Sex nach der Geburt: Was geht und was nicht?

Baby und Mutter

Sex nach der Geburt: Vermutlich möchtest du in den ersten Wochen gar nicht erst daran denken. Du musst dich zuerst körperlich erholen, dich an dein neues Leben gewöhnen und durch die unruhigen Nächte der ersten Wochen kommen. Eine Schwangerschaft und Geburt bringt viele Veränderungen am Körper mit sich mit und auch die mentalen Veränderungen sind erheblich. Der Sex nach der Geburt ist ebenfalls anders. Die gute Nachricht ist, dass dein Verlangen nach Sex und Intimität und dein Vermögen, Orgasmen zu genießen, nach deiner körperlichen Erholung wieder zurückkehren wird; nicht selten sogar stärker als zuvor.

Sex nach der Geburt: Wann darf man das wieder?

Gynäkologen und Hebammen raten dazu, in den ersten sechs Wochen nach der Geburt keinen Sex zu haben. Dann kann sich dein Körper erholen und die Gefahr für Infektionen bleibt gering. Die Wunde deiner Placenta wird danach abgeheilt sein, sowie auch andere evtl. Nähte. Wichtigste Voraussetzung ist, dass du nicht mehr bluten darfst. Die körperliche Erholung findet bei jeder Frau anders statt. Das gilt auch für die mentale Seite, also wann man geistig wieder für Sex bereit ist.

Wenn du auch nach den ersten sechs Wochen noch nicht soweit bis, ist es natürlich auch dann keine gute Idee, bereits wieder Sex zu haben. Dein Partner wird hierfür hoffentlich Verständnis haben. Vielleicht fürchtest du dich davor, Schmerzen bei der Penetration zu haben, dann könnt ihr hierfür eine Lösung suchen. Aber auch wenn du einfach noch überhaupt keine Lust auf Sex haben solltest, kannst du dies deinem Liebsten einfach mitteilen.

Eine britische Untersuchung konnte zeigen, dass etwa 41% der Paare nach sechs Wochen wieder Sex haben. Nach sechs Monaten waren es 94%. Es ist also vollkommen normal, wenn du gerne auch länger als nur sechs Wochen warten willst.

Die häufigsten Probleme bei Sex nach der Geburt

Viele Frauen sind während der Schwangerschaft extra erregt aufgrund all der Hormone in ihrem Körper. Auch kurz nach der Geburt ist der Hormonhaushalt des Körpers noch nicht wieder der alte. Das bedeutet aber nicht, dass man dann viel Lust auf Sex haben muss. Hier folgen die häufigsten Probleme, aufgrund derer Frauen nach der Geburt keine Lust auf Sex haben:

  • Vaginale Trockenheit
  • Dünne und empfindliches vaginales Gewebe
  • Verlust der Elastizität des vaginalen Gewebes
  • Beschwerden durch Narbengewebe und Nähte
  • Schmerzen und Blutungen
  • Muskeln, die noch nicht wieder an Ort und Stelle sind
  • Müdigkeit
  • Geringe Libido

Eingeschnitten? Warte noch mit dem Sex

Bist du bei der Geburt eingerissen oder eingeschnitten worden? Dann könnte es sein, dass du länger brauchst, um zu heilen. Auch wenn du nach den ersten sechs Wochen immer noch Blut verlieren solltest, ist es ratsam, mit Sex zu warten, bis dies komplett vorbei ist. So kannst du Infektionen vermeiden. Wenn du noch eine Wunde hast, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie sich durch Reibung, Sperma oder Gleitmittel entzündet. Hast du aber schon wieder Lust auf sexuellen Genuss? Dann kannst du zuerst einmal versuchen, in aller Ruhe zu masturbieren und dich wieder an das Gefühl zu gewöhnen. Spüle anschließend deine Vagina mit warmem Wasser. Dann kannst du sicher sein, dass du die Gefahr einer Infektion minimierst.

