Lebensphasen der Frau: Von der Pubertät zur Menopause
Von der Pubertät zur Menopause verändert sich extrem viel. Man wird nicht nur körperlich, sondern auch mental eingreifende Veränderungen erleben. Diese werden oft durch Erfahrungen ausgelöst, allerdings sollte man auch die Schwankungen des Hormonspiegels bei alledem nicht außer Acht lassen. In diesem Artikel wollen wir uns den einzelnen Lebensphasen der Frau etwas genauer widmen!
Möchtest du die Lebensphasen der Frau besser verstehen? Dann solltest du bei der Biologie anfangen. Okay, vielleicht klingt es etwas überholt, seine ganze Lebensgeschichte an Meilensteinen wie Menstruation, Schwangerschaft und Menopause aufzuhängen, trotzdem wollen wir es einmal spaßeshalber auf diesem Wege tun.
Denn es findet so einiges im Körper statt, wenn die Hormone mit einem durchgehen. Man verändert sich von einem fröhlichen Kind in einen schlechtgelaunten, widerspenstigen Teenager. Und dieser schlechtgelaunte, widerspenstige Teenager verwandelt sich dann wieder in eine ‘alles-jonglierende’ Frau und/oder Mutter. Und wenn du dich endlich etwas an diese neue Lebensphase gewöhnt hast, findest du dich plötzlich schweißüberströmt, mit rotem Kopf und wiederbelebtem Sex-Drive schon in der nächsten Phase wieder. Nicht übel, aber auch ganz schön verwirrend.
Hormones are a bitch, das steht fest. Gleichzeitig ist es aber auch irgendwie faszinierend, das unser Körper durch ihre Schwankungen so vielen Transformationen unterworfen ist. Wir wollen uns einmal die drei wichtigsten Lebensphasen genauer ansehen!
Angry Teenager
Während der Pubertät sind viele Mädchen ein wahrer Wirbelwind aus pulsierenden Hormonen. Darum ist es auch eine große Sache, vom jungen Mädchen zur jungen Frau zu werden. Die körperlichen Anzeichen sind: wachsende Brüste, breitere Hüften, Scham- und Achselhaar, Körpergeruch, fettige Haut und Akne. Und natürlich auch die erste Menstruation. Die meisten Mädchen bekommen ihre erste Periode zwischen dem zehnten und fünfzehnten Lebensjahr, sie kann aber auch schon früher oder erst später auftreten. Jeder Körper ist eben anders, und jedes Mädchen folgt seinem eigenen Rhythmus.
Gefühle suchen
Die erste Menstruation markiert gleichzeitig den Startpunkt unserer fruchtbaren Lebensphase. Und das macht sich nicht nur körperlich bemerkbar. Unsere Libido erwacht, unsere Emotionen bewegen sich in alle Richtungen und wir können uns von einem Moment zum anderen bis über beide Ohren in jemanden verlieben. Eine solche Amour Fou geht nicht selten mit unüberlegten und impulsiven Entscheidungen einher, denn das von Hormonen geflutete Teenagerhirn kann in diesen Jahren ganz schön durchdrehen.
Sexuelle Gefühle können für jede Menge Drama sorgen, und weil sich unsere Emotionen in der Pubertät wesentlich schneller entwickeln als unsere Ratio, verlieren wir regelmäßig die Kontrolle über unser Handeln und suchen die Aufregung und intensive Gefühle auf. Wer denkt, er könnte dann über seine Entscheidungen gut nachdenken, täuscht sich. Unser Drang zum Impulsiven ist dann einfach viel zu stark, um ihm widerstehen zu können. Darum geraten Teenager, die mit ihren Gefühlen kämpfen auch so leicht in Schwierigkeiten, wenn es um Alkohol, Drogen und ungeschützten Sex geht.
Drama-Queens
Freude und Kummer wechseln sich darum bei den pubertierenden Drama-Queens in fliegendem Tempo ab. Diese ganzen Ups und Downs können sehr heftig sein, darum leiden Teenager auch so oft an Stimmungsschwankungen und Niedergeschlagenheit. Vielen Teenager-Mädchen wird das Ganze zusätzlich erschwert, weil gleichzeitig ihr Körper so große Veränderungen durchläuft. Ihr Aussehen verunsichert sie, was sie besonders sensibel für Peer Pressure und Abbildungen von ‘Perfekten Körpern’ in Zeitschriften und der Werbung macht.
