Kunyaza: afrikanisch squirten lernen

Kunyaza afrikanisch squirten lernen

Hier, in den westlich geprägten Ländern, lächeln wir darüber eher noch verschämt, in Ruanda ist es aber die normalste Sache der Welt: Squirten. Mit Hilfe der Jahrhunderte alten Technik Kunyaza lassen ruandische Frauen ihrem ‘Wasser’ freien Lauf. Was ist aber dieses Kunyaza? Und wie kann man selbst lernen zu ejakulieren?

Mythen und Traditionen

Die ruandische Squirting-Technik hat ihren Ursprung in einem alten Mythos. Laut der Geschichte hatte eine Königin unglaubliche Lust auf Sex, während ihr Mann sich auf einer militärischen Expedition befand. Und was macht eine Königin in so einem Fall? Genau, sie lässt einen ihrer Leibwächter kommen, um sich ihre Wünsche erfüllen zu lassen.

Wasserfall aus Feuchtigkeit

Der arme Mann stand Todesängste aus, als er seinen Penis zitternd festhielt, um die Königin zu penetrieren. Dabei bewog sich sein Glied so wild hin und her, dass es immer wieder gegen die Klitoris und die Schamlippen klopfte, woraufhin die Königin einen spritzenden Höhepunkt erlebte. Der enorme Wasserfall aus Feuchtigkeit, der sich aus ihr ergoss, formte einen der größten Seen von Ost-Afrika. Als der König wieder nach Hause kam, bat ihn die Königin, die gleichen klopfenden Bewegungen mit seinem Penis zu machen. Und so wurde die Technik des Kunyaza geboren, die in Ruanda von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Sexuelles Ritual

Aus westlicher Sicht ist der Mythos und vor allem die Tradition, die daraus entstanden ist, recht überraschend. Bei uns taucht die weibliche Ejakulation nur in den Winkeln der Pornoindustrie auf, wohingegen sie in Ruanda ein ganz normaler Teil der weiblichen Sexualität ist. Die Technik ‘des Wassers’ wird bereits früh sowohl Männern als auch Frauen beigebracht. Bei den Frauen werden zudem die Schamlippen gedehnt und mit Kräutern eingerieben, um den sexuellen Genuss zu steigern.

Für Männer bedeutet Kunyaza, dass sie lernen, wie man mit dem Penis auf die Klitoris und die Schamlippen klopft, schlägt und sich daran reibt. Die Erwartungen beim Sex sind entsprechend sehr Hoch. Wenn man es als Mann nicht schafft, die Frau zum spritzenden Höhepunkt zu bringen, muss man sich zutiefst schämen. Deshalb dreht sich der Sex in Ruanda keinesfalls nur um Penetration und männliche Lust. Ganz im Gegenteil sogar. Der Mann muss der Frau Vergnügen bereiten und ihren Körper in einen empfänglichen Zustand versetzen. Der sexuelle Ritus des Kunyaza ist ein Symbol für diesen Grundgedanken.

Also… was ist nun eigentlich Squirten?

Auch bei uns in der westlich geprägten Welt finden es viele Männer und Frauen heimlich sehr aufregend, wenn eine Frau spritzend den Höhepunkt erreicht. Dieses Phänomen ist aber nach wie vor eher in Schleier gehüllt. Bevor wir uns der Technik des Squirtens näher widmen, möchten wir deshalb zuerst eine häufige Falschannahme aufklären. Viele Frauen denken, sie würden mit Urin spritzen, wenn sie ejakulieren. Squirten ist aber nicht das Gleiche wie urinieren. In der Ejakulationsflüssigkeit können zwar Spuren von Urin enthalten sein, das ist richtig, die Flüssigkeit stammt aber aus den Skene-Drüsen (Paraurethraldrüsen).

Skene-Drüsen

Was für Drüsen? Ja, wir hatten auch noch nie davon gehört. Manchmal werden sie auch als die ‘weibliche Prostata’ bezeichnet, und das aus gutem Grund, denn bei starker Erregung und bestimmter Stimulation, kann man auch als Frau hierdurch ejakulieren. Die Drüsen befinden sich rund um den Ausgang der Harnröhre. Sie produzieren die vaginale Feuchtigkeit, die die Penetration erleichtert. Wenn sie stimuliert werden, füllen sie sich mit Feuchtigkeit und diese Feuchtigkeit wird durch die Urethra freigesetzt, also die gleiche Röhre, durch die auch der Urin fließt.

Mystery solved: Darum fühlt sich die weibliche Ejakulation auch so an, als müsste man pinkeln. Ganz normal also, nur ist es eben kein Urin, den man spritzt.

Vom Rinnsal zum Fluss

Die Ströme an milchiger vaginaler Feuchtigkeit treten übrigens in unterschiedlichem Umfang auf. Die eine Frau produziert nur ein kleines Rinnsal, eine andere scheint einen regelrechten Fluss auszustoßen. Ruandische Männer haben sogar einen amüsanten Spitznamen für Frauen, die umfangreich squirten: ‘shami ryıikivu’, was so viel bedeutet wie ‘stell einen Eimer darunter’.