Sex nach der Geburt: Kaiserschnitt

Bei einem Kaiserschnitt scheint die Vagina gut weggekommen zu sein. Da täuscht man sich aber leicht, denn auch ein Kaiserschnitt kann manchmal Folgen für die Sensibilität der Vagina haben. Vor allem dann, wenn man zuerst versucht hat, vaginal zu gebären. Und nicht zu vergessen, die Hormone. Die sind natürlich die Gleichen wie bei einer vaginalen Geburt und können somit auch die gleichen Probleme auslösen. Trockenheit, dünne und weniger elastische Haut in der Vagina können auch nach einem Kaiserschnitt auftreten. Man sollte zudem nicht vergessen, dass ein Kaiserschnitt eine der schwerwiegendsten Bauchoperationen ist. Wenn du mit dem Sex nach der Geburt erst dann wieder beginnst, wenn du vollkommen erholt bist, wirst du ihn wesentlich besser genießen können.

So kannst du mit den Problemen beim Sex umgehen

Die Liste mit den häufigsten Problemen bei Sex nach der Geburt sollte dich jetzt nicht erschrecken. Nicht jede Frau leidet unter ihnen. Wenn du jedoch dazu gehörst, solltest du nach Lösungen suchen. Vaginale Trockenheit kann man mit Hilfe von Gleitmittel lösen. Leidest du an einer empfindlichen Vagina oder an Narbengewebe durch einen Einschnitt? Nimm dir dann Zeit! Starte mit dem Stimulieren, nutze die Finger (auch deines Partners) und baue alles ganz langsam auf. Wenn sich die Penetration mit einem Penis oder Dildo noch nicht angenehm anfühlt, gehe wieder einen Schritt zurück. Du könntest dann z.B. ein kleineres Sextoy verwenden, das dir Vergnügen bereitet. Oder verzichte vorläufig ganz auf Penetration. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, um sich selbst und den Partner zu verwöhnen. Man muss nichts, darf aber alles. Fühle dich niemals schuldig, schließlich hast du ein Kind zur Welt gebracht.

Sex nach der Geburt ist anders

Das erste Mal Sex nach der Geburt ist spannend. Wie wird man darauf reagieren? Wird es weh tun? Wird man noch das Gleiche fühlen? Und wie wird es für den Partner sein? Kannst du die Penetration und Stimulation noch voll und ganz genießen? Viele Fragen und Unsicherheiten, die einem dabei durch den Kopf gehen können. In den ersten drei Monaten nach einer Geburt ist der Sex für die meisten Frauen anders. Durch die ganzen Hormone, andere Prioritäten im Leben aber auch durch die Anspannung. Bei einem Orgasmus zieht sich die Gebärmutter zusammen. Da du aber gerade erst eine Geburt hinter dir hast, kann das unangenehm sein oder sogar regelrecht schmerzhaft. Du solltest deine Befürchtungen mit deinem Partner besprechen aber auch deine Erwartungen, was den Sex nach der Geburt betrifft. Zusammen werdet ihr eine neue Art und Weise entdecken, um den Sex nach der Geburt wieder genießen zu können.

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Wie sich das Stillen auf dein Sexleben auswirkt

Dachtest du, dass du während der Schwangerschaft volle Brüste hattest? Dann warte erst einmal ab, bis ein paar Tage nach der Geburt verstrichen sind! Egal ob du stillst oder nicht, deine Brüste werden unübersehbar werden. Wenn du dein Kind stillst, werden sie auch groß bleiben. Viele Frauen genießen auch das größere Format. Vielleicht fühlst du dich hierdurch sogar attraktiver. Du solltest zudem wissen, dass deine Brüste lecken können, wenn du erregt bist. Wenn du dies unangenehm findest, solltest du dein Kind vor dem Sex stillen oder die Milch abpumpen. Und wenn du trotzdem leckst? Schäme dich nicht dafür! Manche Partner finden dies sogar richtig sexy. Du könntest auch darüber nachdenken, deinen BH anzubehalten. Das Stillen wird zudem dazu führen, dass deine Libido abnimmt. Dies wird durch das Hormon Prolactin ausgelöst, das man beim Laktieren produziert.

