Unsicher? Geringes Selbstwertgefühl? Versuche einmal positive Affirmationen!
In einer Welt, in der alles möglich scheint, gilt das Gleiche auch für uns. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Vor allem, wenn dir regelmäßig negative Gedanken durch den Kopf gehen und dein Selbstwertgefühl untergraben. Zum Glück gibt es aber ein Gegenmittel für negative selffulfilling prophecies. Entdecke die Kraft der positiven Affirmationen!
Was ist Affirmation?
Eine Affirmation ist nichts anderes als ein Gedanke. Ein Spruch, ein Mantra, ein Satz, den du immer wieder wiederholst. Wir verwenden solche Affirmationen jeden Tag, ohne es selbst zu bemerken. Leider verwenden wir sie aber meistens im negativen Sinne.
Negative Affirmationen
Affirmationen funktionieren an sich ganz simpel, sagt der Psychotherapeut Ronald Alexander. Unser Gehirn ist so programmiert, dass wir das glauben, was wir oft hören oder sagen. Wenn man z.B. als Kind immer wieder gehört hat, dass man ungeschickt ist, wird man auch in späteren Jahren wahrscheinlich nicht so gerne Hammer und Nägel in die Hand nehmen, um ein Bild an der Wand aufzuhängen.
Unser Gehirn ist dazu programmiert, das zu glauben, was wir oft hören oder sagen.
Denkst du ab und zu an etwas, das du echt nicht kannst? Oder dass es bestimmt wieder schiefgehen wird? Solche Gedankengänge werden sich immer negativ auswirken. Wenn du dir selbst immer wieder einredest, dass du etwas nicht kannst, wirst du dadurch so stark verunsichert, dass es dir tatsächlich nicht gelingen wird, wenn es soweit ist. Du wirst nachgrübeln, dir Sorgen machen und bevor du es weist, fällst du mit dem ganzen Werkzeugkasten von der Leiter. Deine zweifelnden Gedanken haben dich voll im Griff.
Das ist das Gift negativer Gedanken. Sie können sich in deinem Unterbewusstsein einnisten, dort schlummern, und je öfter sie wiederholt werden, desto tiefer werden ihre Wurzeln reichen. Auf diese Weise stellen Affirmationen ein bisschen eine Art selffulfilling prophecies dar. Je öfter man sie hört, desto wahrer werden sie.
Je häufiger du bestimmte Dinge denkst, desto tiefer werden sie sich einnisten.
Positive Affirmationen
Das Ganze funktioniert aber auch andersherum. Wenn du dir regelmäßig ermutigende Worte sagst oder deine positiven Eigenschaften dir selbst gegenüber immer wieder bestätigst, trainierst du auf diese Weise dein Gehirn, solche Gedanken zu verstärken. Mit einem solchen sich immer wiederholenden Kompliment, das du dir selbst machst, lassen sich somit negative Gedanken in positive verändern.
Positive Affirmationen sind kurze, starke Sätze, die man immer wieder für sich wiederholt. Auf diese Weise lässt sich das eigene Unterbewusstsein positiv beeinflussen. Und das kann eine sehr inspirierende Wirkung auf das Leben haben. Du wirst, was du denkst, wirst zu deiner Idee. Positive Affirmationen schenken dir Energie und sorgen dafür, dass dein Selbstbewusstsein wächst. Du solltest sie als Bausteine eines stärkeren Selbstbildes auffassen.
Positive Affirmationen sind kurze, starke Sätze, die du immer wieder zu dir selbst sagst.
Wie wäre es an dieser Stelle mit einem schönen Klischee? Alles, dem man Aufmerksamkeit widmet, wächst, nimmt zu. Darum ist es so wichtig, dass du dir selbst positive Aufmerksamkeit widmest. Und dass du negative Gedanken mit einer fröhlichen Gehirnwäsche vertreibst. Vor allem, wenn du oft unsicher bist und an dir zweifelst, solltest du versuchen, dein Selbstbild neu zu programmieren, damit du dich wieder wohler in der eigenen Haut fühlst.
Wie kreiert man kraftvolle Affirmationen?
