Kink und Fetischismus? Völlig normal, express your true self!

Kink und Fetischismus: Bei den meisten Menschen werden diese Begriffe sicherlich aufregende Assoziationen auslösen. Vielleicht denkt man direkt an schwarzes Leder oder Korsetts aus dem 19. Jahrhundert. Möglicherweise hat man auch eine schwingende Peitsche und Nippelklemmen vor Augen. Was bedeuten diese Begriffe aber wirklich? Und warum ist es an sich völlig normal, dass man durch einen simplen Fuß oder ein Spiel mit Bondage in Erregung gerät?

Welchen Unterschied gibt es zwischen Kink und Fetischismus?

Obwohl viele Menschen die Begriffe Fetisch und Kink gleichermaßen verwenden, so gibt es dennoch einen Unterschied. Der Forscher Samuel Hughes definiert Kink als ‘konsensuelle, nicht-traditionelle sexuelle, sinnliche und intime Aktivität wie z.B. BDSM und erotische Rollenspiele’. Ein Kink ist somit etwas, das einen erregt, was sich aber außerhalb jeglicher sexueller ‘Mainstream’-Aktivität bewegt. Bekannte Kinks wären z.B. Spanking, Bondage oder das Nutzen einer Peitsche.

Der wichtige Unterschied zu einem Fetisch besteht darin, dass man einen Kink toll und herrlich findet, ihn aber nicht immer braucht, um sexuelle Erregung erleben zu können. Natürlich bleibt das Thema etwas Subjektives und die Vorstellungen dazu verändern sich im Laufe der Zeit. Deine Oma wird Sexspielzeug wahrscheinlich ziemlich kinky finden, während es für dich vielleicht schon völlig normal ist, einen Vibrator oder einen Analplug im Nachtkästchen zu haben. Ein Kink kann sich bereits in der Kinderzeit entwickeln oder auch im Laufe der Pubertät entstehen, wenn man anfängt, mit Sex zu experimentieren und dabei entdeckt, was einem gefällt.

Vom Fußfetisch zu Latex im Bett

Wir hatten es bereits kurz erwähnt: Der Fetisch ist für den Fetischist eine Notwendigkeit, ohne die er keine Erregung empfindet und Sex nicht genießen kann. Dabei kann es um eine spezifische sexuelle Aktivität gehen oder eine sexuelle Faszination für ein bestimmtes Objekt oder Körperteil. Menschen mit einem Fußfetisch empfinden Erregung durch Füße oder Schuhe, es gibt aber auch Menschen, für die Sex ohne Anal-Spiel kein befriedigender Sex ist.

Sex in der Öffentlichkeit, erotische Hypnose oder Ballonfetischismus sind ebenfalls häufig vorkommende Beispiele für Fetische. Manchen Fetischisten genügt es bereits, während des Sex an ihren Fetisch zu denken, andere benötigen dagegen das entsprechende Objekt oder die betreffende Aktivität, um überhaupt Sex haben zu können. Sie werden nur dann Erregung verspüren, wenn ihr Partner z.B. ein Dessous oder Latex trägt.

Noch einmal ein konkretes Beispiel: Stelle dir vor, du liegst im Bett, hörst, dass sich die Nachbarn im Bett vergnügen und wirst hierdurch selbst etwas erregt. Das wäre kinky. Benötigst du jedoch immer Sexgeräusche anderer, um selbst im Stimmung kommen zu können, dann handelt es sich dabei um einen Fetisch.

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Weitere Beispiele für Kinks und Fetischismus

  • BDSM: Wenn wir an Kink denken, dann denken wir meistens an BDSM. Dabei handelt es sich um ein erotisches Machtspiel, bei dem Dominanz und Unterwerfung eine große Rolle spielen. Impact play wie z.B. Spanking, Flogging, Paddling und weitere Formen des konsensuellen Schlagens sind eine Manifestation von BDSM. Dabei kann es sich um einen kleinen Klaps auf den Po handeln oder auch das ‘Geißeln’ mit einer Peitsche. Und natürlich alles, was dazwischen liegt. Spanking ist die niederschwelligste Form des BDSM und eine gute Möglichkeit, um einen vorsichtigen Blick in diese aufregende Welt zu erhaschen.

Eine weitere BDSM-Praktik wäre z.B. Orgasm Control. Hierbei bestimmt der Partner, wie und wann man zum Höhepunkt kommt und wird man genau in dem Moment gestoppt, wenn sich der Orgasmus ankündigt. Noch ein Beispiel: Sensation Play. Hierbei trägt man eine Augenbinde und wird mit einem Eiswürfel, Kerzenwachs oder einer Feder stimuliert.

