Pegging: Der frechste anale Sextrend
Kann man die Rollen auch einmal umdrehen? Ja, das geht. Wenn man sich auf einen der jüngsten Sextrends einlässt: Pegging. Hierbei beugt man sich als Mann nach vorne und macht sich die Frau oder Freundin mit einem Umschnalldildo an die Arbeit. Klingt ziemlich heftig? Warte ab, bis du alle INs and OUTs gehört hast…, wetten, dass du es dann auch einmal ausprobieren willst?
Auch wenn du es vielleicht nicht vermutet hättest, aber Pegging ist schon seit Jahrzehnten Alive and Kicking. Natürlich nur im Dunkel irgendwelcher Kink-Keller, es gibt aber zahlreiche Männer, die diesen Sextrend schon seit langem mögen. Und ganz langsam scheint er auch seinen Weg in die Mainstream-Sexwelt zu finden. Sogar in Hollywood-Filmen wie zum Beispiel Deadpool und Broad City taucht er auf. Oft noch auf eher ironische Weise, aber immerhin. Ganz allmählich klettert das Phänomen aus den Kellern ans Tageslicht.
Was ist eigentlich Pegging?
In der wundersamen Welt des Sex gibt es so einiges zu erleben. Über anale Befriedigung mit den Fingern oder das Rimmen wundert sich schon lange niemand mehr. Man kann aber immer noch einen drauflegen, wie zum Beispiel mit Pegging.
Was das ist? Den ganz durchschnittlichen Heterosex kennt jeder. Der Mann besteigt die Frau oder nimmt sie im Doggy-Style, die Frau wird penetriert. Beim Pegging werden die klassischen Rollen vertauscht. Die Frau bindet sich einen Umschnalldildo um und penetriert den Mann anal.
Genderdynamik
Natürlich kann sich jeder einen Umschnalldildo umbinden und ein Loch penetrieren, der Begriff ‘Pegging’ bezieht sich aber speziell auf Männer, die anal von einer Frau penetriert werden. Es geht einfach darum, dass die traditionelle Genderdynamik einmal komplett auf den Kopf gestellt wird. In heterosexuellen Beziehung ist es eben normalerweise die Frau, die penetriert wird, nicht der Mann.
Das Pegging ist natürlich nicht jedermanns Sache. Es ist nicht etwas, das man einfach ‘so mal’ ausprobiert, wenn man einen One-Night-Stand aus der Kneipe mit nach Hause nimmt. Aber auch in der eigenen Beziehung kann es ein ganz schöner Paukenschlag sein, wenn du auch einmal diese Fantasie äußerst. Vor allem, wenn der Partner eher ein bisschen konservativ eingestellt ist.
Warum ist das Pegging so herrlich?
Es kann aber auch sehr schön sein, seine Comfort-Zone einmal zu verlassen. Schließlich wackelt die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau schon sein vielen Jahren, auch im Bett. Und das ist auch gut so, denn den meisten Menschen gefällt es, auch einmal dominant oder – ganz im Gegenteil – eher unterwürfig zu sein.
Erregte Frauen
Manche Frauen empfinden das Pegging als sehr aufregendes Phänomen, gerade weil sie sich fragen, wie es wohl ist, einen Partner sexuell zu dominieren; selbst die Strippen zu ziehen und das Tabu zu durchbrechen. Der Sextherapeut Joe Kort weist im Womenshealthmag darauf hin, dass Geist und Fantasie eine wichtige Rolle bei sexueller Erregung spielen. Entsprechende Frauen erregt deshalb oft bereits der bloße Gedanke, dass sie diejenige sein werden, die die Penetration kontrollieren.
Natürlich kann man als heterosexuelle Frau auch eine aktive Rolle einnehmen, indem man auf dem Sexpartner sitzt, ihn fesselt und seinen Pimmel in sich schiebt. Trotzdem ist auch dies nicht das Gleiche, als selbst der penetrierende Partner zu sein. Die Penetration mit einem Umschnalldildo bedeutet übrigens nicht, dass die Frau dabei keinen Höhepunkt erleben könnte. Bei jedem Stoß drückt das Spielzeug gegen die Vagina und die Klitoris, wodurch man auch bei dieser Art der Penetration als Frau einen heftigen klitoralen Orgasmus erleben kann.
