Wilder Sex: Warum viele Männer es etwas wild mögen

Warum viele Männer wilden Sex mögen

Viele Männer mögen es etwas wilder im Bett. Das bedeutet zwar nicht, dass sie gleich die Peitsche auspacken wollen, aber etwas wilder als normal… darf es schon sein. Woher stammt aber dieser Wunsch? Und was hältst du selbst von wildem Sex?

Was ist wilder Sex?

Wilder Sex ist nichts für Zartbesaitete und man kann ihn in unterschiedlicher Form betreiben. Manche Männer finden es erregend, ihre Partnerin wie ein Neanderthaler ins Bett zu schleifen und dort hart zu nehmen. Sie springen auf ihre Partnerin, halten sie fest und teilen zudem ab und zu einen Klaps auf den Allerwertesten aus.

Andere Männer gehen noch einen Schritt weiter und erkunden am liebsten die Grenze zwischen rauem Sex und BDSM. Sie fesseln die Partnerin, bearbeiten sie mit speziellem Sexspielzeug und ziehen an ihren Haaren, während sie in sie stoßen. Für diese Männer ist Sex am besten, wenn viel Reibung und auch etwas Schmerz im Spiel ist. Sie wollen unterwerfen oder selbst unterworfen werden.

Die Peitsche fliegen lassen

Beißen, schlagen, kneifen: In Zeiten eines erneut auflebenden Feminismus fällt es vielen Männern schwer, zuzugeben, dass sie Frauen gerne sexuell dominieren. Oder dass sie sexuelles Vergnügen beim Erniedrigen einer Frau empfinden bzw. beim Zufügen von Schmerzen. In der Welt des BDSM ist die Rollenverteilung allerdings etwas flexibler. Hierbei können auch die Männer eine unterwürfige Rolle einnehmen und die sexuelle Unterwerfung durch die Partnerin genießen.

Wenn es um wilden Sex geht, bestimmt ihr beide als Paar, was abläuft. Ihr legt zusammen fest, wie weit ihr bei eurem Sexspiel gehen wollt, egal, wie bizarr eure Aktionen der Umgebung auch erscheinen mögen.

Dabei kann man recht weit gehen. Vom leichten Spanking bis zur japanischen Technik des Tamakeri, bei der man dem Mann in die Hoden tritt. Oder von sanftem Beißen bis hin zur Nippelklemme und Klitorissaugern. Manche Menschen finden es bereits kinky, die Geschlechtsteile mit einer Feder zu kitzeln. Andere Paare finden es erst ‘rauer’ werden, wenn eine Peitsche auf das Hinterteil klatscht.

Dominant oder unterwürfig

Wie heftig das Ganze wird spielt keine Rolle. Für die meisten Menschen geht es bei wildem Sex um die gleichen Sehnsüchte: ein intensives Wechselspiel zwischen Dominanz, Unterwerfung und starken Gefühlen beim Sex. Das zieht die Liebhaber dieser Sexform an. Sie finden es insgeheim einfach herrlich, einen anderen hart zu nehmen oder hart genommen zu werden. Sie sehnen sich nach Dominanz oder Unterwerfung, egal, ob es nur in ihrer Fantasie, in Pornos oder in echt stattfindet.

Steht dein Partner hierfür offen, du selbst zweifelst aber noch? Letztlich geht es darum, dass ihr beide von diesem Spiel angezogen und gereizt werdet. Wilder Sex hat nichts mit sexuellen Übergriffen zu tun, es geht darum, dass ihr ihn gemeinsam genießen könnt. Er kann auf manche Menschen natürlich recht aggressiv wirken, auch wenn man ihn nicht so sehen sollte. Er ist energischer, kraftvoller und einfach wilder als normaler ‘Vanilla’-Sex. Darum ist die Atmosphäre auch weniger sanft, nicht so zärtlich und liebevoll wie im traditionellen Sinn des Wortes. Das Ganze kann zudem sehr intensiv sein, weil ihr beide wisst, dass es eine Grenze gibt, die ihr gemeinsam durchbrechen müsst.

Vorurteile gegenüber BDSM

Wilder Sex oder BDSM ist nichts Unheimliches, auch wenn manche das Gegenteil behaupten. Menschen, die das Spiel um Dominanz und Unterwerfung lieben, sind weder mental geschädigt noch traumatisiert. Im Gegenteil sogar. Eine Untersuchung konnte zeigen, dass BDSM-Liebhaber extrovertierte Menschen sind, die offener für neue Erfahrungen sind als der durchschnittliche Mensch. Die gleiche Studie kam zu dem Ergebnis, dass Paare, die Bondage betrieben, größere Intimität und Vertrauen innerhalb ihrer Beziehung kreierten.