Der Wunsch ‘normal’ zu sein und dazu zu gehören, ist sehr stark, gleichzeitig befindet man sich aber auch in der Phase des Lebens, in der man seine eigene Identität entwickelt. Eine sehr verwirrende Zeit also, in der sich Aufbegehren, Türenschlagen und Heulkrämpfe mit der Suche nach der Sicherheit und Geborgenheit des eigenen Zuhause abwechseln.
Erwachsene Frau
Und dann ist man auf einmal erwachsen. Viele Frauen durchlaufen in dieser Lebensphase wichtige Veränderungen. Eine dieser einschneidenden Veränderungen ist ein Baby im Bauch. Denn nach der Pubertät erreicht man zwar, was den Körper betrifft, wieder etwas ruhigeres Fahrwasser – mit Ausnahme eines monatlichen Intermezzos -, dieser relativen Ruhe wird aber in dem Moment ganz subtil der Garaus gemacht, wenn man sich schwängern lässt.
Eine Schwangerschaft öffnet erneut eine ganz neue Quelle von Hormonen, die einen sehr schnell in einen hysterischen und ruhelosen Menschen verwandeln können. Der Körper durchläuft dabei nicht nur die wohl beeindruckendste Transformation des ganzen Lebens, sondern können die ganzen Hormone auch dazu führen, dass man spontan in Tränen ausbricht, wenn man nur einen Vogelschwarm oder eine WWF-Werbung sieht.
Hängebauch
Entengang, schlaflose Nächte und ein Gehirn wie ein Schweizer Käse. Manchmal kommt es einem so vor, als würde man in neun Monaten um neun Jahre altern. Ganz zu schweigen von dem wunderbaren Phänomen des Stillens. Natürlich ist es ein Segen, sein Baby ernähren zu können, wenn man es aber sieben Mal täglich tun muss und die erste Brustentzündung hinter sich hat, könnte man auch nur noch heulen. Ganz besonders dann, wenn man in den Spiegel schaut und einen eine Gestalt mit fettigem Haar und Hängebauch anstarrt.
Zum Glück befindet man sich in seinen 20er und 30er Jahren körperlich auf dem Höhepunkt. Und es gibt auch genügend, was man machen kann, um diese solide Basis aufrechtzuerhalten. Iss gesund, bewege dich und sorge vor allem gut für dich. In einer solchen Phase passiert es sehr leicht, dass man sich selbst vergisst und seine gesamte Aufmerksamkeit den Kindern, der Arbeit und dem Partner widmet. Dich gibt es aber auch noch. Und je stärker du deinen Körper und deinen Geist pflegst und erhältst, desto leichter wirst du durch alle Höhen und Tiefen hindurchkommen.
Also, No Worries. Nach einer Weile wirst du ganz von selbst wieder zu deinem Fabulous Self werden. Vielleicht mit einigen Kilos extra und ein Paar Schwangerschaftsstreifen, die aber nur beweisen, was für ein Bad Ass du gewesen bist. Wie auch immer, du wirst aber auf jeden Fall zurückkommen, also keine Sorge.
30er Dilemma
Apropos Sorgen: Für die meisten Frauen besteht diese Lebensphase aus einer ganzen Aneinanderreihung einschneidender Entscheidungen. Wenn man den Zeitschriften Glauben schenkt, kämpfen wir alle massiv mit dem sogenannten 30er Dilemma. Lassen wir uns nieder oder nicht? Wollen wir Kinder oder lieber nicht? Richten wir uns voll auf unsere Karriere oder treten wir etwas kürzer?
Natürlich sind das alles eher Luxusprobleme, wenn man sie mit der Situation unserer Mütter und vor allem Großmütter vergleicht. Damals wurde man mit irgendeinem Mann aus dem Dorf verheiratet, brachte man eine ganze Horde Kinder zur Welt und stand den ganzen Tag mit krummem Rücken über dem Waschzuber.
Coach und Gesprächsgruppen
Wir besuchen einen Coach, Kurse und Gesprächsgruppen für ziellose 30er, die nicht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Es gibt so vieles, zwischen dem man wählen kann, was alles so schwierig macht. Aber nur zur Erinnerung: Es gibt nur ein paar wenige Dinge im Leben, zwischen denen man tatsächlich wählen kann. Der Rest überkommt einen einfach. Deshalb sollte man sich darüber nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen. Es ist deshalb klüger, sich auf das Navigieren zu konzentrieren, um den richtigen Slalomkurs durch all das zu finden, was einem das Leben so vorsetzt.
