Warum viele Frauen mit ihren Brüsten unzufrieden sind

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Zu groß, zu klein, zu hängend oder zu aufdringlich; nur wenige Frauen sind mit ihren Brüsten wirklich zufrieden. Man kann sogar besser sagen, der Großteil der Frauen ist wirklich unzufrieden mit ihren Brüsten. Warum ist das so und wie kann man seinen Körper akzeptieren, so wie er ist?

Wie viele Frauen sind mit ihren Brüsten unzufrieden?

Zuerst einige Zahlen. Dazu wurde eine große Brustuntersuchung mit 18541 Teilnehmerinnen aus 40 unterschiedlichen Ländern durchgeführt: Der Breast Size Satisfaction Survey (BSSS). Dabei beantworteten die Teilnehmerinnen Fragen zu ihren Brüsten. Nachdem die Ergebnisse ausgewertet worden waren, kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass ganze 71% der Frauen mit ihren Brüsten unzufrieden waren.

Mit dem Format nicht glücklich

Niemand wird überrascht sein zu hören, dass Frauen, die mit ihren Brüsten nicht zufrieden sind, vor allem mit dem Format Schwierigkeiten haben. 48% der unzufriedenen Frauen wünschten sich größere Brüste. 23% sagten, dass sie kleinere Brüste haben wollten. Die übrigen 29% waren mit der Größe ihrer Brüste zufrieden. Interessanterweise hängt die als ideal betrachtete Brustgröße vom jeweiligen Land ab. Frauen aus Großbritannien, Ägypten und Indien z.B. wünschen sich die größten Brüste. Dagegen sehen Frauen aus Deutschland, Österreich, Japan und Malaysia kleine Brüste als idealer an.

Form und Brustwarzen

Die Größe der Brüste kann man über eine Brustvergrößerung oder -verkleinerung noch anpassen. Es gibt aber noch weitere Dinge, die Frauen an ihren Brüsten nicht mögen. Dabei geht es meistens um die Form (zu rund, zu hängend oder asymmetrisch), die Brustwarzen (zu groß, zu klein, zu hell, zu dunkel oder an seltsamer Stelle) und auch noch weitere Elemente wie etwa Härchen oder kleine Knubbel auf dem Hof der Brustwarzen. “Ich hasse diese komischen Knubbel auf meinem Brustwarzen mehr als alles andere an meinem Körper”, schreibt eine Frau in einem Forum über Brüste, während eine andere ihre Brüste als schlaffe Teebeutel bezeichnet, was durch das Stillen der Kinder gekommen sei.

Unzufriedenheit führt zu schlechterer Brustgesundheit

Obwohl die Unzufriedenheit vieler Frauen mit ihren Brüsten nicht besonders schockierend ist, so ist es dennoch bedenklich, dass dies anscheinend dazu führt, dass sie für ihre Brüste und deren Gesundheit weniger gut sorgen. Die Ursache hierfür ist, dass Frauen, die ihre Brüste nicht mögen, diese auch weniger oft einer Selbstuntersuchung unterziehen. Zudem sagen sie, dass sie nicht glauben, mögliche Veränderungen bei ihren Brüsten feststellen zu können. Im Extremfall kommen die betreffenden Frauen nicht einmal dem Aufruf nach, zu einer Routinebrustuntersuchung zu gehen.

Weitere Probleme, nicht nur die Brüste

Die gleiche Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Frauen, die mit ihren Brüsten unzufrieden sind, oft auch über andere Körperteile negativ denken. “Frauen hegen häufiger negative Gefühle über sich, haben ein schlechteres Selbstbild und weniger Selbstvertrauen”, sagt die Sozialpsychologin Viren Swami aus Großbritannien, die die Untersuchung leitete. “Das Ergebnis der Untersuchung ist wichtig, denn es zeigt uns, dass die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sowohl geistige als auch körperliche Folgen haben kann.”

Bist du ein Brüste- oder Hintern-Mann?

