Das erste Mal Sex nach der Geburt: Was darf man und was nicht?

Das erste Mal Sex nach der Geburt: Was geht und was nicht?

Eine Schwangerschaft und Geburt verändern den Körper, wodurch sich auch der Sex nach der Geburt anders als davor anfühlen wird. Die gute Nachricht ist allerdings, dass Ihr Verlangen nach Intimität und die Fähigkeit, Sex und Orgasmen wieder voll genießen zu können zurückkehren wird, sobald der Körper wieder vollständig genesen ist. Und manchmal ist es danach sogar noch besser als davor. Wann darf man aber das erste Mal Sex nach der Geburt wieder haben? Auf was muss man achten? Wie steht es mit Verhütung? Und wenn man sich noch nicht dazu bereit fühlt, wie bespricht man dies mit seinem Partner? Hier finden Sie alle Tipps für ein gutes Sexleben, nachdem Sie Mutter geworden sind.

Das erste Mal Sex nach der Geburt – Empfehlung: Sechs Wochen warten mit Sex

Sex nach der Geburt: Die meisten Frauen möchten in den ersten Wochen danach nicht einmal daran denken. Man muss sich zuerst an das neue Leben mit dem Nachwuchs gewöhnen und unruhige Nächte durchstehen. In dieser Phase wird vom Sex sowieso auch abgeraten, denn der Körper und vor allem die Vagina und Gebärmutter benötigen Zeit zum Heilen. Die Brüste sind groß und auch sehr sensibel. Wenn man dann noch unter entzündeten Milchdrüsen leidet, ist jede Berührung schmerzhaft.

Gynäkologen empfehlen deshalb, in den ersten sechs Wochen nach einer Geburt lieber keinen Sex zu haben. Dann kann sich der Körper erholen und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bleibt gering. Die Wunde der Plazenta kann heilen und, falls vorhanden, auch die meisten Risse oder Einschnitte durch die Geburt.

Der Sex nach der Geburt ist anders

Das erste Mal Sex nach der Geburt ist natürlich spannend. Wie wird es sein? Wird es sich ganz anders anfühlen? Und wird man die Penetration und Stimulation noch genießen können? In den ersten drei Monaten nach der Geburt ist der Sex für viele Frauen anders. Dies kommt durch die vielen und veränderten Hormone, andere Prioritäten aber auch durch die Anspannung. Der Körper hat sich natürlich auch äußerlich verändert. Darum sollten Sie Ihre Ängste und Unsicherheiten vorab mit Ihrem Partner besprechen, aber auch Ihre Erwartungen, was den Sex nach der Geburt betrifft. So werden Sie gemeinsam eine neue Art entdecken, um ihn wieder genießen zu können.

Was, wenn man sich nicht mehr sexy fühlt?

Nach der Geburt eines Babys haben die meisten Frauen ein weniger ausgeprägtes sexuelles Verlangen, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Der eigene Körper sieht anders als davor aus, das Baby bereitet einem schlaflose Nächte und die Prioritäten haben sich verschoben. Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Sexualität für immer verschwunden wäre. Keine Sorge: Wenn Sie sich wieder erholt haben, wird sie wieder zurückkehren. Ihr Verlangen nach Sex und Intimität mit dem Partner und auch Ihre Fähigkeit, den Sex zu genießen und einen Höhepunkt zu erreichen. Und die neue Sensibilität macht die Orgasmen manchmal noch intensiver als zuvor.

Eingeschnitten? Penetration lieber noch vermeiden

Haben Sie bei der Geburt einen Einriss erlitten oder wurden Sie eingeschnitten? Dann kann ein längerer Genesungsprozess notwendig sein. Auch wenn Sie nach sechs Wochen immer noch Blut verlieren sollten, ist es klüger mit dem Sex weiterhin zu warten, bis dies ganz aufgehört hat, damit man keine Infektionen bekommt. Solange Sie noch eine Wunde haben, besteht die Möglichkeit, dass sich diese durch den Sex, das Sperma oder Gleitmittel entzündet. Möchten Sie aber gerne wieder sexuelle Erregung fühlen? Dann könnten Sie bereits wieder masturbieren und sich wieder an das Gefühl gewöhnen. Anschließend sollte man die Vagina mit warmem Wasser spülen. Dann kann man sicher sein, dass die Gefahr einer Infektion gering bleibt.

Sex nach der Geburt: Kaiserschnitt

Bei einem Kaiserschnitt scheint die Vagina verschont geblieben zu sein. Da sollte man sich aber nicht täuschen, denn auch bei einem Kaiserschnitt hat die Geburt eines Kindes Folgen für die Vagina. Vor allem dann, wenn man zuerst versucht hat, vaginal zu gebären. Ganz zu schweigen von den Hormonen. Die bleiben natürlich die Gleichen wie bei einer vaginalen Geburt und werden somit auch zu den gleichen Folgen führen. Auch bei einem Kaiserschnitt kann man deshalb an vaginaler Trockenheit, dünner Haut und einer weniger elastischen Vagina leiden. Man sollte nicht vergessen, dass ein Kaiserschnitt zu den schwersten Bauchoperationen zählt. Wenn man also wieder mit dem Sex nach der Geburt anfängt, nachdem man wieder vollkommen genesen ist, wird man ihn umso mehr genießen können.

