Liebhaber #2

Liebhaber Sex gegen die Wand

Letzte Woche bin ich zum ersten Mal in meinem Leben fremdgegangen. Sehr spannend, seltsam aber auch einfach herrlich. J. und ich haben nach dem Sonntag noch eine Weile Apps hin und her geschickt, haben uns aber seither nicht mehr gesehen. Heute Abend gehen wir aber wieder alle zusammen zum Sport. Dann werden wir so tun müssen, als wäre nichts geschehen.

Oktober 2018,

Im Fitnessstudio begrüßen wir uns alle mit einem Kuss und einer Umarmung. Ich lasse dabei auch J. nicht aus, weiche aber seinem Blick aus. Zuerst einmal trainieren und sehen, wie sich alles in der Gruppe entwickelt. Wird er sich wirklich nichts anmerken lassen und kann ich ihm vertrauen? Ich versuche meine ganze Konzentration den Gewichten vor mir zu widmen. Als ich mir die Stange in den Nacken lege und mich für die ersten Front Squats bereit mache, fühle ich einen Blick im Rücken. Ich schaue vorsichtig in den Spiegel vor mir und sehe, dass J. mich aus einiger Entfernung beobachtet. Er wartet, dass ich meine Knie beuge, damit er meinen Hintern betrachten kann. Ich fühle, dass mir heiß wird und hoffe, dass es niemand bemerkt. Zum Glück laufen meine Squats gut. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper umso mehr sein Bestes geben will. Endlich übernimmt mein Verstand wieder die Kontrolle und ich kann das Training ohne weitere Ablenkung beenden.

Nach dem Training wird wie immer vorgeschlagen, noch einen trinken zu gehen. Es ist schon eher ein Ritual als eine echte Frage. Die Kneipe um die Ecke ist unser Stammlokal. Wie gehen gemeinsam in den Umkleideraum und ich fühle ohne Widerwillen, wie eine Hand über meinen Po streicht. Sofort bin ich wieder enorm erregt. Wie sollen wir das später hinbekommen? Die Antwort lässt nicht lang auf sich warten.

Seine Hand zwischen meinen Beinen…

Kurz darauf stehen wir frisch geduscht wieder draußen und machen uns auf den Weg in unsere Kneipe. Wir besprechen unsere Woche und freuen uns alle aufs Wochenende. In der Kneipe angekommen sehen wir, dass unser Stammplatz noch frei ist und setzen uns direkt auf die Barhocker. J. gelingt es unauffällig, sich neben mich zu setzen. Was hat er jetzt vor? Sobald wir alle etwas zu trinken haben, werden die Gespräche sehr lebhaft fortgesetzt. Auf einmal fühle ich eine Hand auf meinem Bein. Ich weiß natürlich, wem sie gehört. Er führt dabei sein Gespräch mit ungerührtem Gesicht fort, als ob nichts los wäre. Ich merke, dass es zwischen meinen Beinen immer wärmer wird, je höher seine Hand gleitet. Und all das, obwohl mein Freund neben mir auf der anderen Seite sitzt! Ich muss hier weg, muss mich abkühlen.

Ich schiebe eine schlechte Gewohnheit als Vorwand vor und sage, dass ich eine rauchen gehen würde. Irgendwie gelingt es J., dass nur er mir folgt. Draußen bewegen wir uns automatisch etwas weiter von der Kneipe weg als normal, damit wir außer Sicht sind. Ich habe kaum Zeit, mir meine Zigarette anzuzünden, schon spüre ich Js Körper an meinem. Er ist ganz scharf drauf und möchte mich am liebsten an Ort und Stelle nehmen. Zum Glück siegt aber die Stimme der Vernunft in meinem Kopf: Das geht echt nicht! Auf diese Weise gelingt es mir gerade noch, spontanen, wilden Sex auf der Straße zu vermeiden.

Zeit für mich

Wir können aber einfach nicht die Finger voneinander lassen. Meine freie Hand verschwindet in seiner Hose. J. hat mein Kleid nach oben geschoben und schiebt seine Finger in meinen String. Während ich meine Zigarette rauche, als wäre nichts weiter los, fühle ich, dass sich ein Orgasmus nähert. Ich flüstere J. ins Ohr, dass er aufhören soll, weil ich es sonst nicht mehr aufhalten kann, doch das ermutigt ihn nur umso mehr. Sein Daumen massiert meine Klitoris und zwei seiner Finger stimulieren mich von innen am G-Punkt. Ich beiße in seine Schulter und sorge dafür, dass er selbst genauso auf Touren kommt wie ich. Ich steigere das Tempo meiner Hand um seinen Penis und lasse meinen Daumen über seine Eichel gleiten. Ich merke, dass auch er immer feuchter wird. Dann erreiche ich den Höhepunkt. Meinen Stöhnen ergießt sich in seinen Nacken. Sobald ich gekommen bin, zieht sich J. jedoch zurück. Heute Abend ist die Wonne wohl mir allein vorbehalten. Als ob nichts geschehen wäre, kehren wir zu unserem Tisch zurück und beteiligen uns wieder am Gespräch, das sich anscheinend noch immer um irgendeine neue chinesische Erfindung dreht.

– D.

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