Geld verdienen mit OnlyFans: Ordinär oder nicht?

OnlyFans

Die britische Abonnentenplattform OnlyFans ist mit fast 100 Millionen Kunden beliebter denn je. Die App wird vor allem zum Zeigen persönlicher pornographischer Inhalte genutzt. Gegen einen monatlichen Tarif erhält man als ‘Fan’ ganz explizite Bilder eines Individuums. Wie viel kann man damit aber eigentlich verdienen und ist es auch ethisch vertretbar?

Was ist OnlyFans?

Das in London angesiedelte OnlyFans funktioniert ganz einfach: Du abonnierst den Online-Zugang zu einer Person, die dir gegen eine monatlichen Bezahlung pikante Bilder schickt, oder du meldest dich selbst als Foto/Videoersteller an und verdienst Geld durch deine zahlenden ‘Fans’. Offiziell ist die Plattform nicht nur für sexuell angehauchte Inhalte gedacht, allerdings nutzen die allermeisten Anwender OnlyFans genau hierfür.

”Wer Fotos und Videos erstellt, kann damit Geld verdienen, wenn Fans ihn oder sie abonnieren.”

Während der Coronakrise wuchs die Plattform um viele Millionen Nutzer an. Vor allem Sexarbeiter sehen in OnlyFans eine Online-Goldmine. Nachteil ist, dass auch viele Teenager Bilder von sich selbst verkaufen, mit den zugehörigen Folgen. Thomas Schmid, der Medienwachhund von Deutschland und Vorsitzender des europäischen Clubs von Medienaufsehern, macht sich für eine verpflichtende Altersbeschränkung der App stark. Momentan wird es Minderjährigen viel zu einfach gemacht, sich Zugang zu pornographischen Inhalten zu verschaffen.

Was verdient man damit?

Viele Leute, die bei OnlyFans einsteigen, machen dies aus finanziellen Gründen. Mit einer treuen Fan-Gemeinde lassen sich leicht Hunderte oder sogar Tausende Euros pro Monat verdienen. Die wichtigste Frage bleibt jedoch: Möchtest du wirklich Bilder deines Körpers verkaufen, die dann womöglich für den Rest deines Lebens im Internet zirkulieren? Wenn du dir dessen bewusst bist und deine Entscheidung gut überlegt getroffen hast – zu Gunsten von OnlyFans – musst du es im nächsten Schritt schaffen, Fans für deinen Account zu gewinnen. Das schafft man, indem man seinen eigenen Stil kreiert, Menschen über Social Media auf seinen OnlyFans-Account aufmerksam macht und die monatlichen Abonnementkosten zu Beginn niedrig hält. Auch möglichst viel (persönliche) Interaktion mit den Fans ist hilfreich.

”Mit einer treuen Fan-Gemeinde verdienst du schnell Hunderte oder sogar Tausende Euros pro Monat.”

Nach Aussage vieler Accountinhaber kostet es ziemlich viel Zeit und Mühe, sich einen festen Fan-Club aufzubauen. Oder anders ausgedrückt: für die meisten ist es nicht schnell verdientes Geld. Nur wenn man bereits über viele Followers verfügt, z.B. auf Instagram, kann es recht schnell mit dem Verdienen gehen. Wenn du bei Null beginnen musst, wird es sicher Monate dauern, bevor du etwas verdienst. Der Verdienst wird auch davon abhängen, wie weit du mit pornographischen Inhalten gehen willst.

Mit OnlyFans anfangen: Ja oder nein?

Ein Interview mit OnlyFans-Model Fabiënne Schriek zeigt recht gut, über was man nachdenken sollte, wenn man erwägt, sich einen Account anzulegen. Als Plus-Size-Model mit vielen Followern auf Instagram entschied Fabiënne, sich auch auf OnlyFans zu präsentieren, um etwas dazu zu verdienen. Dieser ‘Nebenverdienst’ ist inzwischen auf über €8000 pro Monat angewachsen. Sie zeigt dort ihren Fans sexy Fotos in durchscheinender Kleidung.

“Ich verstehe nicht, warum manche Leute hierbei so verklemmt sind. Auf anderen Plattformen teilt man genau die gleichen Fotos, nur verdient man nichts damit. Warum sollte ich die Bilder dann nicht auf OnlyFans teilen?”, sagt das 26-jährige Model. Sie ist auch der Meinung, dass das Herstellen pornographischer Inhalte auf OnlyFans um einiges ethischer ist als z.B. in Pornos auf PornHub. “Viele Frauen werden dort ausgebeutet oder nicht regelmäßig bezahlt. Bei OnlyFans bist du dein eigener Chef und entscheidest ganz allein, was du machst”, sagt Fabiënne.

Gründe, um mit OnlyFans zu starten:

  • Dir gefällt es, intimen Kontakt zu deinen Followern zu haben.
  • Dir macht es nichts aus, sexuell angehauchte Inhalte zu teilen, die vielleicht noch für lange Zeit im Internet kursieren werden.
  • Du möchtest durch das Teilen sexuell angehauchter Inhalte etwas dazu verdienen (nur aus Geldnot sollte man niemals einen Account anlegen!)
  • Du möchtest auf sichere Weise ins Pornogeschäft einsteigen: Bei OnlyFans entscheidest du selbst, wie weit du gehen willst und wann du arbeitest.

Gründe, um nicht bei OnlyFans zu starten:

  • Du möchtest möglichst schnell Geld verdienen.
  • Dir fällt es schwer, pikante Fotos von dir selbst zu teilen.
  • Du hast dich in die Plattform und die sich daraus ergebenden Konsequenzen nicht gut vertieft.
  • Du hast (finanziellen) Druck.

Das Leben von OnlyFans-Models

Die Abonnentenplattform ist durch ihre Beliebtheit schon oft in den Medien erschienen. Für die einen eine sehr vulgäre Art und Weise, Geld zu verdienen, für andere ein relativ sicherer Weg, um Geld für pikante Fotos zu bekommen. Wie man es auch betrachten mag: Jeder muss hierbei seine eigene Entscheidung treffen.

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