Stehst du vor einer ernsthaften richtungsweisenden Entscheidung? Dann solltest du versuchen, sie nicht kaputt zu analysieren. Auch wenn es sich stark nach Klischee anhört, folge deinem Gefühl und vertraue darauf, dass alles gut wird. Letztlich. Denn egal, ob du nun ein Happy Single bist, Happy Kinderlos oder ein Happy Trautes-Heim hast, solange du Happy bist, ist alles gut.
Menopause
Tja, und dann landet man irgendwann im Übergang. Also in der Phase, in der die Eierstöcke keine Eizellen mehr reifen lassen und die Menstruation immer unregelmäßiger wird, bis sie letztlich ganz aufhört.
Das Phänomen hat kein besonders gutes Image. Hitzewallungen, Stressgefühle, schmerzende Gelenke, Müdigkeit und eine trockene Vagina (Hurra Gleitmittel!). Ganz zu schweigen von den dünner werdenden Haaren, der erschlaffenden Haut und dem Fett am Hintern, das sich auf einmal in Richtung Taille verschiebt.
Körperlich ist das Ganze also kein Zuckerschlecken, aber auch mental kann es ziemlich heftig sein. Es gibt aber auch Frauen, die all dies relativ leicht wegstecken, dank einer guten Dosis Flexibilität und Erfahrung, die sie im Leben erworben haben. Außerdem gibt es auch einen Silberstreif am Horizont. Nach der Menopause fühlen sich viele Frauen um einiges selbstsicherer, was sie mutigere Entscheidungen treffen lässt.
Umgekehrte Pubertät
Diese mutigen Entscheidungen können sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Manche Frauen geben eine perspektivlose Arbeit auf, beenden den Alltagstrott ihrer Ehe, die schon seit Jahren auf der Kippe stand, während andere Frauen endlich das Gefühl bekommen, die Freiheit zu besitzen, um an sich selbst zu arbeiten, egal ob auf emotionalem oder psychischem Gebiet. Sie jagen alten Träumen und Leidenschaften nach, für die sie endlich mehr Zeit haben und ergreifen mit beiden Händen die Chance, sich zu entwickeln.
Warum das so ist? Oft ist einfach plötzlich mehr Freiraum da, weil die Kinder das Zuhause verlassen und man endlich die Gelegenheit hat, neue Wege zu gehen. Manchmal kann es aber auch sein, dass der Übergang einem die Tatsachen ganz deutlich vor Augen führt. Die fruchtbare Phase des eigenen Lebens liegt hinter einem, und wenn man noch etwas ausprobieren, experimentieren oder verändern möchte, dann muss das nun stattfinden; bevor die Sanduhr ganz durchgelaufen ist und man keine Wahl mehr hat.
Darum könnte man den Übergang auch als eine Art umgekehrte Pubertät sehen. Genau wie in der Pubertät verändert sich der Körper und strömen die Hormone durch den eigenen Körper. Und genau wie in den Jahren der Pubertät ringt man damit, wer man eigentlich ist und wer man sein will. Eine derartige Identitätskrise kann sehr verwirrende Empfindungen auslösen und entsprechend verstörend sein. Darum kann in einer solchen Situation etwas Reflexion nicht schaden. Aber genau wie bei der Pubertät, so zeichnet sich auch bei der Menopause etwas Vielversprechendes am Horizont ab. Die Hoffnung zu wachsen, sich zu verändern und neue Energien anzuzapfen; wie eine Schlange, die ihre alte Haut abstreift.
Auf dem Küchentisch
Die Menopause ist auch für dein Sexleben gut. Okay, schade natürlich, dass deine Vagina nicht mehr so geschmeidig und feucht wie früher ist, aber dafür gibt es schließlich Gleitmittel. Ansonsten scheint der Sex nach der Menopause viel besser als davor zu sein.
Man muss sich als Frau nicht mehr um Schwangerschaften sorgen, und ironischer Weise fühlt man sich in seiner ‘schlaffen’ Haut meist viel wohler als damals in seiner knackig straffen. Du weist jetzt, was dir gefällt, traust dich auch, darüber zu sprechen und hast ein leeres Haus. Keine kleinen Kinder oder Teens, die auf einmal ins Zimmer stürmen. Man kann also ganz unbekümmert Sex auf dem Küchentisch haben und anschließend entspannt eine Flasche Wein entkorken.
Es wird also nicht alles nur schlechter. Denn obwohl wir uns noch immer so gerne an das Idealbild von Jugend und straffer Haut klammern, fühlen wir uns nach der Menopause deutlich stärker als zuvor. Wir stehen optimistischer im Leben, kennen unseren eigenen Wert und schauen vertrauensvoll in die Zukunft.
Scheinbar muss man also erst 50 werden, aber dann ist einem der Applaus sicher!
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