Wie auch immer, nach Aussage von Angelica Lindsey Ali, einer amerikanischen Dozentin für sexuelle Gesundheit, ist Kunyaza die einfachste und wirksamste Methode, mit der man eine weibliche Ejakulation erreicht. Die ruandische Sexologin Vestine Dusabe sagte sogar in einer BBC-Doku, dass etwa 90 Prozent aller Frauen mit dieser Technik das Squirten erlernen könnten.

In der Doku ist zu sehen, wie Vestine versucht, die alte Tradition in den sich schnell verändernden und moderner werdenden Städten Ruandas am Leben zu erhalten. Sie klärt Teenager-Mädchen sexuell auf und sagt ihnen, wie glücklich sie sich schätzen können, nicht in einem Land zu leben, in dem Frauen beschnitten werden. ‘Hier in Ruanda ist das weibliche Erleben von Sexualität Teil unserer Kultur.’

Die Kunyaza-Technik

Kann man also mit der Kunyaza-Methode das Squirten erlernen? Absolut! Es braucht aber schon einiges an Geduld und Übung, bis man den schwindelerregenden, spritzenden Höhepunkt erreicht. Zudem ist die Rolle des Mannes hierbei unverzichtbar: Er ist derjenige, der die Frau so befriedigen muss, damit ‘ihr Wasser fließt’. In der BBC-Doku erzählt eine Frau sogar, dass sie ihren Mann unter das Bett stecken würde, wenn er nicht im Stande wäre, sie zum Spritzen zu bringen.

Spannendes Zusammenspiel

Okay, das ginge wohl etwas zu weit. Das Ganze bleibt aber ein spannendes Zusammenspiel, dem sich beide hingeben müssen. Bei der klassischen Kunyaza-Position sitzt der Mann auf dem Bett oder auf dem Boden und setzt sich die Frau auf seinen Schoss. Falls einem das zu schwer ist, kann man sich aber natürlich auch auf den Rücken legen, während der Partner zwischen den Beinen kniet.

Ansonsten ist das Prinzip sehr einfach: Der Mann nimmt seinen Penis in die Hand und klopft damit gegen die Klitoris, die Schamlippen und die Öffnung der Vagina. Dabei steigert er langsam das Tempo. Das rhythmische Klopfen kann er mit kreisenden und hin und her wischenden Bewegungen kombinieren.

Penetrieren

Obwohl Kunyaza eigentlich eine rein äußerliche Technik ist, so gibt es dennoch auch Varianten, bei denen penetriert wird. Bei fortgeschrittener Erregung der Frau kann der Mann z.B. spielerische Penetrationsstöße durchführen. Wenn er hierbei zwischen kurzen, nicht sehr tiefen Stößen und langen tiefen Stoßen abwechselt, werden die Drüsen noch intensiver stimuliert. Zudem kann er mit der Spitze seines Penis an der Vaginawand kreisende Bewegungen ausführen und somit extra Reize auslösen. Dies lässt sich leichter erreichen, wenn er beim Stoßen und Kreisen den Penis zwischen Zeige- und Mittelfinger hält.

Tipp!

Achte darauf, dass ihr ausreichend Gleitmittel verwendet. Man kann aber auch Speichel verwenden, um die Außenseite der Vagina und die Spitze der Eichel zu befeuchten. Macht man dies nicht, kann das Reiben und Klopfen zu intensiv werden. Als Frau weiß man oft besser, was sich gut anfühlt, darum darfst du gerne auch selbst einmal den Penis ergreifen und dessen Bewegungen und sein Tempo bestimmen. Außerdem kannst du alles noch um einiges intensiver gestalten, wenn du deine Schamlippen spreizt.

Verschiedene Orgasmen gleichzeitig

Für die Menschen in Ruanda ist es keine Frage: Jede Frau ist zum Squirten fähig. Aber nicht alle Frauen machen es auch. Und da wir die traditionelle Kunst des ‘Wassers’ nicht überliefert bekommen, werden wir sie selbst entdecken müssen.

Das ist ganz sicher der Mühe wert. Das Klopfen, Schlagen und Reiben sorgt nach Aussage der ruandischen Eingeweihten nicht nur dafür, dass ganze Flüsse und Seen an Sexflüssigkeit aus der Vagina herausströmen, sondern man kann auf diese Weise zudem unterschiedliche Orgasmen gleichzeitig erleben. Zumindest, wenn der Partner weiß, was er tut.

No worries, no pressure

Natürlich muss dein Partner nicht ganz alleine loslegen. Auch du musst dich deinem Mann hingeben; seiner Technik und den Gefühlen, die sie freisetzt. Du solltest dich also nicht genieren, sondern konzentriere dich auf dich und dein Vergnügen und erlaube es dir selbst, alles ganz ohne Scham zu genießen. Traue dich, ganz im Moment zu leben. Mindfulness ist etwas Tolles, um seine Gedanken abzuschütteln und sich ganz den Gefühlen des Körpers zu überlassen.

Außerdem solltest du dich nicht gezwungen fühlen, squirten zu müssen. Wenn es nicht klappen sollte? No worries, no pressure.

Oh ja, und noch ein letzter Tipp: Erschrecke nicht, wenn sich die Flüssigkeit aus deiner Vagina ergießt. Es fühlt sich vielleicht so an, als müsstest du pinkeln, das täuscht aber. Du solltest dann noch etwas stärker drücken, damit ‘das Wasser’ frei strömen und spritzen kann!

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