Masturbieren im Lauf der Zeit (und warum es gesund ist)

Masturbieren

Es ist noch gar nicht solange her, dass man uns mit den wildesten Gerüchten Angst vor dem Masturbieren machen wollte. Man sollte davon blind werden können, verrückt oder schwachsinnig und es sollte die Genitalien unumkehrbar schädigen. Inzwischen wissen wir aber nicht nur, dass das Masturbieren eine phantastische Möglichkeit ist, um seinen Körper kennenzulernen, sondern, dass es zudem vollkommen normal ist und sogar jede Menge gesundheitliche Vorteile mit sich bringt!

Ein Blick in die Geschichtsbücher

Bevor wir uns diese Perks and Benefits näher anschauen, wollen wir noch kurz einen Blick in die Geschichte des fröhlichen Solosex werfen. Denn auch unsere Vorfahren wussten schon, was das bedeutet.

Höhlenmalereien, Spermafestivals und freizügige Badehäuser

Wer dachte, dass prähistorische Männer nur damit beschäftigt gewesen wären, die Frauen an den Haaren in ihre Höhlen zu zerren, hat sich getäuscht. Auf der ganzen Welt gibt es Höhlenmalereien und Tonskulpturen, die sowohl männliche wie weibliche Selbstbefriedigung wiedergeben. Wir geben zu, dass die Frauen hierbei erheblich weniger vertreten sind aber es gibt sie durchaus.

Für die alten Ägypter war das Masturbieren ein Zeichen des Respekts, denn sie glaubten, dass der Gott Atum die Welt aus seinem Sperma erschaffen hatte. Atums Höhepunkt wurde darum jedes Jahr von Tausenden Männern während einer Fruchtbarkeitszeremonie nachgeahmt, um auf diese Weise eine gute Ernte sicherzustellen.

Und die Griechen? Wer schon einmal ein Museum in Griechenland besucht hat, dem werden sicher auch nicht die Töpferarbeiten entgangen sein, auf denen sehr freizügige Darstellungen masturbierender Satyre zu sehen sind. Masturbation wurde zudem als natürliche Lösung für Männer gesehen, die in den Krieg ziehen mussten und ihre Frauen vermissten.

Und die Frauen? Die mussten, im Gegensatz zu ihren sich selbst befleckenden besseren Hälften, bescheiden und keusch bleiben. Die Damen besuchten aber die Badehäuser in großen Zahlen, wo sie sich – vor den spionierenden Augen der Männerwelt – mit Olisbos, also Dildos vergnügten.

Keuschheitsgürtel und medizinische Vibratoren

Etwa 1800 Jahre später war unter dem Einfluss der züchtigen Kirchenväter nur noch wenig von der fröhlichen, freien Selbstliebe übrig. Die Vorstellung, dass sie zu Wahnsinn führen könne, war weit verbreitet und die Liste der mit ihr einhergehenden Gefahren war sehr lang: Von Magenproblemen bis zu schwachen Organen und von Lähmung und deformierten Vaginas bis hin zu Impotenz und sogar Selbstmord. Die Angst vor dem Masturbieren nahm groteske Formen an, mit Keuschheitsgürteln und stachligen Penisringen für Männer als traurigem Tiefpunkt.

Lustigerweise kam aber genau zu jener Zeit der erste Vibrator auf den Markt. Das Ding wurde bei Frauen verwendet, die an ‘Hysterie’ oder sexueller Frustration litten. Da das Masturbieren als unrein galt, mussten man sich nach Meinung der Ärzte etwas anderes ausdenken. Keine schlechte Geschäftsidee, denn die Wartezimmer füllten sich sehr schnell mit lauter ‘hysterischen’ Frauen. Für die medizinische Wissenschaft besaß ein solcher Dildo keine sexuelle Intention und wurde rein zu medizinischen Zwecken verwendet.

Sexuelle Revolution

Und so sind wir über einige Abkürzungen in der heutigen Zeit gelandet. Im 19. Jahrhundert galt Masturbation noch als Krankheit. Seit einigen Jahrzehnten wurde sie aber immer normaler und wird heute sogar als essentieller Teil der sexuellen Entwicklung betrachtet.

