Und weil man hierdurch nicht mehr wild rammend mit aller Macht dem Orgasmus entgegenstrebt, erhält man viel mehr Gelegenheit, auch einmal ganz andere erogene Zonen zu entdecken. Stellen, die vielleicht nicht sofort zu einem Höhepunkt führen, die aber auch sehr sensibel sind und sich gut anfühlen.
5 Tipps für eine gelungene Edging-Session!
#1. Zuerst allein
Ein kluges Mädchen wird zuerst einmal für sich alleine eine ganz neue Sextechnik üben, finden wir. Auf diese Weise wird man seinen eigenen Körper und seine Gefühle am besten erleben. Lege dich darum einfach aufs Bett und fange an, dich mit deinen Fingern oder einem Sextoy zu vergnügen. Die Finger sind am Anfang eigentlich die bessere Wahl, denn dann fühlt man mehr und wird man mehr Kontrolle über seine Berührungen haben.
Fühlst du, dass sich der Orgasmus nähert? Dann stoppe mit der Stimulation. Ziehe deine Finger zurück und atme tief ein und aus. Und wenn du dich wieder ausreichend beruhigt hast und fühlst, dass du wieder die volle Kontrolle hast, also nicht schon bei der nächsten kleinsten Berührung direkt zum Höhepunkt kommen wirst, kannst du wieder anfangen, dich zu berühren und die sexuelle Spannung im Körper wieder aufbauen. Das Ganze wiederholst du dann solange du dich gut dabei fühlst, und wenn du fühlst, dass du wirklich zum Orgasmus kommen willst, lässt du ihn zu.
#2. Analysiere deinen Orgasmus
Konntest du dich nicht mehr zurückhalten und hast dich einem knisternden Höhepunkt hingegeben? Good for you! Dann ist es an der Zeit, deine Solosex-Session zu analysieren. Klingt vielleicht etwas langweilig, ist aber sehr praktisch, wenn du deinen Körper wirklich ergründen willst. Hast du zum Beispiel einen Unterschied zu anderen Orgasmen gefühlt? War er intensiver als sonst oder hat er länger gedauert?
Versuche dir deiner Gefühle und Empfindungen bewusst zu werden und probiere sie in deinem Körper erneut zu erzeugen. Sei auch nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich beim ersten Mal zu einer wahren Orgasmus-Bombe kommt. Wenn man seinen Körper noch nicht so gut kennt, kann es sein, dass einem der Orgasmus auf einmal durch die Lappen geht, obwohl man gerade noch das Gefühl hatte, dass es fast so weit wäre. No Worries, je öfter man dies übt, desto besser wird es werden. Und dann wird sich der alles in den Schatten stellende Höhepunkt ganz von selbst einstellen. Es lohnt sich!
#3. Erkenne den Point of no Return
Kennst du den Point of no Return? Also den Moment, an dem man sich auch mit all seiner Willenskraft nicht mehr gegen den Orgasmus wehren kann und er einen einfach überkommt? Für Männer ist das nichts Unbekanntes, aber auch Frauen haben eine Phase der Erregung, ab der es für sie keinen Weg mehr zurück gibt.
Diesen Moment sollte man genau kennenlernen. Wenn man kurz vor diesem Moment stoppt, kann man seine sexuelle Erregung gerade noch einmal abfangen, man hat dann aber bereits sehr viel im Körper aufgebaut, was eine spätere Entladung umso heftiger ausfallen lassen wird. Das sollte man also beim Masturbieren üben, und vermindere die Intensität, wenn sich der Orgasmus ankündigt und fast nicht mehr zu bändigen ist. Du kannst dich auch dann weiterhin vorsichtig stimulieren, aber nicht an deinen sensibelsten Stellen. Suche diese Grenze auf aber achte darauf, dass du aufhörst, bevor du sie überschreitest.
#4. Sprecht darüber
Guter Sex ist nur mit guter Kommunikation möglich, und das gilt auch für die wundersame Welt des Edgings. Spreche darum mit deinem Partner darüber, damit er weiß, was ihn oder sie erwartet. Erreichst du beim Sex fast den Höhepunkt? Dann solltest du dies verbal oder nonverbal mitteilen. Dann weiß dein Partner, wann es Zeit ist, zu stoppen.
Tipp: Denkt euch ein Stoppwort oder anderes Signal aus, für den Moment der Momente. Und noch ein anderes Stoppwort, um mitzuteilen, dass du wieder Ready to go bist.
Manche Menschen sehen Edging als eine Art Machtspiel, weil man damit die Kontrolle über den Orgasmus des Partners ausübt. Darum gehört das Edging in gewisser Weise auch sicher in die Welt der Kinky-Spielchen. Und es ist für all diejenigen ideal, die auf das Spielen mit Machtpositionen im Schlafzimmer neugierig sind, sich aber noch nicht an BDSM-Praktiken heranwagen wollen. Verspürst du ein heimliches Verlangen nach Unterwerfung oder Dominanz? Dann könntest du Edging ins Spiel bringen, um gemeinsam zu entdecken, ob dies in eure sexuelle Beziehung passt.
#5. Hineinkneifen
Es gibt einige Methoden und Techniken, um mit Edging zu experimentieren. Zum Beispiel die Kneif-Methode für Männer. Hierbei stoppt man die Stimulation und kneift bzw. zwickt sanft in die Spitze des Penis, sobald er kurz vor dem Samenerguss steht. Das sollte man etwa 30 Sekunden durchführen und erst dann wieder loslassen. Zu Beginn kann das nicht ganz einfach sein, und man sollte sich nicht wundern, wenn auf einmal trotzdem das Sperma zwischen den Fingern herausläuft. Mit etwas Übung wird der Partner aber lernen, seinen Orgasmus zurückzuhalten, und nach 30 Sekunden kann man sich erneut auf den Weg zum spektakulären Höhepunkt begeben.
Bei Frauen kann es gut funktionieren, das Sextoy sofort auszuschalten, wenn sich der Point of no Return nähert; oder um die Finger oder die Zunge abrupt zu anderen Körperregionen umzuleiten und die Klitoris in Ruhe zu lassen. Auch Kegelübungen können dabei helfen, einen Orgasmus hinauszuzögern. Fühlst du den Höhepunkt näherkommen? Dann stoppe mit Masturbieren und wechsele zu Kegelübungen und du wirst fühlen, wie deine sexuelle Erregung wegsackt.
Natürlich nur bis zu jenem Moment, an dem du die Spannung wieder aufbaust. Auf zu schwindelerregenden Orgasmen!
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