Wie kommt man aus dem Libido-Tief?

Libido-Tief Banane

Eine langjährige Beziehung, körperliche Probleme, Unsicherheit oder Stress: Es gibt viele Ursachen, die dazu führen können, dass die Libido schwächer ist als früher. Wie kommt man aus so einem Libido-Tief? Welche Ursachen gibt es und ist das Ganze überhaupt wirklich ein Problem?

Ein Libido-Tief: Was ist das?

Deine Libido ist dein Bedürfnis an Sexualität. Wenn man weniger Lust auf Sex hat als früher, kann von einem Libido-Tief die Rede sein. Oft wird dies auch als schwächere oder geringere Libido bezeichnet.

Ist eine schwächere Libido schlimm?

Die Antwort lautet: nein. Allerdings kann es sehr ärgerlich werden, wenn es dich oder deine Beziehung negativ beeinflusst. In einer Beziehung ist es völlig normal, dass ein Partner eine stärkere Libido als der andere hat, sollte dieser Unterschied aber sehr groß sein, kann es zu Spannungen kommen; vor allem, wenn dies früher einmal anders war. Auch als Single kann man darunter leiden. Es kann einen mental beeinflussen und z.B. davon abhalten, sich zu verabreden.

Ursachen eines Libido-Tiefs und mögliche Lösungen

Es gibt zahlreiche Ursachen, die zu einer schwächeren Libido führen können. Manche davon sind körperlicher Natur, andere dagegen basieren auf mentalen Ursachen. Hier folgen die häufigsten Ursachen bei Männern und Frauen und die zugehörigen möglichen Lösungen. Ganz allgemein kann man sagen, dass eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, genügend Schlaf und das Vermindern von Stress die vier wichtigsten Elemente sind, um die Libido aufrecht zu erhalten oder sogar wieder zu verbessern.

Einnahme von Medikamenten

Die Einnahme bestimmter Medikamente kann das Testosteronniveau absinken lassen. Hierdurch kann auch das sexuelle Verlangen zurückgehen. Ein solches Libido-Tief kann unter anderem von Antidepressiva, Hormonen gegen Prostatakrebs, Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und Radiologie, Schmerzmitteln wie Morphin und Oxycodon, Steroiden und Medikamenten gegen Bluthochdruck ausgelöst werden. Die Einnahme von Testosteron in Form von Testosteron Kapseln oder Pillen kann hierbei helfen, um den Testosteronspiegel wieder anzuheben. Das sollte man aber immer nur in Absprache mit dem Hausarzt tun. Er oder sie wird überprüfen können, ob sich deine Medikamente mit der Einnahme von Testosteron vertragen.

Libido-Tief durch Stress oder eine Depression

Stress kann dazu führen, dass dein Hormonhaushalt absinkt. Spannungen können zu Verengungen der Adern führen und auf diese Weise die Durchblutung verschlechtern. Das wiederum beeinflusst die Hormone. Die Libido von Männern und Frauen kann durch Stress beeinflusst werden, wie die Studie Psychological Impotence aus dem Jahr 2012 zeigen konnte. Stress hat viele mögliche Ursachen: z.B. Arbeit, finanzielle Probleme, Krankheit oder Beziehungsprobleme. Den Stress vollkommen aus seinem Leben zu vertreiben, ist fast ausgeschlossen. Man kann aber versuchen, ein etwas besseres Gleichgewicht zu finden. Vielleicht kann man etwas weniger arbeiten, wenn man zu großen Arbeitsdruck verspürt oder mehr arbeiten, wenn man mit finanziellen Problemen kämpft, oder man könnte gemeinsam in den Urlaub fahren, um seine Beziehung zu stärken. Lies auch: Zusammen in den Urlaub fahren; warum es wichtig ist. Auch Depressionen können ein Libido-Tief auslösen. Man wird den täglichen Aktivitäten weniger Positives abgewinnen können und somit auch dem Sex. Zudem lösen einige Arten von Antidepressiva eine schwächere Libido aus und können zu einer anhaltenden Störung führen. Bei Depressionen sollte man sich deshalb unbedingt professionelle Hilfe suchen. Wenn man sich wieder weniger depressiv fühlt, wird auch die Libido sehr wahrscheinlich wieder ansteigen.

Schlafstörungen führen zu geringerem sexuellen Verlangen

Männer, die an Schlafapnoe leiden, haben eine schwächere Libido, wie Untersuchungen zeigen konnten. Ein ganzes Drittel der Männer, die an Schlafapnoe leiden, haben ein niedrigeres Testosteronniveau, was zu einem entsprechenden Libido-Tief und weniger sexueller Aktivität führt. Eine andere Untersuchung konnte zeigen, dass der Testosteronspiegel gesunder junger Männer um 10% bis 15% abnahm, nachdem sie eine Woche lang höchstens fünf Stunden pro Nacht geschlafen hatten. Eine gute Nachtruhe besitzt großen Einfluss auf die Libido. Darum ist es auch leicht zu erklären, dass Menschen, die gerade ein Baby bekommen haben, meist weniger Lust auf Sex haben. Zum Glück lernen die Babys aber ganz von selbst, die Nacht durchzuschlafen, was auch dich wieder zur Ruhe kommen lässt. Bemerkst du, dass deine Libido abgenommen hat? Dann solltest du versuchen, ab jetzt ausreichend Schlaf zu bekommen. Du könntest z.B. weniger Zeit vor dem Fernseher oder Computer verbringen (das blaue Licht hält dich zusätzlich wach), dafür früher zu Bett gehen und vor dem Schlafengehen noch mit einer warmen Dusche oder in der Badewanne entspannen. Meditation und Entspannungsübungen helfen ebenfalls, um leichter einschlafen zu können.