Wichtig! Ein Kink findet immer nur mit gegenseitiger Zustimmung und beidseitigem Genuss statt. Darum muss man bei jedem Kink und jedem Fetisch die Grenzen des anderen genau kennen. Man sollte vorab die Intensität besprechen, ein Safe Word vereinbaren, für den Fall, dass man abbrechen möchte und man sollte zuerst auch herausfinden, wie der Körper auf bestimmte Handlungen reagiert. Man könnte z.B. zuerst nur mit der Hand beginnen, anstelle direkt eine Peitsche oder Paddles zu verwenden.

  • Rollenspiel: Erotische Rollenspiele sind eine perfekte Möglichkeit, wenn man seinem Sexleben etwas mehr Spannung einflößen möchten. Dazu musst du auch nicht sofort den nächsten Karnevalsladen stürmen oder dir irgendein kompliziertes Szenario ausdenken. Vielleicht findest du es schon sehr sexy, in irgendeine Kneipe zu gehen und einen völlig Fremden so lange zu bearbeiten, bis er mit dir ins Bett geht. Falls du keine offene Beziehung haben solltest, kann auch dein Partner den mysteriösen Fremden spielen. Und so gibt es natürlich noch zahllose weitere Szenarien, mit denen man seinen sexuellen Fantasien freien Lauf lassen kann.

Es ist auch zweifellos sehr spannend, sich in ein bestimmtes Outfit zu schmeißen. Möglicherweise erregen dich medizinische Fantasien. Das gibt es sehr häufig, also schäme dich nicht! Dann könntest du deinen Partner fragen, ob er sich als Krankenpfleger oder Arzt verkleiden will. Oder du verpasst dir selbst ein Krankenschwestern-Outfit; je nachdem, was zu dir passt. Vielleicht hast du keine Lust, die untertänige Sekretärin zu spielen, um direkt einmal ein Klischee zu nennen. Gut möglich, dass du den richtigen Kick durch eine dominante Rolle erhältst. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Lebe dich aus!

  • Fußfetisch: Der Fußfetisch ist einer der bekanntesten und auch häufigsten Fetische. Die professionelle Dominatrix Goddess Aviva begegnet sehr häufig Fußfetischismus und hat darum eine spezielle Fußprozedur entwickelt. Was ist ein Fußfetisch? Menschen mit Fußfetisch fühlen ein Verlangen nach Füßen. Sie beten sie an, indem sie sie massieren, küssen, lecken und an ihnen riechen. Ihr Anblick und ihre Berührung erregt sie sexuell, egal ob es um nackte Füße geht, um Füße in besonderen Strümpfen oder Füße in Schuhen oder Slippers.

Innerhalb des Fußfetischismus existieren unterschiedliche Varianten. Manche Fußfetischisten finden die Fußsohle besonders aufregend, während andere auf die Zehen schwören oder auf den Bogen an der Innenseite. Manche Menschen geraten dann auch durch einen sogenannten Footjob in Erregung. Hierbei wird der Penis eines Mannes mit den Füßen befriedigt oder die Brüste einer Frau entsprechend per Fuß bearbeitet.

  • Bondage: Das Fesseln ist eine Form der Dominanz und Unterwerfung und fällt somit unter den Oberbegriff des BDSM. Man kann den Partner mit Dingen, die man bereits im Haus hat fesseln wie z.B. mit einem Gürtel oder einem Schal. Man kann sich aber auch spezielle Kink-Items anschaffen wie z.B. Plüsch- oder echte Stahlhandschellen. Oder wie wäre es mit einer Bondage-Schaukel, wenn man richtig zur Sache gehen will?

Auch bei Bondage sollte man ganz klare Grenzen vorab festlegen und auch während des Liebesspiels immer gut kommunizieren. Keine Luft mehr zu bekommen oder eine unterbrochene Durchblutung ist sicherlich nichts, was man dabei erleben möchte. Man sollte sich vorab auch gut informieren, bevor man einfach so mit Bondage loslegt. Zudem sollte man sich erst dann an ‘Bondage für Fortgeschrittene’ wagen, wenn man genau weiß, was man mag und wie man es auf sichere Weise erreichen kann.

  • Voyeurismus: Ist auch in dir irgendwo ein Spanner versteckt? Auch nichts Ungewöhnliches! Denn laut einer Studie über Fetischismus ist Voyeurismus einer der allerhäufigsten Fetische. Bei Voyeurismus erlebt man sexuelle Erregung, wenn man andere Menschen beobachtet, die nackt sind oder Sex haben.