Schon als Mädchen in der Pubertät kann man die Blicke der Jungen und Männer auf sich fühlen. Jungen finden Mädchen mit großen Brüsten (dicken Titten, großen Glocken, Melonen) oft sehr interessant, während kleine Brüste oft als Mückenstiche, Brett mit Warzen oder Bügelbrett abgetan werden. Brüste gelten als enorm sexuell. Und obwohl sie das natürlich auch sein können, ist es dennoch hauptsächlich ein Etikett, das die Männer unseren Brüsten aufdrücken. Männern wird oft die Frage gestellt, ob sie ein Brüste- oder Hintern-Mann wären. Viele Mädchen kann diese Frage aber sehr verunsichern und sie haben das Gefühl, deswegen ihre wachsenden Brüste verstecken zu müssen. Denn dann können Jungen und Männer diese nicht auf sexuelle Weise betrachten. Die Sexualisierung der Brüste zeigt sich zudem in der Tatsache, dass Frauen gebeten werden, ihre Brüste zu bedecken, wenn sie ihr Kind stellen.

Wie kann man seine Brüste mehr mögen?

Dr. Swami rät dazu, seine Brüste als das zu sehen, was sie sind: ein wichtiger Teil des weiblichen Körpers. “Aufgrund unserer Erkenntnisse, raten wir Frauen dazu, sich mehr auf die Funktion ihrer Brüste zu konzentrieren als auf deren äußere Erscheinung.” Wie das Ergebnis der Studie aber bereits zeigt, ist das leichter gesagt als getan. Wie kann man trotzdem seine Brüste mehr mögen?

Own deinen Körper

Es ist so wie bei der Anleitung zu einem Bikini-Körper. Schritt 1: Ziehe einen Bikini an. Fertig! In diesem Zusammenhang startete die Body-Positivity-Aktivistin Chidera Eggerue (@theslumflower) den Hashtag #saggyboobsmatter. Über ihre eigenen Hängebrüste sagt sie: “Ich hatte so genug davon, bestimmte Outfits nicht mehr tragen zu können, weil man dann die Form meine Brüste hätte sehen können. Darum lasse ich mich von Tops oder Kleidern mit Dekolleté nicht mehr einschüchtern.” Wen kümmert es, dass die eigenen Brüste nicht so klein und straff sind wie die der Models in Modekampagnen, oder so groß und prall wie im Playboy? Trage das Kleid einfach: mit oder ohne BH, wie du willst.

Deine Brüste gehören dir

Die Journalistin Mara Altman schrieb eine Essay-Reihe über Body-Positivity: Gross Anatomy Dispatches from the Front (and Back). Darin sagt sie, dass ihre Brüste offenbar immer einem anderen gehören würden. Für die Kinder sind sie Nahrungsquelle, für Männer etwas Sexuelle, für Ärzte etwas, das sie krank machen kann und für die Modeindustrie etwas, das eingepackt werden muss. Sie nahm an einer Topless-Fahrradtour durch New York City teil. Hierdurch hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, wirklich ihren Körper selbst genießen zu können. “Ich machte mit, weil ich den Wind auf meiner nackten Haut fühlen wollte.”

Versuche nicht (mehr) deine Brüste zu verändern

Von Übungen, mit denen sich die Brustmuskeln stärken lassen, bis hin zu teuren Cremes und dem Einnehmen von Wunderpillen: Die Brüste werden sich durch all dies nicht wirklich verändern. Wenn du lernen willst, deinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist, dann solltest du Artikel wie ’10 Übungen zum Straffen deiner Brüste’ einfach überspringen.

Für direkten Effekt: Trage einen guten BH

Ein guter BH kann für deine Brüste wahre Wunder wirken. Wir sagen zwar nicht, dass du unbedingt einen BH tragen musst und schon gar nicht, dass du auf diese Weise deinen Körper an geltende Normen anpassen solltest. Wenn du aber etwas kleinere Brüste ein bisschen größer erscheinen lassen willst, kann dir ein Push-up BH dabei helfen. Genau wie ein Minimizer die Antwort sein kann, wenn man große Brüste etwas weniger auffallend erscheinen lassen möchte. Und zum Schluss sollte man auch den Sport-BH noch erwähnen: Er ist unverzichtbar, wenn man sich beim Sport viel bewegt. Nicht unbedingt aus ästhetischen Gründen, sondern dass man sich keine Rücken- oder Nackenbeschwerden einhandelt.

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