Dies verdanken wir einer ganzen Reihe fortschrittlicher Sexologen, die in den 40er und 50er Jahren argumentierten, dass Selbstbefriedigung ein natürliches und instinktives Verhalten von sowohl Männern als auch Frauen ist. Studien aus späteren Jahren kamen sogar zu dem Schluss, dass Masturbation unterschiedliche gesundheitliche Vorteile bieten kann wie z.B. ein geringeres Risiko für Prostatakrebs bei Männern.

Darum haben wir heute unterschiedliche Möglichkeiten entdeckt, wie wir uns selbst Vergnügen bereiten können: vom Dildo und Vibrator bis hin zu Vibro-Eiern und Analkugeln. Und obwohl Sexshops nach wie vor ihre Ware möglichst diskret ausliefern – was darauf hindeutet, dass es rund ums Masturbieren immer noch ein kleines Tabu gibt -, ist das irgendwie auch gut. Denn nur weil die Selbstbefriedigung inzwischen akzeptiert ist, bedeutet es nicht, dass gleich jeder dir dabei zuschauen muss, oder?

Masturbieren wir alle? 

Auch wenn wir vielleicht nicht alle darüber sprechen, ist es trotzdem sehr gut vorstellbar, dass so gut wie jeder schon einmal seine Hand in seiner Hose hat verschwinden lassen. Und wenn es auch nur aus Neugier war. Sogar schon vor der Pubertät entdecken viele Kinder, dass es sich schön anfühlt, seine Geschlechtsteile zu berühren.

Hast du Kinder? Dann sollte dich das nicht erschrecken, du solltest ihnen aber sagen, dass es etwas ist, was sie besser in ihrem eigenen Zimmer tun können. Es gibt begeisterte Kleinkinder, die am liebsten den ganzen Tag über auf einem Kissen oder einem Kuscheltier reiten und das kann etwas problematisch in der Kinderkrippe werden.

Spannungen abbauen

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, aus denen Menschen masturbieren. Manchmal möchte man seinen Körper besser kennenlernen, damit man weiß, was einem im Bett gefällt. Oder man ist sehr gestresst, dann kann etwas Selbstliebe hilfreich sein, um die Spannungen abzubauen.

Meistens denken wir aber gar nicht so sehr darüber nach, sondern tun es einfach, weil wir Lust darauf haben. Auch dann, wenn man einen Partner hat, denn Masturbation ist nicht nur etwas für Singles. Sie ist etwas von dir selbst und kann somit innerhalb als auch außerhalb einer Beziehung existieren.

Ist Masturbation gesund?

Obwohl sich soziale und medizinische Konventionen im Laufe der Jahre fortlaufend verändern, weiß man heute, dass Solosex nicht nur ganz normal ist, sondern zudem auch sehr gesund: für den Körper und den Geist.

Ein Grund hierfür ist der Orgasmus. Wenn man zum Höhepunkt kommt, werden Hormone freigesetzt, die Schmerzen blockieren und einem ein angenehmes Gefühl schenken. Das Endorphin führt dazu, dass man sich anschließend erleichtert und frei fühlt; bereit, es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Es gibt keine bessere mentale Aufmunterung als einen sexuellen Höhepunkt, das steht fest.

Es gibt aber noch weitere gesundheitliche Vorteile:

