Single? Diese 9 Klischees kannst du bestimmt nicht mehr hören!

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It’s not easy being single. Nicht, weil du dich unbedingt in eine Beziehung stürzen wollen würdest, sondern eher wegen all der plumpen Kommentare, die dir ständig an den Kopf geworfen werden. Der durchschnittliche Single hat darum meistens die Nase voll, ständig seinen Single-Status verteidigen zu müssen. Was man als Single so alles zu hören bekommt? Lies und staune!

Immer mehr Menschen sind Singles

Der 11. November ist nicht nur der Startschuss in die Karnevalssaison, an diesem Tag wird auch das Single-Dasein gefeiert – mit dem Singles-Day. Also ein ganz besonderer Tag für Singles und das ist auch gut so. Denn nach wie vor müssen sich Singles jeden Tag wieder durch einen ganzen Wald von – zweifellos gutgemeinten aber furchtbar ermüdenden – Kommentaren kämpfen.

Und all das, obwohl sie in der Zukunft höchstwahrscheinlich nicht in der Minderheit sein werden. Jan Latten, Hochschuldozent für Sozialdemografie, prophezeit, dass im Jahr 2050 die Hälfte der Menschen (zumindest bei uns) Singles sein werden. Vor allem junge Leute entscheiden sich immer öfter für das Leben alleine oder beenden ihre Beziehung, wenn sie nicht ihren Erwartungen entspricht. Das eigene Glück steht im Vordergrund, sagt Latten, außerdem sind die Menschen auch einfach wählerischer geworden.

Hohe Erwartungen

Letzteres geschieht natürlich auch leicht in einer Gesellschaft, in der man nicht mehr so sehr aufeinander angewiesen ist, um zu überleben. Während unsere Mütter und vor allem Großmütter noch einem Mann brauchten, um Brot auf den Tisch bringen zu können, verdienen wir heute unser eigenes Geld. Und wenn wir keinen Mann finden, bleiben wir nicht als traurige Alte Jungfer im Elternhaus als Pflegerin der alten Eltern zurück. Wir verdienen einfach unsere eigenes Einkommen.

Heute ist es darum zum Glück um einiges einfacher Single zu sein. Die Menschen leben viel häufiger alleine und verfügen über die dazu nötigen Mittel. Frauen bekommen ihre Kinder immer später, vor allem, wenn sie sich zuerst auf ihre Karriere konzentrieren wollen. Die persönliche Entwicklung ist uns genauso wichtig wie eine gute Beziehung. Das Leben dreht sich nicht mehr nur um die Männer und deren Weg nach oben auf der Karriereleiter, sondern auch wir wollen weiterkommen.

Sahnehäubchen

Die Rollenverteilung hat sich also geändert, was sich allerdings auch auf unsere Wahrnehmung was Liebe angeht auswirkt. Weil wir nicht mehr so abhängig sind, sind auch unsere Erwartungen deutlich höher als früher. Wir lassen uns nicht mehr einfach so mit dem Jungen aus dem Nachbardorf nieder. Wir schließen keine Kompromisse mehr, sondern suchen nach der ultimativen alles in den Schatten stellenden Liebe weiter. Unser Partner muss unser Leben in allen Bereichen verbessern können, weniger als perfekt ist nicht gut genug.

Wir entscheiden also selbst, ob wir überhaupt eine Beziehung eingehen wollen oder nicht. Die Untersuchung eines Trend-Watcher-Büros zeigte, dass 70% aller Singles aus freien Stücken Singles sind. Das Büro weist im Zusammenhang mit diesen Zahlen auf das ‘slow love’ Phänomen hin, bei dem Menschen sich viel Zeit lassen, um an einer stabilen Beziehung zu arbeiten und sich niederzulassen. Und wenn das nicht gelingt? Dann heiraten sie eben nicht und bleiben lieber allein. Auch bei der Jugend bewegt sich der Prozentsatz der ‘bewussten Singles’ um die 70%-Marke herum, wie eine Studie von Tinder und Morar HPI erbrachte. Millenials zwischen 18 und 25 gefällt das Solo-Dasein sehr gut, weil es mehr Freiheit und Abenteuer verspricht. Ein fester Partner? Langweilig!

Eine Beziehung ist also nicht mehr der Eckpfeiler des ganzen weiteren Lebens. Sie ist vielleicht nur noch das Sahnehäubchen; lecker, aber nicht unbedingt notwendig.

9 Klischees, die man als Single nicht mehr hören kann

Trotzdem bleibt das Traute Heim für viele Menschen noch immer die Norm, und das bekommen vor allem Singles zu spüren, die von ihrer Umgebung ständig auf ihr Liebesleben angesprochen werden. Ob sie nicht sehr einsam wären? Ob es nicht langsam Zeit wäre, sich einen Mann oder eine Frau zu suchen? Tickt die biologische Uhr nicht schon sehr laut? Tick-tack-tick-tack!

