„Ich habe eine zu feuchte Vagina beim Sex. Was kann ich tun?“
Sehr geehrte Sharon, ich beschäftige mich schon eine Zeit lang damit, dass ich eine zu feuchte Vagina während des Geschlechtsverkehrs mit meinem Freund habe. Manchmal fühlt auch mein Freund weniger und verliert seine Erektion. Ich merke auch, dass ich dann Schwierigkeiten habe zu kommen. Das macht mich so unsicher. Was kann ich tun?
– Mila
Liebe Mila,
oft hört man von Frauen, die Probleme haben, feucht zu werden und unter vaginaler Trockenheit leiden. Doch das Gegenteil kann durchaus auch vorkommen: zu feucht sein. Dadurch kann die Reibung während des Sex weniger spürbar sein, was zur Folge haben kann, dass dein Freund die Erektion verliert und auch für dich die Stimulation vielleicht nicht optimal ist.
Wie wird eine Vagina feucht?
Während sexueller Erregung nimmt die Blutzufuhr zur Vagina und Vulva zu. Die Blutgefäße vergrößern sich, wodurch – wie beim Mann – die Intimbereiche anschwellen. Blut besteht zu einem erheblichen Teil aus Flüssigkeit, und wenn der Druck in den Blutgefäßen steigt, muss die Flüssigkeit irgendwann einen Weg nach außen finden. Die Flüssigkeit wird dann durch die Vaginalwand nach außen gedrückt, was quasi einer ‘Schweißreaktion’ gleicht. Das ist das Feuchtwerden der Vagina bei Erregung.
Außerdem sondern verschiedene Drüsen bei der Vaginaöffnung Flüssigkeit ab bei genitaler Erregung. Dies sind die Bartholin-Drüsen und die Skene-Drüsen.
Zu feuchte Vagina beim Sex
Ob man beim Liebesspiel feucht wird oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hormonelle Veränderungen können dabei eine erhebliche Rolle spielen, wie die Schwankungen um deinen Eisprung, während der Menopause oder bei der Benutzung von Verhütungsmitteln. Eine zu feuchte Vagina beim Sex deutet oft auch auf eine erhöhte Blutzufuhr zur Vagina und eine Entspannung der Beckenbodenmuskeln hin. Kurz gesagt: Je mehr Durchblutung, desto feuchter kann die Vagina werden.
Die Rolle der Beckenbodenmuskeln
Viel Durchblutung kann darauf hinweisen, dass die Beckenbodenmuskeln um deine Vagina nicht kräftig genug sind. Die Beckenbodenmuskeln bilden eine Muskelgruppe im Becken, die du unter anderem anspannst, wenn du versuchst, den Urin zu halten. Sie spielen eine sehr wichtige Rolle bei der sexuellen Funktion: Zu schlaffe Beckenbodenmuskeln können für unzureichendes Gefühl, unzureichende Erregung und Schwierigkeiten beim Orgasmus sorgen. Zu viel Spannung kann die Durchblutung zur Vagina behindern, kann das Verengen der Vagina zur Folge haben, zu Schmerzen führen oder sogar die Penetration unmöglich machen.
Die Beckenbodenmuskeln spielen eine sehr wichtige Rolle bei der sexuellen Funktion.”
Oft wird empfohlen, die Beckenbodenmuskeln so zu trainieren, dass sie nicht zu kräftig und nicht zu locker sind. Etwas mehr Kraft in den Beckenbodenmuskeln kann dafür sorgen, dass du eine gute Durchblutung zur Vagina behältst, aber dass mehr Gefühl bei der Stimulation entsteht und möglicherweise die übermäßige Durchblutung etwas normalisiert wird.
Was tun bei einer zu feuchten Vagina?
Um mehr Gefühl zu schaffen und die Durchblutung zur Vagina und Vulva zu normalisieren, kannst du die Beckenbodenmuskeln trainieren mithilfe von Kegelübungen. Diese Übungen sind darauf ausgerichtet, sich der An- und Entspannung der Muskelgruppe bewusst zu werden.
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Weitere Tipps
- Benutzt gemeinsam ein Sexspielzeug während der Penetration, wie einen Duo-Vibrator. So könnt ihr beide von zusätzlicher Stimulation profitieren.
- Liebt euch unter der Dusche. Wasser spült leicht das vaginale Sekret weg, weshalb Sex unter der Dusche von den meisten Menschen als etwas rauer empfunden wird. Möglicherweise ist das genau das Richtige für euch.
- Wische regelmäßig etwas mit einem Tuch ab. Das ist nicht die ideale und sexieste Lösung, aber an der Menge des vaginalen Sekrets kannst du in diesem Moment wenig ändern.
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