Logischerweise ist eine gute Affirmation eine, die dich ermutigt. Sie schenkt dir ein besseres und positiveres Gefühl deiner selbst. Sie hilft dir weiter, bringt dich voran. Um dies zu erreichen, muss die betreffende Affirmation auf dich und deine persönliche Situation zugeschnitten sein. Natürlich entdeckt man ab und zu so einen Spruch, irgendwo in einem Laden, der einen irgendwie berührt. Es ist aber immer viel besser, lieber einen wirklich persönlichen Spruch für sich zu haben und zu nutzen.
Nimm dir darum Zeit, Affirmationen zu formulieren, in denen du dich wiederfindest. Die außerdem realistisch und realisierbar sind. Übertreibe es auch nicht damit. Es hat keinen Sinn, sich 80 Mal vorzubeten, wie schlau, schön oder glücklich man doch ist, wenn du dies nicht auch tief in dir drin fühlst. Eine Affirmation ist keine Wunderlampe, aus der man mit einmal reiben das ideale Leben hervorzaubern kann. Bei Affirmationen geht es um das in Gang setzen ganz kleiner Schritte in der persönlichen Entwicklung. Du musst nicht sofort irgendein großes, weit entferntes Endziel anvisieren.
Sich einzureden, dass man ‘reich’ ist, während man am Hungertuch knabbert? Sinnlos. Sich selbst ermutigen, an einem Kurs teilzunehmen, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern? Das ist eine Affirmation. Es geht darum, dass du dem, was tief in dir drin schon irgendwo schlummert, Raum zum Entfalten gibst. Genau aus diesem Grund wird auch eine Affirmation wie ‘ich bin schön’ nur wenig nützen, wenn du wegen deiner äußeren Erscheinung sehr unsicher bist. Konzentriere dich stattdessen auf kleine Dinge an dir, über die du zufrieden bist, wie z.B.: ‘ich habe ein schönes Lächeln’. Das wird wesentlich besser funktionieren.
Eine Schritt-für-Schritt Anleitung!
- Versuche herauszufinden, wie du über dich selbst denkst. Was möchtest du ändern? Welche negativen und einschränkenden Gedanken blockieren dich im täglichen Leben? Stelle eine Liste mit deinen sogenannten negativen Eigenschaften zusammen. Dabei kann es um Dinge gehen, die du dir selbst übel nimmst, die dich verunsichern oder Kritikpunkte, die du von anderen gehört hast und die dir noch immer im Magen liegen und dich hemmen. Fühlst du diesen Knoten im Magen, wenn du daran denkst? Dann hast du den Punkt entdeckt, auf den du dich richten solltest?
- Diesen negativen Punkt solltest du in einen positiven Gedanken umformulieren. Bist du z.B. in einer Gruppe schweigsamer als andere? Dann könntest du denken: ‘Ich traue mich etwas zu sagen, wenn es auch wichtig ist.’ Oder lässt du dich von anderen schnell aus der Ruhe bringen? Denke dann: ‘Ich kann ganz ruhig bleiben, auch wenn ich mich geärgert fühle.’
- Versuche deine Affirmationen mit deinen ‘Kernüberzeugungen’ zu verbinden. Damit sind Dinge gemeint, die dir wichtig sind wie Freundlichkeit, Ehrlichkeit oder Hingabe. Auf diese Weise kannst du dich auf das konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist. Vielleicht findest du es eigentlich gar nicht schlimm, dass du etwas stiller als andere bist, du störst dich nur daran, dass du deshalb von anderen entsprechende Bemerkungen bekommst. Dann kann es sehr hilfreich sein, deine Aufmerksamkeit lieber auf Dinge zu richten, die dir wirklich am Herzen liegen.
- Formuliere deine Affirmationen in der Ich-Form. Deine Affirmationen betreffen dich, und so sollen sie sich auch anfühlen. Formuliere sie zudem in der Gegenwartsform. Wenn du etwas in der Zukunftsform formulierst, wird es zu etwas werden, was hoffentlich irgendwann einmal geschehen wird; ein Ziel, auf das man hinarbeiten muss. Wenn du aber so tust, als wäre es bereits geschehen, wird es dein Selbstvertrauen stärken. Denn es wird dich daran erinnern, was du jetzt schon, in diesem Moment kannst.
