Safety First: Sex im digitalen Zeitalter

Safety first_ Sex im digitalen Zeitalter

Sex hat sich im vergangenen Jahrzehnt stark verändert, oder zumindest die Art und Weise, wie wir Sex und Sexualität konsumieren. Wie geht man im digitalen Zeitalter sicher mit Sex um, und wie kann man auch andere vor unbedachten, impulsiven Aktionen beschützen? Hier wollen wir einige digitale Gefahrenquellen näher beleuchten: Internet, Social Media, Sexnologie und Nacktselfies bzw. Videos.

Sex im digitalen Zeitalter

Die Technologie hat sich in den letzten Jahren mit großen Schritten weiterentwickelt: auch auf dem Gebiet der Sexualität. Das liegt vor allem an zwei wichtigen Erfindungen: Dem Internet und Smartphones. Mit wenigen Handgriffen kann man heute ein Nacktfoto von sich an einen Freund oder ein potentielles Date schicken. Auch Sexnologie (also die Kombination aus Sex und Technologie wie z.B. per App bedienbare Sextoys) und die Social Media beinhalten ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Sex im digitalen Zeitalter: Ist er noch sicher? Hier erhältst du Tipps zum sicheren Umgang.

Nacktfotos

Vor 20 Jahren hätte sich noch niemand vorstellen können, jemandem ein Nacktfoto von sich zu schicken. Man hätte mit einer analogen Kamera ein Foto machen, den Film entwickeln lassen und anschließend das Foto verschicken müssen. Vermutlich wäre zwischen dem Schießen des Fotos und seiner Ankunft beim Empfänger mindestens eine Woche vergangen. Nach so viel Zeit wäre man vermutlich wieder etwas abgekühlt gewesen und hätte einen die Vorstellung, dass derjenige, der die Fotos entwickelt, einen nackt sieht, mit Horror erfüllt. Das hat sich heute aber grundlegend geändert: In Sekunden kann man, während einer erregenden Konversation ein Foto seiner Brüste verschicken. Sicher eine tolle Sache aber auch eine sehr gefährliche. Denn ein solches Foto kann sich sehr schnell, zusammen mit deinem Namen und anderen Daten, weiterverbreiten: auf WhatsApp geteilt, an deine Kollegen weitergeleitet oder anonym auf Social Media gepostet werden.

Nacktfotos sicher verschicken für Erwachsene

  • Denke zuerst gründlich darüber nach, ob du der betreffenden Person wirklich ein Nacktfoto schicken willst. Vertraust du ihm oder ihr? In the heat of the moment wirkt das Ganze oft aufregender als eine halbe Stunde später.
  • Achte darauf, dass du anonym auf dem Foto stehst, also ohne erkennbares Gesicht oder andere erkennbare Details. Das Gleiche gilt für Videos.
  • Wenn du den Empfänger nicht persönlich kennst, solltest du lieber nicht den eigenen Namen verwenden.
  • Bei Instagram kann man bei Privatnachrichten auch automatisch verschwindende Foto nutzen. Diese verschwinden nach wenigen Sekunden wieder. Und sollte jemand einen Screenshot davon machen, erhält man automatisch eine entsprechende Warnung. WhatsApp soll zur Zeit ebenfalls mit Fotos experimentieren, die wieder verschwinden, sobald man ein Gespräch beendet.

Videos beim Sex erstellen

Das erscheint alles so aufregend und ist es wahrscheinlich auch tatsächlich, was aber, wenn dein Ex ein solches Sexvideo von euch ins Internet stellt? Die Wahrscheinlichkeit, dass ein oder eine verärgerte Ex plötzlich ein pikantes Video von dir teilt, ist deutlich größer als ein Lottogewinn. Möchtest du trotzdem gerne ein Sexvideo erstellen, solltest du es lieber nur mit deinem eigenen Smartphone erstellen, damit du die Kontrolle behältst und es jederzeit löschen kannst.