Analer Orgasmus
Trotz allem bleibt das Pegging für viele Männer keine einfache Sache. Denn, tja, sich selbst von einer Frau nehmen zu lassen? Was sagt das über deine Männlichkeit aus? Bedeutet es womöglich, dass du unterbewusst eigentlich homosexuell bist, wenn du dich von hinten nehmen lässt?
Newsflash: Der Hintern eines homosexuellen Mannes ist nicht anders als der einen Heteromannes. Jeder männliche Hintern steckt voller Nervenenden und – noch wichtiger – hat auch eine Prostata. Die Prostata ist eine etwa walnussgroße Drüse, die die Flüssigkeit des Samenergusses produziert. Wenn man sie stimuliert, kann man einen Orgasmus bekommen, wie man ihn noch niemals erlebt hat; so heftig kann er ausfallen.
Wenn also der Dildo in den Anus gleitet, wird er ziemlich sicher die Prostata berühren, genau wie alle anderen Nervenenden, die sich im Anus befinden. Und wenn der Anus auf diese Weise ordentlich stimuliert wird, kann dies in einem phänomenalen Höhepunkt gipfeln. Von der Intensität her ähnlich dem weiblichen G-Punkt.
So geht man das Pegging an!
Machst du es zum ersten Mal? Dann solltest du ganz vorsichtig starten. Etwas dehnen, jede Menge Gleitmittel verwenden und nicht gleich mit einem riesenhaften Umschnalldildo loslegen. Hier erfährst du die wichtigsten Tipps & Tricks!
Sauberer Schließmuskel
Wir alle kennen sicherlich die Horrorgeschichten von Kotresten, die bei Analsex auftauchen. Die meisten dieser Geschichten sind eher an den Haaren herbeigezogen, trotzdem ist ein sauberer Schließmuskel sicherlich ein wichtiger Punkt. Vor seinem Abenteuer sollte man darum unter die Dusche springen und seinen Anus unter dem Wasserstrahl schön sauber abspülen.
Möchtest du ganz sichergehen, dass an eurem Dildo keine Kotreste zurückbleiben? Dann kannst du dir auch einen Einlauf verpassen, was aber nicht unbedingt nötig ist. Du kannst auch einfach deinen Finger einführen, um zu kontrollieren, ob er wieder sauber herauskommt. Dein Anus verfügt über eine Selbstreinigungsfunktion, darum stehen die Chancen recht gut, dass er recht sauber ist.
Und sollte dein Finger doch etwas beschmutzt sein, kannst du immer noch auf Nummer sicher gehen und eine spezielle Analdusche verwenden.
Vom Finger zum Dildo
Dein Anus ist leider kein besonders flexibles Körperteil. Zudem ist das Gewebe recht empfindlich und kann deshalb leicht verletzt werden. Und weil man kleine Risse und andere Unannehmlichkeiten möglichst vermeiden möchte, ist es sehr wichtig, dass du ganz entspannt den Sex betreibst.
Aus diesem Grund sollte man seinen Anus zuerst mit Hilfe der Finger (oder auch der Zunge) etwas aufwärmen. Die Muskeln rund um den Anus können sich auf diese Weise entspannen, was die spätere Penetration um einiges leichter und geschmeidiger verlaufen lassen wird. Bitte deine Partnerin, dich zuerst ein bisschen zu erregen, indem sie mit deinem Anus spielt und dein Perineum streichelt. Verwende Gleitmittel und lasse dann ganz langsam einen ihrer Finger in dich gleiten. Fühlt es sich gut an? Dann kann auch noch ein zweiter dazu.
Ist dein Hinterteil bereit? Dann wird es Zeit, den Dildo auszupacken. Gib noch etwas Gleitmittel auf den Dildo und auch auf deinen Schließmuskel und lasse sie dann das Spielzeug ganz langsam in dich drücken. Millimeter für Millimeter, nicht zu schnell und nicht zu fest. Schmerzt es? Dann sage es direkt und teile ihr mit, ob sie tiefer hinein kann oder nicht. Vielleicht denkst du jetzt, dass du das am besten mit angehobenem Hinterteil machen kannst, beim ersten Mal ist es aber besser, entweder auf dem Bauch oder auf der Seite zu liegen. Hierbei können sich deine Muskeln besser entspannen und wird es auch für deine Partnerin schwieriger, ihn direkt in dich zu rammen.