Geringes Selbstvertrauen

Wenn man ein geringes Selbstvertrauen besitzt, kann dies zu einer schwächeren Libido beitragen. Wenn man sich unattraktiv fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es einem schwerer fällt, sich im Bett gehen zu lassen. Das führt zu Unsicherheit und kann bei Männern Erektionsprobleme auslösen. Langfristig können sogar Depressionen, Angststörungen oder Alkohol- oder Drogenmissbrauch die Folge sein. Und all dies hat ebenfalls wieder eine noch schwächere Libido zur Folge. Die gute Nachricht ist, dass man an seinem Selbstvertrauen arbeiten kann. Man kann sich z.B. beim Hausarzt oder einem Therapeuten Hilfe suchen. Auch offene Gespräche mit Freunden können hilfreich sein. Sie können dir dabei helfen, zu erkennen, dass du gut bist, so wie du bist, und dass du ruhig selbstbewusster sein darfst und kannst.

Weniger Lust auf Sex durch fortgeschrittenes Alter

Bei Frauen kann das Sexleben durch die Menopause negativ beeinflusst werden. Man kann eine schwächere Libido entwickeln (weil die Testosteronproduktion aufhört) und vaginale Trockenheit (weil der Körper immer weniger Östrogen produziert). Männer können in jedem Alter Erektionsprobleme entwickeln, allerdings treten sie am häufigsten bei etwas älteren Männern auf. Bei uns leiden etwa 14% der Männer an Erektionsproblemen, von denen wiederum 41% zwischen 61 und 80 Jahre alt sind. Erektionsprobleme können zu einer schwächeren Libido führen, weil man hierdurch in einen Teufelskreis gerät. Das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in den eigenen Körper nimmt ab, was dazu führt, dass man sich davor fürchtet, im Bett zu ‘versagen’. Dies führt wiederum zu Spannungen, die die Leistungskraft des Körpers weiter beeinträchtigen. Dein Hausarzt wird dir helfen können, herauszufinden, was der Grund für die Erektionsprobleme ist oder dir auch Tipps geben können, falls du nach der Menopause an vaginaler Trockenheit leiden solltest. Ein Tipp, der dir auf jeden Fall schon einmal helfen wird, ist die Verwendung von Gleitmittel. Weniger Lust auf Sex zu haben, weil man schon etwas älter ist, ist ein ganz natürlicher Vorgang. Möchtest du deine Libido wieder etwas steigern? Dann solltest du versuchen, mehr Intimität mit deinem Partner zu realisieren und das sexuelle Spannungsfeld zu stärken. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit für Sex ansteigen. Lies auch: Sex nach der Menopause.

Libido-Tief wegen chronischer Erkrankung

Wenn man sich aufgrund einer chronischen Erkrankung nicht wohl fühlt, wird auch Sex sehr wahrscheinlich nur ganz unten auf der Liste mit Prioritäten auftauchen. Zudem können bestimmte Krankheiten wie z.B. Krebs dazu führen, dass die Spermaproduktion zurückgeht. Auch die folgenden chronischen Erkrankungen können die Libido negativ beeinflussen: Diabetes Typ-2, Obesitas, Bluthochdruck, hohes Cholesterin und chronische Leber-, Nieren- und Lungenprobleme. Ist dir sinnlicher Kontakt trotzdem sehr wichtig? Dann solltest du mit deinem Partner besprechen, wie ihr gemeinsam die Stimmung evtl. verbessern könnt. Achtet auf das richtige Ambiente und widmet euch und dem anderen genügend Aufmerksamkeit. Das können schon ganz kleine Dinge sein. Auf diese Weise kann man seine Libido recht leicht wieder steigern. Wenn das Ganze ein sehr großes Hindernis ist, kannst du das Problem auch mit deinem Hausarzt besprechen, auch er kann dich hierbei unterstützen.

Alkohol- und Drogen

Untersuchungen konnten zeigen, dass Menschen, die pro Woche mindestens 14 Gläser Alkohol zu sich nehmen, weniger Testosteron produzieren. Auch der Konsum von Cannabis, Tabak und anderen Drogen wie Heroin führen zu einer verminderten Testosteronproduktion. Wenn man seine Libido wieder verbessern möchte, bleibt einem in so einem Fall also nur eins übrig: Den Alkohol- bzw. Drogenkonsum zu reduzieren oder am besten ganz damit aufzuhören. Die Libido wird dann ganz von selbst wieder besser werden.

Sprich mit deinem Partner über dein Libido-Tief

Wenn deine Libido schwächer geworden ist, solltest du hierüber mit deinem Partner sprechen. Vielleicht macht deinem Partner deine schwächere Libido überhaupt nichts aus. Vielleicht habt ihr auch beide damit Probleme oder nur einer von euch beiden. Ein Hausarzt, Beziehungstherapeut oder Sexologe könnte euch sicher Hilfe bieten, um mit dem Problem richtig umzugehen, was ihr ausprobieren könntet oder vielleicht auch, welche Medikamente helfen können.

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