Volle, sensible und leckende Brüste

Dachten Sie, dass Ihre Brüste während der Schwangerschaft schon groß geworden wären? Dann werden Sie sich einige Tage nach der Geburt erst recht wundern: Die beiden werden dann kaum noch zu übersehen sein! Wenn Sie Ihr Baby stillen, werden die Brüste auch groß bleiben. Viele Frauen genießen diese extra Aufmerksamkeit für ihre Brüste. Andere hingegen leiden eher bei jeder Berührung der hochsensiblen Brüste.

Eine weitere Nebenwirkung von Sex nach der Geburt ist der Umstand, dass die Brüste durch Erregung anfangen können zu lecken. Wenn Sie das nicht wollen, können Sie die Milch abpumpen oder einfach Ihr Kind vor dem Sex stillen. Und wenn es trotzdem ein wenig leckt, sollten Sie sich deswegen nicht schämen. Manche Partner finden das sogar unheimlich sexy. Zudem ist das etwas ganz Natürliches, schließlich stillen Sie Ihr gemeinsames Kind.

Das erste Mal Sex nach der Geburt – Wahrscheinlichkeit, nach der Geburt wieder schwanger zu werden

Vier Wochen nach der Geburt schon wieder schwanger werden? Das geschieht nicht oft, ist aber möglich. Es ist also ein Märchen, dass das Stillen und die vielen Hormone im Körper eine erneute Schwangerschaft verhindern würden. Die Natur geht ihren eigenen Weg, darum sollten Sie Vorkehrungen treffen, wenn Sie nicht gleich wieder schwanger werden wollen.

Auch Ihre Gynäkologin oder Hebamme wird mit Ihnen wahrscheinlich nach der Geburt über das Thema Verhütung sprechen. Vielleicht möchten Sie dann am liebsten gar nicht über Sex nachdenken, trotzdem ist dies sehr wichtig. Denken Sie gut darüber nach, was Sie wollen: Kondome, die Pille oder die Spirale? Falls Sie Fragen haben, können Sie bei Ihrem Hausarzt einen Termin vereinbaren. Hier folgt eine Zusammenfassung aller Möglichkeiten:

  • Kondome: Sollte man immer beim ersten Mal Sex nach der Geburt verwenden.
  • Antibabypille: Mit ihr kann man drei Wochen nach der Geburt beginnen (wenn man nicht stillt) oder sechs Wochen nach der Geburt (wenn man stillt). Wenn Sie damit am ersten Tag Ihres Zyklus beginnen, sind Sie direkt geschützt.
  • Mini-Pille oder Hormonstick: Damit kann man nach drei bzw. vier Wochen starten. Beginnen Sie am ersten Tag Ihrer Menstruation mit der Mini-Pille oder lassen Sie das Hormonstäbchen zwischen dem ersten und fünften Tag Ihrer Menstruation einsetzen, um direkt geschützt zu sein.
  • Dreimonatsspritze: Nach sechs Wochen darf man mit dieser Verhütungsmethode beginnen. Wenn man sie zwischen dem ersten und fünften Tag seiner Periode bekommt, hat man ebenfalls direkten Schutz.
  • Spirale: Die Spirale kann ab sechs Wochen nach der Geburt eingeführt werden. Für einen direkten Schutz, kann man dies am besten zwischen dem ersten und siebten Tag des Zyklus durchführen lassen.
  • Sterilisierung: Dies ist nur dann eine Option, wenn Ihr Kinderwunsch bereits komplett erfüllt ist. Man kann sich manchmal sogar direkt nach der Geburt oder während des Kaiserschnitts entsprechend operieren lassen.

Lesen Sie auch: Alles was man über die Sterilisierung einer Frau wissen muss

Probleme beim Sex? So löst man sie

Eine sensible Vaginawand, Schmerzen, Blutungen, vaginale Trockenheit, Ermüdung oder überdehnte Bänder, alles häufige Folgen einer Schwangerschaft, die die Libido negativ beeinflussen können. Wenn Sie an entsprechenden unangenehmen Folgen der Schwangerschaft leiden, sollten Sie trotzdem positiv bleiben und versuchen sie zu lösen. Die Verwendung von Gleitmittel ist ein Muss bei vaginaler Trockenheit. Und wenn man eine sensible Vagina hat, sollte man ganz langsam zu Werke gehen. Starten Sie mit vorsichtiger Stimulation, verwenden Sie Ihre Finger (oder die Ihres Partners), um langsam in Stimmung zu kommen. Wenn sich die Penetration noch nicht gut anfühlt, nehmen Sie das Tempo wieder etwas heraus. Sie könnten dann z.B. ein kleineres Sextoy verwenden, dass sich besser anfühlt. Man sollte nichts erzwingen wollen, aber alles ist erlaubt. Fühlen Sie sich nicht schuldig, niemals! Schließlich haben Sie gerade erst ein Kind zur Welt gebracht!

Noch nicht bereit für Sex? Reden Sie darüber

Sollten Sie sich auch nach einigen Monaten noch nicht bereit für Sex fühlen, muss Ihr Partner dies respektieren. Reden Sie mit ihm darüber und erklären Sie ihm warum, damit er Sie verstehen kann. Vielleicht kann er oder sie Ihnen sogar dabei helfen, das zu beseitigen, was Ihre Lust blockiert. Zieht Sie vielleicht eine andere Form von Intimität an? Eine schöne Massage, zusammen kuscheln, einander auf dem Sofa streicheln oder küssen bei einem Pornofilm? Sie sollten sich auf das konzentrieren, was Sie können und wollen, bleiben Sie positiv und bauen Sie den Sex nach der Geburt ganz langsam wieder auf.

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