Wenn man also Spaß an BDSM hat, bedeutet das nicht, dass etwas mit dir oder deinem Partner nicht stimmen würde. Das sagt auch die Psychotherapeutin Pamela Stephenson Connolly in einem Artikel für The Guardian. Vor etwa zehn Jahren führte sie eine Untersuchung mit 132 BDSM-Fans durch und kam zu dem Ergebnis, dass deren Vorliebe für BDSM-Praktiken in keinem Zusammenhang zu etwaigen mentalen oder emotionalen Abweichungen oder Traumata stand.

Vorurteile über BDSM als Zeichen für psychischen Stress, Missbrauch in der Vergangenheit oder eine Persönlichkeitsstörung? Reiner Unsinn, sagt Connolly. Menschen besitzen einfach sehr unterschiedliche sexuelle Fantasien und Bedürfnisse. Und es gibt auch sehr viele Möglichkeiten, wie die Leute Sex genießen können. Der wilde Sex ist nur eine davon.

Warum mögen Männer wilden Sex?

Seit der Zeit, dass die Frauen von den Männer in die Höhle geschleppt wurden, haben wir uns erheblich weiterentwickelt, aber tief in uns, und vor allem in den Männer, schlummert noch immer der Drang zu dominieren. Wilder Sex verschafft ihnen die Gelegenheit, ihre dominanten Neigungen auf sexuelle Weise auszuleben. Er verschafft ihnen darüber hinaus die Möglichkeit, aggressiv und intensiv zu sein; Gefühle, die sie in der Alltagswelt meistens unterdrücken müssen. Spannung entsteht auch aus dem Wissen heraus, dass ungebührliche Berührungen normalerweise nicht akzeptiert werden, im sexuellen Spiel dagegen schon.

Frauen im Bett zu dominieren, ist natürlich ein ganz selbstverständliches Tabu, bei BDSM herrscht in diesem Punkt aber einvernehmliche Zustimmung. Hierdurch werden die Regeln des Spiels natürlich komplett verändert. Wilder Sex ist ein bisschen unanständig, etwas gewagt und auch ein wenig grenzwertig. Für viele Männer gibt es kaum etwas Erregenderes, als zu sehen, wie ihre Partnerin vor Lust fast besinnungslos wird durch all die sexuelle Energie, die das wilde Sexspiel freisetzt.

Unterdrückte Eigenschaften

Weil die Männer auf diese Weise ihre Bedürfnisse mit einem willigen Partner ausleben können, entdecken sie häufig auch Seiten an sich, die ihnen noch unbekannt waren. Sie wecken unbekannte, intensive Triebe, die schon seit langer Zeit in ihnen schlummerten. Wenn diese Triebe geweckt werden, kann sich wilder Sex wie eine wahre Befreiung anfühlen. Dominanter Sex kann also nicht nur sexuell befriedigend sein, sondern sowohl für Männer als auch Frauen ein Weg sein, mehr über sich selbst zu lernen.

Die drei wichtigsten Gründe, warum Männer wilden Sex mögen

1: Der Überraschungseffekt

Was ist das Heißeste an wildem Sex, Rollenspiel oder BDSM? Die unerwartete Stimulation. Wenn man schon seit längerer Zeit in der immer gleichen Sex-Routine feststeckt, kann ein überraschender Klaps oder eine freche Berührung die Dopaminrezeptoren anregen. Darum ist einer der Gründe, aus denen sich Männer von wildem Sex angezogen fühlen; eben wegen dieses Überraschungseffekts.

Die Rezeptoren der Haut reagieren einfach besser auf kraftvolle Stimulation wie sie bei wildem Sex auftritt. Durch beißen wird z.B. die Dopaminproduktion angeregt, aber auch schlagen und andere intensive Berührungen an intimen Stellen können einen in einen Rausch versetzen. In der Welt des BDSM wird dieser Rausch als Subspace bezeichnet. Man erreicht ihn, wenn der Schmerz sich in Genuss verwandelt und man von einem intensiven Höhepunkt überspült wird. Als würde man in Glückseligkeit schweben oder dahintreiben. Schöner Nebeneffekt: Die Orgasmen fühlen sich hierbei extrem intensiv an.

2. Vertrauen und Verbundenheit

Man sieht es überall in der Tierwelt. Affen, Hunde und Katzen, die einander bei sozialem Verhalten beißen und lecken, als Zeichen der Verbundenheit. Dieses Beißen findet nur zwischen Tieren statt, die sich miteinander verbunden fühlen. Und auch BDSM findet meistens nur innerhalb einer Beziehung statt. Eigentlich teilt man dem anderen damit indirekt mit, dass man ihm vertraut, dass man sich ihm vollkommen hingibt und sich ihm vertrauensvoll überlässt.