Den Sex nach der Geburt wieder genießen

Wenn Frauen ein Baby bekommen haben, werden die meisten aus ganz unterschiedlichen Gründen weniger Lust auf Sex haben. Die Erholung, körperlich und mental, dauert Wochen, nicht selten auch Monate. In dieser Periode empfinden viele Frauen schon den Gedanken an Sex als unangenehm. Das bedeutet aber nicht, dass deine Sexualität für immer verschwunden ist, sondern nur, dass du momentan andere Prioritäten hast. Mache dir keine Sorgen, wenn du dich wieder erholt hast, wird alles wieder gut. Deine Lust auf Sex nach der Geburt, Intimität mit dem Partner und deine Fähigkeit zu genießen und zu kommen, durch die neue Sensibilität wird dies manchmal sogar stärker sein als zuvor.

Kann man direkt nach der Geburt wieder schwanger werden?

Deine Hebamme hat mit dir nach der Geburt hoffentlich auch über Verhütung gesprochen. Es ist wichtig, hiermit wieder zu beginnen, wenn du mit deinem Mann wieder schlafen willst und nicht sofort wieder schwanger werden möchtest. Dass man in der Stillperiode nicht wieder schwanger werden könnte, ist ein Märchen. Es stimmt zwar, dass man dann nicht so fruchtbar ist, wenn man sein Kind ausschließlich stillt und noch nicht seine Periode wieder hatte. Wenn man aber 100% sicher sein will, dass man geschützt ist, gibt es die folgenden Möglichkeiten:

Kondome

Kondome kann man bei Sex nach der Geburt immer nutzen. Um Infektionen zu vermeiden, sollte man aber immer mindestens die empfohlenen sechs Wochen warten, bevor man wieder Sex hat.

Antibabypille

Stillst du dein Kind nicht, kannst du drei Wochen nach der Geburt wieder mit dem Einnehmen der Pille beginnen. Wenn du aber stillst, musst du sechs Wochen warten. Die Pille enthält die Hormone Progestagen und Östrogen, die auch über die Muttermilch in dein Kind gelangen. Das hat zwar keinen Einfluss auf dein Kind, es kann aber dazu führen, dass du vorübergehend weniger Milch bildest, was bedeutet, dass du dein Kind etwas öfters an die Brust legen werden musst.

Ihr solltet zudem in den ersten sieben Tagen, nachdem du mit der Pille wieder angefangen hast, ein Kondom verwenden. Du könntest auch am ersten Tag deiner Periode wieder starten: dann wirst du direkt geschützt sein.

Minipille und Hormonstäbchen

Wenn du das Kind bekommen hast, kannst du nach drei Wochen mit der Minipille oder nach vier Wochen mit einem Hormonstäbchen starten. Dabei spielt es keine Rolle, ob du dein Kind stillst oder nicht, denn das Hormon Progestagen ist nicht schädlich für dein Kind. Die Minipille nimmt man täglich zur gleichen Zeit ein. Wenn man damit innerhalb von vier Wochen nach der Geburt beginnt, wird man direkt geschützt sein. Wenn du später damit anfängst, solltet ihr in der ersten Woche ebenfalls ein Kondom verwenden. Du könntest mit der Minipille auch am ersten Tag deiner Menstruation beginnen oder das Hormonstäbchen zwischen dem ersten und fünften Tag setzen lassen. Auch dann wirst du direkt geschützt sein.

Dreimonatsspritze

Nach der Geburt kannst du nach sechs Wochen mit der Dreimonatsspritze starten. Hierbei sollte man auch in den ersten zwei Wochen ein Kondom verwenden, um sich vor einer Schwangerschaft zu schützen. Du kannst dir die Spritze aber auch zwischen dem ersten und fünften Tag deiner Monatsblutung geben lassen, dann wirst du direkt geschützt sein.

Spirale

Die Spirale kann man sechs Wochen nach der Geburt einführen. Sowohl die Hormonspirale als auch die Kupferspirale beeinflusst das Stillen und das Wachstum des Babys nicht. Wenn du die Spirale zwischen dem 1. und 7. Tag deiner Menstruation einsetzen lässt, wirst du direkt geschützt sein.

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