Die Fragesteller vergessen dabei gerne, dass die ganze Fragerei nicht nur sehr nervig ist, sondern auch recht konfrontierend sein kann. Niemand wird gerne bei einem Weihnachtsdiner als einziger Single am Tisch der Spanischen Inquisition über sein Junggesellendasein ausgesetzt. Es macht einfach keinen Spaß, immer wieder von Neuem schön freundlich auf all die ausgelutschten Klischees zu reagieren, die die Tischgenossen aus dem Hut zaubern.

Als Single ist man sich durchaus bewusst, dass man nicht der allgemein geltenden Norm entspricht, selbst wenn diese Norm längst vollkommen überholt ist. Daran muss man also nicht immer wieder neu erinnert werden, thank you very much. Du fragst schließlich auch nicht all die ganz offensichtlich unglücklich verheirateten Paare bei jeder Gelegenheit, warum sie immer noch zusammen sind.

Anyway. Sollte es also in deiner Umgebung einen überzeugten Single geben, dem oder der du gerne immer wieder solche Fragen stellst? Dann höre damit auf. Wirklich.

Hier also eine Auswahl dieser altbekannten Fragen!

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1: Warum bist du Single?

Die Frage wird garantiert zu einer unangenehmen Gesprächspause führen. Denn was soll man schon auf so etwas antworten? Wenn man die Antwort wüsste, hätte man sicher auch schon die Lösung in Händen. Man fragt sich doch auch nicht, warum jemand eine Beziehung hat oder nicht. Zumindest wirft man diese Frage niemanden direkt an den Kopf. Wenn man jedoch Single ist, scheint dies irgendwie eine Art Freibrief für zahllose ‘Warum’-Fragen zu sein. Höre darum auf, immer wieder diese Frage zu stellen. Wir sind dem oder der Richtigen eben noch nicht begegnet. Punkt.

2: Single – Bist du nicht am Daten?

Zusammen mit einem besorgten Blick, gehört diese Frage wohl zu den ätzendsten. Vor allem beim Weihnachtsessen, wenn auch die neunmalkluge Tante oder der ganz besonders schlaue Onkel am Tisch sitzt und dich zum x-ten Mal ganz allein ohne Begleitung antrifft. Als Single ist man nicht pausenlos auf der Jagd nach neuen Dates, Freunden oder One-Night-Stands, auch wenn letzteres vermutlich nicht das ist, was der Fragesteller meinte. Manchmal ist es einfach ganz angenehm, eine Weile ohne neue Eroberung zu verbringen, und daran ist auch nichts bemitleidenswert.

3: Ich verstehe nicht, dass du Single bist, du bist doch so toll!

Natürlich bist du toll. Und wenn dir jemand ein entsprechendes Kompliment macht, ist das sicher sehr nett gemeint. Gleichzeitig beinhaltet dieses Kompliment aber auch, dass etwas mit dir nicht zu stimmen scheint, sonst hättest du schließlich längst jemanden gefunden, oder? Du hast aber keine Lust, dich für deinen Single-Status verantworten zu müssen, genauso wenig wie es unpassend wäre, zu unterstellen, dass alle tollen Menschen eine Beziehung haben und die nicht so tollen Menschen Singles sind. Dass du Single bist, bedeutet nicht, dass du nicht toll wärst. Es bedeutet einfach, dass du noch niemandem begegnet bist, mit dem du dein Leben teilen willst.

4: Hey, soll ich dich meinem Vetter/Bruder/Kollegen/Zahnarzt/Metzger vorstellen?

Eine solche Cupido-Aktion ist natürlich ebenfalls nur gut gemeint. Dass man Single ist, bedeutet aber nicht, dass man sich auf einmal auf einer Art Fleischmarkt befände, und dass man ständig mit anderen Singles verkuppelt werden will. Es kann natürlich sein, dass das eine match made in heaven zufällig in deinem Bekanntenkreis verkehrt, meistens ist es aber nur der Kuppler, der sich irgendwie an deinem Junggesellenstatus stört und dich deshalb um jeden Preis an den Mann oder die Frau bringen will. Du selbst teilst diese Verzweiflung aber keineswegs. Wenn du also selbst keine Versuche startest… sollte das auch kein anderer für dich tun.

