Kolumne: Sexualität für das eigene Ego

Sexualität Ego

Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, mit einen ehemaligen Radio DJ über seine Sexualität zu sprechen. In seinen jungen Jahren gehörte er zu den ersten großen Radio DJs. Er wurde zu allen großen Rote-Teppich-Events eingeladen und die Frauen, die ihn umgaben, waren normalerweise sogenannte ‘Out of His League’ Damen, wäre er nicht der bekannte Radio DJ gewesen. Die letzten 20 Jahre haben ihn 40 seines Lebens gekostet, was ihn jetzt teuer zu stehen kommt.

In den letzten 4 Jahren hatte er keinen Sex mehr. Er braucht ihn auch nicht mehr so sehr. Sein Körper ist verbraucht, sein Kopf müde und er hat schon so einiges an Sexualität in seinen DJ-Jahren mitgemacht und erlebt. Das alles interessiert ihn nicht mehr so richtig. Darum hat er sich bewusst dazu entschieden, es dabei zu belassen. Obwohl er unheimlich viel Sex in der Vergangenheit hatte, hat er sich nun dafür entschieden, sich nicht mehr damit zu beschäftigen. Die Abwesenheit von Sex innerhalb seiner Beziehung ist zwar etwas, mit dem er sich trotz allem beschäftigt, sie hat aber nicht den Stellenwert, dass er sich deswegen Sorgen machen würde. Seine Beziehung funktioniert auch auf diese Weise, darum auch für ihn.

Ich habe bereits einen Artikel geschrieben, indem es darum ging, seine eigenen sexuellen Entscheidungen zu treffen und welche Elemente man hierfür benötigt. Genau diese Elemente zeigten sich in meinem Gespräch mit diesem Mann: Er hatte sexuelle Erfahrungen gemacht, von denen ihm viele sehr gefallen haben und andere weniger. Er hatte zahlreiche Sexpartner gehabt und daraus gelernt. Eine dieser Partnerinnen wurde sogar ungewollt schwanger, was ihn für die Folgen von ‘casual’ Sex empfänglicher machte. Er sprach darüber und vertiefte sich in den vergangenen zehn Jahren in Spiritualität, wobei gerade auch die Sexualität zum wichtigen Gesprächsthema wurde. Er lernte dazu: Was zu seiner Sexualität passte und was Sexualität für ihn eigentlich bedeutete. Und er traute sich dann auch eine wichtige Entscheidung zu treffen, nämlich, dass die Sexualität, die er so lange Zeit kannte, nur wenig mit seiner eigenen Sexualität zu tun hatte. Sie stand zur Verfügung und er bekam die entsprechende Aufmerksamkeit, er wurde aber auch selbst für Sex missbraucht.

Nachdem er nun einige Jahre lang sehr bewusst mit dem Thema umgegangen war und sich selbst der Herausforderung gestellt hatte, alles zu hinterfragen – bei sich selbst und anderen -, kam er zu der Entdeckung, dass sein heutiger Status Quo viel mehr über seine Sexualität aussagte: Eine Form der Sexualität, die sein Ego nicht mehr benötigt. Er brauchte keinen Sex mehr.

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