- Wo und wann soll man seine Affirmationen aussprechen? Whatever rocks your boat. Jeder Moment kann ein Affirmationsmoment sein. Es ist aber praktisch, täglich feste Zeitpunkte zu wählen, damit nicht die Gefahr besteht, dass du schon nach wenigen Tagen wieder damit aufhörst. Weitere Tipps? Hänge deine Affirmationen an den Kühlschrank oder an die Wand. Drucke sie auf einer hübschen Karte aus, die du dir auf den Schreibtisch und den Nachttisch stellst. Oder singe sie unter der Dusche. Jede Wette, dass du fröhlicher in deinen Tag startest. Affirmationen funktionieren zudem am besten, wenn man sich für sie kurz Zeit nimmt. Schließe die Augen oder betrachte dich im Spiegel; versuche in dein Innerstes vorzudringen. Auf diese Weise wirst du besser mit dir selbst in Verbindung stehen. Und sprich deine Affirmationen laut aus. Das fühlt sich vielleicht etwas peinlich an, man gewöhnt sich aber recht schnell daran.
Affirmationen sind ein schöner erster Schritt in Richtung Veränderung, sie sind aber nicht selbst die Veränderung.
Das Wichtigste ist: passe deine Aktionen an. Affirmationen sind ein schöner erster Schritt in Richtung Veränderung, sie sind aber nicht selbst die Veränderung. Du bist der- oder diejenige, die in Bewegung kommen muss, um die tatsächliche Veränderung in Gang zu setzen.
Beispiele für Affirmationen
Brauchst du noch etwas Inspiration? Obwohl es besser ist, sich seine eigenen Affirmationen auszudenken, kann es auch nicht schaden, mit Hilfe von einigem ‘Material’ aus zweiter Hand in die richtige Spur zu kommen. Vergiss nicht, dass die besten Affirmationen mit ‘Ich’ beginnen. Und dass ihre Kernbotschaft immer sein sollte, dass du gut bist, so wie du bist. Es geht darum, dass du diese kurzen, kraftvollen Statements dazu nutzt, positive Emotionen anzubohren. Dir selbst das Vertrauen auszusprechen, damit du durch diese Wiederholungen tatsächlich mehr Vertrauen in dich selbst bekommst.
Hier also einige Beispiele:
-Ich akzeptiere mich, so wie ich bin.
-Ich bin gut, so wie ich bin.
-Ich gebe mein Bestes.
-Ich sehe, akzeptiere und mag mein wahres Ich.
-Ich lebe im Moment.
-Ich bin liebevoll zu mir und zu anderen.
-Ich bin für die liebevollen Menschen dankbar, die mich umgeben.
-Ich entscheide mich für positives Denken.
-Ich gönne mir selbst den Raum, Fehler zu begehen.
-Ich lasse mich nicht von Dingen beunruhigen, die ich nicht kontrollieren kann.
-Ich lasse Dinge los, die mir keine Energie schenken.
-Ich konzentriere mich auf positive Emotionen.
-Ich bin froh, dass ich einen gesunden Körper habe.
-Ich bin für Dinge offen, die mir begegnen.
-Ich genieße meine Arbeit.
-Ich mag es, gut für mich zu sorgen.
-Ich verdiene es, geliebt zu werden.
-Ich darf meine Geschichte mitteilen.
Wenn Affirmationen nicht funktionieren
Leider funktionieren Affirmationen nicht immer. Das wäre natürlich toll. Positives Denken kann einem sehr viel einbringen, aber manchmal stecken die negativen Erfahrungen oder Gedanken so tief in einem drin, dass selbst das positivste Mantra es nicht vermag, die Delle im eigenen Selbstbild auszubeulen. Stellst du fest, dass es nur noch mehr Unwohlsein in dir zu Tage fördert, wenn du versuchst, dein Selbstbild zu bearbeiten? Dass dir die Affirmationen nicht helfen und du dich dadurch sogar noch schlechter fühlst? Dann wäre es empfehlenswert, sich Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen.
Ein Therapeut kann dir dabei helfen, negative Gedanken umzuwandeln und gesunde Strategien wie z.B. Affirmation gemeinsam zu entdecken. Du solltest es auf jeden Fall nicht als Scheitern auffassen. Versinke nicht in Verzweiflung und Antriebslosigkeit. Einem schwachen Selbstbild oder negativen Gedankengängen kann man nicht immer allein zu Leibe rücken.
Manchmal braucht man einfach etwas Unterstützung. Dafür muss man sich ganz bestimmt nicht schämen.
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