Reden, reden, reden
Beim ersten Mal dreht sich alles um eine angenehme, schmerzlose Erfahrung. Mehr sollte man sich davon als Newbie noch nicht erwarten. Für dich wird es noch gewöhnungsbedürftig sein, auf einmal der Empfänger zu sein, in den etwas eindringt. Und auch deine Partnerin wird sich zuerst daran gewöhnen müssen, dass sie auf einmal die Kontrolle über deinen Körper besitzt. Ihr müsst euch also beide zuerst daran gewöhnen und deswegen nicht gleich eine explodierende Milchstraße erwarten.
Der Schlüssel zum befriedigenden Erlebnis? Reden, reden, reden. Vorab über die eigenen Erwartungen, danach über das persönliche Erlebnis und währenddessen, um mitzuteilen, was du magst und wann es zu schnell oder zu hart wird. Ihr müsst also permanent kommunizieren, bis ihr den richtigen Rhythmus und Flow gefunden habt. Wenn ihr beide ganz offen über eure Bedürfnisse sprechen könnt, wird dies euer Sexleben am Ende deutlich verbessern. Und wer weiß, vielleicht erlebst du dann schon beim nächsten Mal einen so heißbegehrten analen Orgasmus.
Verwende Gleitmittel
Wir können es nicht oft genug betonen: Sei niemals sparsam mit Gleitmittel. Dein Anus wird nicht von selbst durch Erregung feucht und braucht deshalb ausreichend Gleitmittel, um alles gut zu durchstehen. Man könnte natürlich auch Speichel verwenden, das wird aber nicht ausreichen. Außerdem wird Speichel zu schnell trocknen, wodurch der Anus innerlich wieder trocknet und der Analsex schmerzhaft werden kann.
Deine Rutschbahn benötigt also ein bisschen Unterstützung deinerseits, darum solltest du nicht kleinlich sein und in ein gutes Gleitmittel investieren. Zum Glück gibt es sogar spezielles Gleitmittel für Analsex. Es löst sich nicht so schnell auf und sorgt somit für längeres geschmeidiges Gleiten. Besteht dein Sextoy aus Silikon? Dann solltest du immer ein Gleitmittel auf Wasserbasis wählen, denn ein Silikongleitmittel kann das Material deines Sextoys sonst angreifen.
Wähle einen Umschnalldildo für Anfänger
An sich ziemlich selbstverständlich, trotzdem wollen wir es für die Daredevils unter uns auch noch nennen. Starte niemals mit einem enormen Umschnalldildo, sondern wähle zuerst einmal ein Anfängerexemplar. An das Pegging muss man sich eben zuerst gewöhnen, und so ein Riesenexemplar könnte dann ziemlich erschreckend sein.
Die Anfängermodelle sind nicht so groß und nicht zu hart, wodurch du und dein Anus sich leichter an die Penetration gewöhnen können. Tipp: Wähle zuerst einen dünnen etwas gebogenen Dildo, mit dem man die Prostata leicht erreichen kann.
Nicht forcieren
Auch in der Welt des Pegging ist Konsens das Zauberwort. Nur weil du als Mann in diesem Fall die unterwürfige Rolle spielen willst, bedeutet nicht, dass auch deine Partnerin so erpicht darauf sein muss. Vielleicht hat sie keine Lust auf das Ganze, oder sie findet anal zwar ganz okay, ein Umschnalldildo geht ihr aber zu weit. Das wäre gut möglich, und man sollte immer die Grenzen des anderen respektieren.
Versuche deshalb nicht deinen Kopf unbedingt durchzusetzen, sondern lasse das Thema erst eine Weile ruhen. Du könntest dich auch selbst mit deinen Fingern anal befriedigen, vielleicht möchte sie dir dabei auch behilflich sein. Man kann das Thema immer noch zu einem späteren Zeitpunkt erneut anschneiden.
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