Social Media

Untersuchungen haben ergeben, dass hierzulande schon über die Hälfte der 10-Jährigen ein eigenes Smartphone besitzt. 15% der Kinder bis 12 Jahre sagt, dass sie den ganzen Tag über mit anderen Kindern in Kontakt stehen. Und dann gibt es natürlich auch noch die Social Media: Sie sind aus dem Leben der Erwachsenen und auch der Kinder nicht mehr wegzudenken. Bei Kindern ist vor allem TikTok sehr beliebt: Hunderttausende Kinder zwischen 6 und 14 Jahren nutzen diese App bei uns. Somit sind Nacktfotos und Sexvideos nicht nur eine Gefahr für Erwachsene, sondern auch für Kinder.

Sex im digitalen Zeitalter: Wir müssen lernen, mit Social Media richtig umzugehen

Für Kinder ist es sehr wichtig zu lernen, mit dem Internet sicher umzugehen; mit Social Media, digitalen Apparaten, Gruppenzwang und später auch mit Sex. Das wird uns spätestens dann wieder klar, wenn wir von einem neuen Teenager-Selbstmord hören, weil Nacktfotos an die Öffentlichkeit gelangt sind. Man sollte das Einfühlungsvermögen besitzen, Fotos oder Videos solcher Opfer nicht weiterzuleiten. Gerade auch Kinder sollten hier ein ethisches Bewusstsein entwickeln. Das Gleiche gilt für Gruppenzwang und wie man ihm begegnen kann.

Außer der Gefahr Druck ausübender Klassenkameraden, um irgendetwas Peinliches zu tun oder von Freunden, die unbedingt ein pikantes Foto haben möchten, besteht auch noch die Gefahr durch völlig Unbekannte. Männer, die sich als Jungen ausgeben, um sich mit einem angeblich gleichaltrigen Mädchen verabreden zu können. Als Eltern hat man die Aufgabe, die eigenen Kinder vor solchen Gefahren zu warnen und eventuell ab und zu daraufhin zu kontrollieren.

Sicherer Umgang mit Social Media

  • Darf sich dein Kind ein Social Media Profil anlegen? Für die meisten Kanäle gilt ein Mindestalter von 13 Jahren.
  • Kontrolliere das Profil (dein eigenes und das deines Kindes) auf sensible Daten. Möchtest du wirklich deinen echten Vor- und Nachnamen verwenden oder wäre es besser, das nicht zu tun?
  • Gib nicht bekannt, wo du wohnst und gib auch keine Telefonnummer an einen Unbekannten weiter.
  • Sei dir bewusst, dass jedes Foto, das du teilst für immer im Internet zirkulieren könnte.

Sexnologie: Sextoys mit Apps

Es gibt immer mehr smarte Sextoys. Das bedeutet, dass man sie per App bedienen kann. Das ist natürlich toll und aufregend, denn auf diese Weise lassen sie sich auch von einem Partner im Nebenzimmer – oder auf der anderen Seite der Welt – steuern. Jüngste Untersuchungen brachten jedoch ans Licht, dass nicht alle smarten Sextoys auch ausreichend gesichert sind. Somit können sensible persönliche Daten ins Internet gelangen oder Hacker die Steuerung des Sextoys übernehmen. Natürlich haben die entsprechenden Firmen sofort alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um diese Probleme zu beseitigen, damit du dein Sexspielzeug wieder sorglos verwenden kannst. Die Hersteller haben auch gemeinsam mit der Firma, die die Datenlecks entdeckte eine Liste mit Do’s und Don’ts zusammengestellt.

Sicherer Umgang mit smarten Sextoys

  • Verwende ein Pseudonym und wenn möglich auch eine anonyme E-Mail-Adresse.
  • Achte darauf, die App korrekt zu beenden, wenn du dein Toy ausschaltest. Nur dann wird es für andere nicht mehr sichtbar sein.
  • Teile den Code zur Bedienung deines Sextoys nur mit Menschen, denen du wirklich vertraust und die du kennst.
  • Viele smarte Sextoys verfügen über eine (Video)Chatfunktion. Wenn du diese nutzen möchtest, solltest du darauf achten, dass du unerkennbar bleibst.

Lies auch: Sexnologie: Intelligente Sextoys sicher genießen

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