  • Beckenboden: Wenn man kommt, spannen sich die Muskeln an. Somit ist der Orgasmus eine Art Work-out für deine Beckenbodenmuskulatur, die durch das Anspannen und Entspannen stark bleibt. Wenn du gerade ein Kind bekommen hast und die Tena-Lady noch in deiner Handtasche steckt, ist es nicht nur sinnvoll seine Beckenbodenübungen zu machen, sondern auch ab und zu seine Hand oder einen Vibrator seine Arbeit verrichten zu lassen.
  • Stress: Wenn du Stress hast, gibt es kein besseres Heilmittel, als etwas Selbstliebe unter der Bettdecke. Wenn du zum Orgasmus kommst, befindest du dich für einen Moment in einer anderen Dimension und ermöglichst dir selbst alle Spannungen loszulassen. Überlasse dich der Wirkung des Endorphins und versuche so lang wie möglich den Moment festzuhalten. Fühlst du, dass sich die Spannungen wieder aufbauen? Dann wird dich niemand davon abhalten, dich gleich noch einmal ins Nirwana zu stürzen.
  • Schmerzen: Ein guter Orgasmus ist nicht nur Heaven, er kann dir auch beim Lindern von Schmerzen helfen. Die dabei freigesetzten Hormone können dazu führen, dass Kopfschmerzen, Menstruationskrämpfe und sogar leichte Rheumabeschwerden wie Schnee vor der Sonne dahinschmelzen. Natürlich nur vorübergehend, das stimmt schon, es macht aber schon einen großen Unterschied, wenn man wenigsten für einige Stunden davon befreit ist.
  • Schlaf: Bei Männern ist es meistens nicht zu übersehen. Sie versinken nach dem Liebesakt oft sofort im Schlaf. Aber auch die Frauen schlummern leichter und schneller ein, wenn sie einen Höhepunkt erreicht haben. Warum das so ist? Außer Endorphin wird bei einem Orgasmus auch Serotonin freigesetzt. Auch dies ist ein Glückshormon, das zudem dazu führt, dass du dich so sehr entspannst, dass sich deine Schlafqualität verbessert. Negative Gedanken verschwinden, dein gestresster Kopf kommt zur Ruhe und du wirst deine Nachtruhe wunderbar genießen können.
  • Selbstwahrnehmung: Wenn du regelmäßig mit dir selbst spielst, wirst du deinen Körper sehr gut kennenlernen. Das führt nicht nur dazu, dass du entdeckst, was dir auf sexuellem Gebiet gefällt und dass du dies deinem Partner mitteilen kannst, sondern auch, dass du dich in deinem eigenen Körper wohler fühlen wirst.

Zu viel könnte schaden?

Kennt das Masturbieren keine Grenzen? Darf man es auch sehr oft tun? An sich gibt es keine Grenzen. Manche Menschen masturbieren sogar mehrmals am Tag und fühlen sich gut dabei. Andere masturbieren so gut wie nie, was auch in Ordnung ist. Es wird erst dann zum Problem, wenn man den Drang zum Masturbieren nicht mehr kontrollieren kann. Wenn es zu etwas wird, das deine Arbeit, Beziehung und andere Verantwortlichkeiten dominiert und zur Besessenheit wird.

Sollte das der Fall sein, könntest du z.B. mit deinem Hausarzt darüber sprechen. Er oder sie kann dich an einen Sexualtherapeuten überweisen. Auch wenn du dich wegen des Masturbierens schuldig fühlen solltest und dies dich in deinem Alltag beeinträchtigt, ist es sicher gut, mit jemandem hierüber zu sprechen. So wirst du entdecken, dass es nichts gibt, wofür du dich schämen müsstest und dass Selbstbefriedigung eine ganz normale Sache ist.

Tipps für herrlichen Solosex!

Möchtest du dir etwas Vergnügen gönnen? Dann lies dir hier unsere Tipps für herrlichen Solosex durch! Auch wenn es sich etwas nüchtern und medizinisch anhört: wasche immer zuerst deine Hände gründlich, bevor du mit ihnen deine Vagina berührst. Hände können eine Brutstelle zahlreicher Bakterien sein und die will man sicher nicht auf seine Precious Yoni übertragen.

Zudem ist es immer ratsam (und angenehm), ein gutes Gleitmittel zu verwenden. Deine Finger sind oft etwas rau und deine Vagina wird auch nicht ganz spontan feucht werden. Dazu muss erst etwas geschehen, und das macht man am besten mit geschmeidigen, feuchten Fingern, um kleine Hautrisse und Verletzungen zu vermeiden.

Verwendest du Sextoys? Dann solltest du darauf achten, dass du sie nach jedem Mal mit dir selbst auch wieder gründlich reinigst. Tust du das nicht, werden die Bakterien ein kleines Epizentrum kreieren und du handelst dir im Handumdrehen eine Vaginainfektion ein.

Letzter Tipp: Vertraust du dich normalerweise immer deinen magischen Fingern an, aber dieses Mal hast du Lust, auch einmal etwas anderes auszuprobieren? Dann solltest du dir unseren Webshop anschauen, denn dort gibt es die herrlichsten Sextoys!

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