Mein erstes Mal Sex nach der Geburt

Mein erstes Mal Sex nach der Geburt

In einem Menschenleben gibt es immer wieder ein erstes Mal für irgendetwas. Natürlich auch, wenn es um die Sexualität geht. In der Serie ‘Mein erstes Mal’ beschreiben Frauen ihr erstes Mal: Küssen mit jemand vom gleichen Geschlecht, ein Trio, fremdgehen oder Sex mit Drogen. Linda (37) arbeitet als Freelance-Autorin für Beate Uhse Magazin und bildet die Vorhut mit ihrem ersten Mal: Sex nach der Geburt.

Unsicher wegen des eigenen Körpers nach der Geburt

Sex nach der Geburt. Ich erinnere mich an einen Mann im Fernsehen, der sagte, dass er lieber nicht bei der Geburt dabei sein wollte, ‘denn das ist doch so, als würde man zusehen, wie seine Lieblingskneipe abbrennt’. Diese Bemerkung hat mich einerseits echt wütend gemacht, andererseits aber auch froh, weil ich mir bewusst wurde, dass mein Mann nicht so ein Idiot ist. Viele Frauen fühlen sich nach der Geburt sehr verletzlich. Schließlich haben sie gerade ein ganzes Kind in die Welt hinausgepresst. Und unser ganzes Leben lang wird uns gepredigt, dass wir stark sein müssen, down there.

”Viele Frauen fühlen sich nach der Geburt sehr verletzlich.”

In fast jedem Pornotitel finden sich Wörter wie ‘tight’ und ‘young’. Und dann gibt es natürlich auch noch die Mommy Makeovers, wobei die Muskeln der Vagina nach der Geburt wieder gestrafft werden. Dann kommt so ein Spruch über die abbrennende Kneipe nicht gerade gut an. Außer über unseren Bauch, mit seinen Schwangerschaftsstreifen, Narben, Infektionen und Schmerzen, sorgen wir uns zudem auch – bewusst oder unbewusst – darüber, ob wir da unten noch straff genug für unseren Partner sind. Darum ist das erste Mal Sex nach der Geburt auch nicht wirklich ein großes Erlebnis.

Verhütung nach der Schwangerschaft

Kurz nach der Geburt bekommt man meist Besuch von der Hebamme. Außer der Kontrolle der Gebärmutter und eventuellen Nähten, werden bei einem solchen Besuch auch die unterschiedlichen Verhütungsmethoden besprochen. Schließlich ist man recht schnell wieder fruchtbar, auch wenn man das Baby stillt. Soll man (wieder) die Antibabypille schlucken? Sollte man vorläufig lieber ein Kondom verwenden oder möchte man so schnell wie möglich gleich noch ein Kind? Letzteres ist natürlich etwas, woran man so kurz nach der Geburt lieber nicht denken möchte, aber mein Mann und ich wollten genau das. Ehrlich gesagt, so kurz nach der Geburt (inklusive Notoperation direkt anschließend) dachte ich: nie mehr! Nach einigen Wochen mit dem kleinen, lieben, kuscheligen Baby dachte ich dann aber: Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, so schnell wie möglich die Windelzeit hinter sich zu lassen. Zwei Kinder direkt hintereinander erschien uns deshalb eigentlich sehr praktisch.

Lies auch: Kein Sex mehr nach dem ersten Baby: Märchen oder Tatsache?

Wann kann und darf man wieder?

Jede Frau hat andere Bedürfnisse. Das gilt auch für den Zeitpunkt, wann sie nach der Geburt wieder Sex haben will. Gynäkologen raten dazu, nach der Geburt mindestens sechs Wochen mit dem Sex zu warten. Man hat noch ein Wunde in der Gebärmutter, wo die Plazenta war, und die sollte zuerst gut verheilt sein, damit es nicht zu Infektionen kommt. Nach sechs Wochen sind auch die meisten Nähte wieder verheilt. Wenn du eingerissen bist, ein Einschnitt stattgefunden hat oder du immer noch Blut verlierst, sollte man besser noch länger warten.

Sprich über deine Ängste

Meine größte Angst – sowohl vor der Geburt als auch vor dem ersten Mal Sex danach – war, dass es weh tun würde. Zum Glück konnte ich mit meinem Partner gut darüber sprechen und das kann ich jeder Frau nur empfehlen. Vor allem, wenn ihr ansonsten gerne etwas wilder im Bett zugange seid, ist es wichtig, gut zu kommunizieren, dass man es dieses Mal ruhiger angehen will. Natürlich wird sich auch der Partner dies schon denken können.

Das erste Mal Sex nach der Geburt

Mein erstes Mal nach der Geburt fand in etwa nach den empfohlenen sechs Wochen Wartezeit statt. Nicht, weil es unbedingt sein musste, sondern weil auch ich wirklich wieder Lust darauf hatte. Andererseits war ich natürlich auch unheimlich nervös. Würde es weh tun? Und dann mein veränderter Körper mit den ganzen Streifen, einem dicken Bauch, ganz zu schweigen von meiner Vagina. Weil wir aber über all meine Ängste ausführlich gesprochen hatten, war mein Mann ganz besonders lieb zu mir.

Ich weiß nicht warum, aber wir taten es auf dem Sofa.

Ich erinnere mich noch gut daran: Wir taten es auf dem Sofa. Keine Ahnung warum! Vielleicht, weil das Baby im Schlafzimmer schlief? Mir schien es wichtig, gut feucht zu sein, darum ließen wir uns sehr viel Zeit mit dem Vorspiel. Das Fingern schmerzte nicht, also traute ich mir auch die Penetration zu.

Tut es weh?

Die Tatsache, dass es überhaupt nicht weh tat, führte dazu, dass ich mich im Bett wieder etwas selbstsicherer fühlte, und das Selbstvertrauen nahm weiter zu. Mir wurde auch viel klarer, wie wichtig eigentlich ein gutes Vorspiel ist. Ich wollte um jeden Preis vermeiden, dass es weh tun würde, darum wollte ich wirklich feucht sein, bevor wir zur Penetration übergehen würden. In der Vergangenheit war ich manchmal – zurückblickend – eigentlich nicht feucht genug gewesen, was mir Schmerzen verursachte. Das wollte ich nie mehr! Da ich sehr schnell wieder schwanger werden wollte, war ich sehr motiviert, was den Sex betraf. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals Schmerzen gehabt zu haben, so kurz nach der Geburt. Und obwohl es natürlich schon etwas spannend war, kann ich doch mit einem guten Gefühl auf diese Zeit zurückblicken.

Unser Plan ist übrigens aufgegangen: Als unser Sohn fünf Monate alt war, wurde ich wieder schwanger. Somit beträgt der Altersunterschied zwischen unseren Kindern nur 14 Monate und wird sind schon seit Jahren aus der Windelzeit..

Ähnliche Artikel

Antworte oder stelle eine Frage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

0 Bemerkungen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Tags

Wirst du uns folgen?