Elles (43). ‘Mutige Entscheidungen zu treffen, bringt dich weiter’

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“Wer keine Risiken eingeht, kommt auch nicht weiter.” Mit dieser Lebensphilosophie geht die 43-jährige Elles durchs Leben. Mit 23 Jahren wurde sie Mutter und warf all ihre Ambitionen und Ziele über Bord. Sie brach ihr Studium ab, kümmerte sich nicht gut um ihren Körper und gönnte sich, wie sie es selbst formuliert, “zu wenig Selbstliebe”. Sie stellte fest, dass sie nicht gut zu anderen sein konnte, weil sie auch nicht gut zu sich selbst war. Das war der Wendepunkt: Sie traf einige mutige Entscheidungen und bekam so Schritt für Schritt die volle Kontrolle über ihr Leben zurück.

Lebensglück als Priorität

Mit 27 Jahren war Elles mit ihrem Körper unzufrieden. Als sie zum zweiten Mal Mutter geworden war und mit ihrer damals zweieinhalbjährigen Tochter im Planschbecken saß, fühlte sie, dass es reichte. Sie entschied sich, an ihrem Körper zu arbeiten, begann, sich gesünder zu ernähren und nahm 35 Kilo ab.
Als sie gerade dabei war, erneut zu erblühen, verlor sie mit 30 Jahren ihren Vater. Kurz darauf wurde ihre Mutter psychisch krank, weshalb sie viel Zeit mit ihr verbrachte. Nach drei Jahren bemerkte Elles, dass sie sich selbst erneut vernachlässigte und beschloss, obwohl es ihr sehr widerstrebte, die Pflege ihrer Mutter anderen zu übertragen und ihrem eigenen Leben wieder Priorität einzuräumen.

Selbstliebe und Entspannung

Sie kündigte, schrieb sich an einer Hochschule ein und nahm zudem ihre Hobbys wieder auf: Musik und Sport. “Ich spreche mit vielen Menschen, die nicht den Mut zu einer Umschulung haben oder dazu, andere einschneidende Entscheidungen zu treffen. Wenn man aber nichts riskiert, kommt man nicht weiter. Was kann schon passieren?”, fragt Elles. Nach ihrem Studium fand sie eine Stelle in der Pflege, wo sie seit inzwischen 11 Jahren arbeitet und sich sehr wohl fühlt. Außerdem nimmt sie sich ausreichend Zeit für Selbstliebe, Entspannung und ihre Kinder. Ein ausgeglichenes Leben: das Ergebnis des Mutes, Entscheidungen zu treffen.

“Mein Glück hängt nicht von Haarfarbe ab”

Da Selbstliebe im weitesten Sinne eine wichtige Rolle in Elles’ Leben spielt, versucht sie auch ihren Kindern beizubringen, auf eine gute Art und Weise mit sich umzugehen. “Was die Sozialen Medien manchmal mit Menschen machen, ist herzzerreißend. Ich bringe meinen Kindern bei, dass sie sich selbst mögen sollen und dass jeder Mensch richtig ist, so wie er ist; egal, wie er aussieht oder was er macht.”

Auch sie selbst bleibt konsequent auf diesem Weg. Sie erzählt uns, dass sie immer stärker die weibliche Kraft in sich spürt. Sie färbt ihre Haare nicht mehr und ist Mitglied der “Silver Sisters” Community geworden: einer Gruppe von Frauen, die früh ergrauen. “Als ich mich dazu entschloss, meine Haare nicht mehr zu färben, bemerkte ich, wie schnell die Leute ein Urteil parat haben. Sogar gute Bekannte fragten mich, warum ich das machen würde; sagten mir, dass ich so um einiges älter aussähe und fragten mich, was denn mein Mann dazu sagen würde.” Sie selbst sagt aber, dass sie dieser Schritt nur noch selbstsicherer gemacht hätte. “Mein Glück hängt nicht von ein bisschen Haarfarbe ab.”

Zum Schluss: Was sieht Elles in ihrem eigenen Foto?
Eine glückliche, fröhliche, schöne und starke Frau, die fest im Leben steht und sich rundum wohl fühlt.

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