5: Wenn du aufhörst zu suchen, wird dich die Liebe ganz von selbst finden

Noch so ein toller Spruch. Wer sagt denn, dass du so verzweifelt auf der Suche wärst? Oder dass du den ganzen Tag lang auf Raubzug bist? Nur weil man Single ist, heißt nicht, dass es ein großes Loch im eigenen Leben gibt. ‘Dem oder der Wahren begegnet man immer ganz unerwartet’, hört man ebenfalls immer wieder gerne. Du meinst also, wenn ich gerade in meiner Jogginghose im Supermarkt die extra große Aktionspackung Tampons in meinen Einkaufswagen werfe? Vielleicht suchst du ja gar nicht so aktiv nach der neuen, großen Liebe, und das ist auch völlig okay.

6: Hast du schon mal an Online-Daten gedacht?!

Äh…nö, dieser ganze moderne Unsinn ist an mir und meiner 1958er Schreibmaschine völlig vorbeigegangen (eye-roll). Wer hätte wohl nicht schon einmal ans Online-Daten gedacht…! Vielleicht hast du ja sogar mehrere Konten, um deine Chancen zu steigern und bist selbst den ganzen Tag am Swipen. Es nervt aber ungemein, wenn dir deine Bekannten das ‘Online-Daten’ mit weit aufgerissenen Augen wie eine unfassbare Entdeckung näherbringen wollen. Uff…Seufz.

7: Vielleicht bist du zu wählerisch?

Klar, warum sollte ich auch nicht gleich den ersten Typ heiraten, dem ich in der Kneipe begegne? Hauptsache kein Single mehr, darum geht es doch, oder? Eine ellenlange Liste mit Anforderungen an den neuen Partner ist natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei, und es schadet auch nicht, jemandem etwas mehr Zeit zu lassen als nur die eine Minute beim ersten Getränk. Leider weiß man aber oft tatsächlich schon in dieser ersten Minute, ob man wirklich ‘Beziehungsmaterial’ vor sich hat oder nicht. Fehlt der Funke? Dann kannst du dich zwar ganz lieb zu einem weiteren Date verabreden, was aber höchstwahrscheinlich keinen Fortschritt bringen wird. Oder du musst so verzweifelt sein, dass du auch mit einem ‘Mwah’ zufrieden bist. Das gibt es sicherlich auch.

8: Du musst natürlich schon dein Bestes tun!

Nur weil man noch niemandem gefunden hat, bedeutet nicht, dass man sich seit Monaten oder sogar Jahren zu Hause mit 17 Katzen eingeschlossen hätte. Es bedeutet auch nicht, dass es magische Orte gäbe, an denen die perfekten Mannsbilder oder Traumfrauen nur auf einen warten würden, oder wo der perfekte Partner einfach so aus der Luft fallen würde. Wir leben nicht in einem Videoclip aus den 80ern mit singenden Weather Girls und Regenschirmen. Auch auf die Gefahr hin, dass es schockierend klingen könnte: Single-Frauen sitzen ganz sicher nicht den ganzen Tag als Häufchen Elend zu Hause. Sie haben durchaus Spaß und vergnügen sich in Clubs und Kneipen, auch ohne Beziehung.

9: Tja, die Uhr tickt!

Autsch! Das tut weh. Ja, du weißt selbst, dass du nicht mehr die Jüngste bist. Und ja, du bist dir auch bewusst, dass du nur eine begrenzte Haltbarkeit hast, was deine Eizellen betrifft. Darauf muss man dich nicht unbedingt noch hinweisen. Biologische Uhr? Der Begriff sollte echt verboten werden.

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No worries, als Single bist du weder bemitleidenswert noch allein!

Versuche darum ganz cool zu bleiben, wenn das nächste Mal der neugierige Onkel oder irgendein Bekannter eine entsprechende Frage stellt. Vergiss nicht, dass man lieber allein und glücklich sein kann als unglücklich zusammen. Du brauchst niemanden, um dich komplett fühlen zu können, wirklich nicht. Wir wollen uns zwar auch nicht irgendwelcher Klischees bedienen, man sollte sich aber trotzdem auf me, myself and I konzentrieren. Es ist keinesfalls seltsam oder peinlich, wenn du alleine zu einem Abendessen erscheinst oder alleine ins Kino gehst.

Und vergiss nicht: Du bist wirklich keine traurige, alte Jungfer, nur weil du Single bist. Komm schon, wir leben doch nicht mehr in den 50er Jahren! Als Single ist man heute nur einer von (sehr) vielen und daran ist nichts Ungewöhnliches. Wehre dich deshalb gegen den Drang, dich mit dem erstbesten Tinder-Match gleich in eine Beziehung zu stürzen. Vielleicht ist unsere Gesellschaft noch immer nicht so gut an Singles gewöhnt, und die Leute macht das nach wie vor etwas unsicher. Das Single-Leben wird aber immer normaler. Darum: No worries. Du bist weder zu bedauern noch allein!

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