Darum ist die Intimität zwischen Menschen, die wilden Sex haben mehr als nur eine sexuelle Verbindung. Man sendet sich gegenseitig ein Signal des Vertrauens. Schließlich gibt es nur wenige Situationen, in denen man dem anderen mehr Vertrauen schenken muss, als wenn man gefesselt mit einem Ball im Mund in den Seilen hängt. Für einen dominanten Mann ist es ganz besonders erregend, wenn sich ihm seine Partnerin so vollkommen anvertraut. Er hat die Macht, zu tun und zu lassen was er will, und nur er entscheidet, dass er diese Macht nicht missbrauchen wird. Sie legt im wahrsten Sinne des Wortes ihren Körper in seine Hände. Näher kann man sich fast nicht kommen.

3: Macht macht süchtig

Da wir gerade über Macht reden. Macht ist aufregend und deshalb aus guten Grund ein wichtiger Teil jeder sexuellen Beziehung, egal, ob es um wilden Sex geht oder nicht. Wilder Sex oder BDSM geht natürlich einen Schritt weiter als das ‘Normale’. Wilder Sex bedeutet für einen dominanten Mann, dass er sie so nehmen darf, wie er möchte. Eine unterwürfige Frau spürt dies und willigt darin ein. Sexuelle Unterwürfigkeit ist somit eine Frage der Einwilligung und Empfänglichkeit und nicht von passiv auf dem Rücken liegen und alles über sich ergehen lassen. Im Gegenteil: Sie wird durch seine Kraft erregt, und je erregter sie wird, desto stärker wird er sich fühlen und umso heißer wird der Sex sein.

Natürlich verspüren aber nicht alle Männer diesen Drang nach Kontrolle. Manche Männer wollen auch gerne selbst dominiert werden. Egal, welche Vorlieben man auch hat, der Genuss entsteht so gut wie immer aus dem Verlust oder dem Übernehmen von Kontrolle. Ob es typische dominante oder gerade unterwürfige Männer gibt? Das ist ein Klischee. Allerdings beinhalten auch Klischees oft einen Funken Wahrheit. CEOs werden häufig dominiert, während Männer, die etwas ‘niedriger’ auf der Karriereleiter stehen, gerne selbst beim Sex die Strippen ziehen.

Wilder Sex: Do’s and Don’ts

Klingt das interessant? Gut, denn wilder Sex kann eine willkommene Abwechslung für ein etwas eingeschlafenes Sexleben sein. Er kann einen auch wieder näher zusammenbringen und der Beziehung eine neue, tiefere Dimension geben. Darum funktioniert wilder Sex auch am besten mit jemandem, dem man wirklich vertraut. Sprich mit deinem Partner über deine Sehnsüchte und steigert das Wilde bei eurem Sex Schritt für Schritt.

Spielt z.B. mit Sexspielzeug oder experimentiert mit Rollenspielen. Wage den Sprung ins kalte Wasser, denn unerwartete Erlebnisse haben den schönen Nebeneffekt, dass sie deine Beziehung und dein Sexleben spannender werden lassen. Prickeln im ganzen Körper? Oh ja, auch das bekommst du kostenlos dazu, wenn du dich traust, dich wildem Sex hinzugeben.

Grenzen besprechen

Natürlich gibt es aber auch Dinge, die man besser nicht tun sollte. Lachen ist bei wildem Sex ein No-Go. Sobald du anfängst zu lachen, wird die Intensität, die für die notwendige Atmosphäre sorgt, verschwinden. Fühlst du dich unsicher und versucht deine Anspannung wegzulachen? Tue es nicht, sondern konzentriere dich voll und ganz auf den Augenblick.

Und noch wichtiger: Vereinbart eure Grenzen. Wilder Sex darf ruhig ein wenig schmerzhaft sein, der Partner sollte aber niemals deine Grenzen überschreiten. Egal, wie sehr man die Grenzen für wilden Sex verschiebt, es gibt immer noch eine Linie, die nicht überschritten werden sollte. Der Partner darf natürlich diese Grenze gerne aufsuchen, überschreiten darf er sie aber nicht, nur weil er sich selbst nicht beherrschen kann. Wilder Sex findet im Grenzbereich statt, muss aber immer sicher bleiben.

Tipp? Denkt euch zusammen ein Safe Word aus. Dieses Wort sprichst du aus, wenn du merkst, dass die Grenze erreicht ist, dein Partner dies aber vor Erregung noch nicht bemerkt hat. Sprichst du dieses Wort aus, muss sofort gestoppt werden. Das ist wichtig, denn bei wildem Sex können Stoppsignale manchmal etwas undeutlich sein. Darum solltet ihr vorab darüber sprechen. Denkt euch ein entsprechendes Safe Word aus und setzt es ein, wenn das Spiel zu weit geht.

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