Natürlich darf man das nicht heimlich machen, sondern nur in einer Umgebung, in der alle Beteiligten ihre Zustimmung erteilt haben und somit wissen, dass ihnen zugeschaut wird. Das könnte z.B. auf einer Sexparty stattfinden. Das Gegenstück zum Voyeurismus ist der Exhibitionismus. Hierbei wird man erregt, wenn man von anderen bei seinen Sexkapriolen beobachtet wird.

BDSM

Ist ein Kink und Fetischismus normal?

Erregen dich Kinks oder hast du einen Fetisch? No worries. Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa die Hälfte aller Menschen Interesse an sexuellen Aktivitäten hat, die sich außerhalb der traditionellen Grenzen bewegen. Du bist also ganz sicher nicht der oder die Einzige.

Leider wird das Thema Kink und Fetischismus immer noch etwas schwammig behandelt. Es dauerte sogar bis 2013, bevor die Definition von Fetischismus und BDSM im DSM (dem weltweiten Klassifizierungssystem psychischer Störungen) neu bewertet wurde. Davor galt in der Psychiatrie, dass alles, was von der üblichen sexuellen Norm abwich unter den Begriff ‘sexuelle Störung’ fiel. Man war also ‘geisteskrank’, wenn man Machtspielchen oder Spanking Sessions mochte.

Schraube locker

Indem Kink und Fetischismus solange mit einem Tabu belegt waren, haben sich viele Fehlannahmen rund um dieses Phänomen entwickelt. Menschen, die kinky Sex mochten, hatten ‘eine Schraube locker’, oder sie waren vermutlich in ihrer Kindheit missbraucht worden. Kink sollte also durch ein Trauma ausgelöst worden sein, was aber nicht der Wahrheit entspricht, wie der bereits weiter oben genannte Samuel Hughes betont.

Natürlich gibt es auch Menschen, die durch ein Trauma in die Welt des BDSM eingetaucht sind. Für sie ist Kink und Fetischismus dann eine Möglichkeit, ihr Trauma neu zu durchleben, aber dann mit einem Gefühl der Heilung und Kontrolle. Einige Menschen aus Hughes’ Untersuchung berichteten sogar, dass ihnen BDSM dabei helfen würde, ihre Depressionen und andere mentale Probleme zu überwinden.

Mental gesünder

Gleichzeitig sagt Hughes auch, dass die betreffenden Personen bei weitem nicht die Mehrheit der BDSMer stellen. Nur ein sehr kleiner Teil dieser Gruppe hat irgendwann ein Trauma erlitten, das mit ihren sexuellen Vorlieben in Zusammenhang gebracht werden kann. Die meisten BDSMer leiden sogar weniger unter Persönlichkeitsstörungen, haben keine sexuell gewalttätige Vergangenheit, Ängste oder Depressionen.

Das bestätigt auch Richard Krueger, Professor für Psychiatrie am Columbia University Medical Center. Er fügt hinzu, dass unterschiedliche Studien bestätigt haben, dass Menschen, die Bondage, Sadismus und Masochismus betreiben, mental genauso gesund oder sogar gesünder als die Menschen der entsprechenden Kontrollgruppe waren, die dies nicht betrieben.

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Ausprobieren? Lebe dich aus!

Die Psychologie wird also oft missverstanden, was leider zu einem Stigma führt. Völlig zu Unrecht natürlich, denn eine Vorliebe für Kink oder einen Fetisch ist keine freaky sexuelle Abweichung, für die man sich schämen müsste. Es ist nichts weiter als eine Vorliebe und somit ein ganz normaler Aspekt der menschlichen Sexualität.

Darum gibt es auch nichts Besseres und Gesünderes, als seine schlummernden Fantasien und Vorlieben ganz frei zu entdecken. Vergiss dein Schamgefühl und experimentiere ein bisschen! Solange dein Verlangen sicher ist, niemand zu Schaden kommt oder verletzt wird und jeder Beteiligte freiwillig mitmacht, steht es dir vollkommen frei, dein Sexleben so zu gestalten, wie du es möchtest.

Hier haben wir noch etwas Sexspielzeug für den startenden Kink-Fan oder Fetischisten zusammengestellt. Und stöbere auch ein bisschen in unserem Webshop, denn dort gibt es jede Menge Handschellen, Klemmen, Masken, Peitschen, Stretchers, Plugs und sexy Latex-Kleidung!

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