Sterilisierung Mann: Alles über eine Vasektomie

Familie Mann Vasektomie

Sterilisierung Mann – Wenn man keinen Kinderwunsch mehr hat, weil die Familie komplett ist oder man überhaupt keine Kinder haben möchte, kann man darüber nachdenken, sich einer Vasektomie zu unterziehen. Dabei handelt es sich um eine definitive Sterilisierung des Mannes. Die Sterilisierung erfolgt dadurch, dass die Samenleiter blockiert werden. Keine Samenzelle wird es also mehr hinausschaffen, wenn du zum Höhepunkt kommst. Nach dem Eingriff wird man außer der Unfruchtbarkeit keine Unterschiede feststellen. Die Erektion und auch der Samenerguss beim Höhepunkt wird sich wie gewohnt anfühlen: Beim Orgasmus wird auch weiterhin Sperma freigesetzt. Kurz gesagt: Nach der Sterilisierung braucht man sich keine Sorgen mehr über eine ungeplante Schwangerschaft zu machen, das Sexleben bleibt aber das Gleiche wie zuvor.

Vasektomie ist eine definitive Sterilisierung des Mannes

Wenn du dir hundertprozentig sicher bist, dass du keine Kinder (mehr) haben möchtest, ist eine Vasektomie eine gute Idee, denn bei dem Eingriff handelt es sich um eine definitive, unumkehrbare Form der Sterilisierung. Das bedeutet also, dass es keinen Weg zurück gibt, wenn die Vasektomie einmal durchgeführt wurde. Oder zumindest nicht wirklich. Eine Vasektomie ist dann praktisch, wenn man keinen Kinderwunsch (mehr) besitzt, die Partnerin keine Antibabypille (mehr) nehmen möchte und auch Kondome keine echte Option sind. Egal, was der Grund auch sein mag: Der Eingriff muss vom Hausarzt oder vom behandelnden Arzt im Krankenhaus genehmigt werden. Man sollte gut darüber nachdenken und dem Arzt mitteilen können, warum man sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Ab und zu, also bei etwa ein oder zwei Fällen von zweihundert Männern, stellt sich heraus, dass der Mann nach der Sterilisierung doch noch weiterhin fruchtbar ist.

Das Folgende kann man von einer Vasektomie erwarten

Eine Vasektomie ist ein Eingriff, die der Arzt innerhalb einer halben Stunde unter lokaler Betäubung durchführt. Die Sterilisierung eines Mannes ist für einen Arzt ein recht einfacher Routineeingriff, auch wenn die Folgen für die Fruchtbarkeit unumkehrbar sind. Zuerst bekommt man eine Betäubungsspritze. Anschließend wird an beiden Seiten des Hodensacks eine Einschnitt durchgeführt und dann die Samenleiter durchtrennt. Das Kappen der Samenleiter kann zu einem Ziehen im Unterleib und in der Leistengegend führen. Der Arzt brennt die Enden der Samenleiter durch. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Samenzellen dem Sperma hinzugefügt werden. Die örtliche Betäubung klingt von selbst wieder ab, und nach dem Eingriff darf man direkt wieder nach Hause. Die Kosten für eine Sterilisierung betragen zwischen 350 und 450 Euro, wenn sie nicht durch die Krankenversicherung gedeckt sind.

Sterilisierung Mann? Nimm dir den ganzen Tag frei

Auch wenn eine Vasektomie schnell vorbei ist, sollte man sich besser für den Rest des Tages nichts mehr vornehmen. Man bekommt zwar eine örtliche Betäubung, wenn diese aber abklingt, kann der Hodensack und die Leisten noch recht sensibel sein. Die Einschnitte sind mit etwas Gaze abgedeckt, die man noch einen Tag lang dort belassen sollte. Zudem wird empfohlen, eine Woche lang keine physisch schweren Arbeiten zu verrichten und auch keinen Sex zu haben. Im Krankenhaus wird man darüber hinaus die Empfehlung aussprechen, sich nach der Vasektomie von jemanden nach Hause fahren zu lassen. Auch wenn das Risiko hierfür recht klein ist, sollte  man dennoch nicht riskieren, einen Unfall zu verursachen.

Das Testosteron bleibt unverändert: Kein Mangel an Libido

Die Angst, dass eine Vasektomie das Sexleben negativ beeinflussen könnte, sollte man über Bord werfen. Deine Libido wird auch nach der Sterilisierung unverändert sein. Der Eingriff vermindert nicht die Produktion des männlichen Hormons Testosteron. Auch das Bekommen einer Erektion und eines Samenergusses wird durch die Vasektomie nicht verändert. Die Samenzellen machen nur einen äußerst geringen Bestandteil des Spermavolumens aus, wodurch man auch hierbei keinen Unterschied feststellen wird.

Sperma schmeckt nach der Vasektomie gleich

Noch eine kleine Biologie-Stunde: Sperma setzt sich normalerweise aus der Samenflüssigkeit und den Samenzellen zusammen. Die Samenflüssigkeit wird in der Prostata produziert, die Samenzellen in den Hoden. Indem man die Samenleiter blockiert, können die Samenzellen nicht mehr die Samenflüssigkeit erreichen. Das Sperma sieht nach der Vasektomie aber nicht anders aus als zuvor. Auch sein Geschmack und Geruch bleiben unverändert. Die Färbung, Struktur, Menge: alles bleibt gleich. Wenn dein Partner also ganz verrückt nach oralem Sex ist, wird sie oder er feststellen, dass sich auch nach der Vasektomie nichts geändert hat. Alles bleibt beim Alten.

Fabel: Keine Geschlechtskrankheiten nach einer Vasektomie

Manche Leute spekulieren, dass man nach einer Vasektomie keine Geschlechtskrankheiten übertragen könnte. Das ist aber völliger Unsinn. Auch wenn sich im Sperma keine Samenzellen mehr befinden, kann man dennoch auf diesem Wege weiterhin Krankheiten übertragen. Eine Geschlechtskrankheit wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst und hat nichts mit den Samenzellen oder dem Sperma zu tun.

Sterilisierung Mann – Verwende in den ersten Monaten nach dem Eingriff Kondome

Nach dem Eingriff sollte man noch drei Monate lang die Antibabypille weiterhin einnehmen oder Kondome (oder andere Verhütungsmittel) verwenden. Im Schnitt enthalten die ersten 25 Samenergüsse nach einer Vasektomie noch immer Samenzellen. Es wäre recht unangenehm, wenn man sich extra einer Vasektomie als Weg der Verhütung unterzieht und die Partnerin trotzdem schwanger wird. Nach einigen Monaten sollte man sein Sperma untersuchen lassen, ob es noch immer Samenzellen enthält. Anschließend kann man dann den Sex ganz bedenkenlos genießen.

Lies auch: Alles über Kondome

Eine Vasektomie rückgängig machen

Du und deine Frau, ihr möchtet keine (weiteren) Kinder: Eure Familie war schon komplett. Was aber, wenn man sich scheiden lässt, eine neue Beziehung eingeht und auf einmal der Kinderwunsch wieder da ist? Es gibt die Möglichkeit, eine Vasektomie wieder rückgängig zu mache. Das bedeutet aber nicht, dass diese auch tatsächlich Erfolg haben wird. Bei einer solche Operation wird versucht werden, die Sterilisierung des Mannes wieder umzukehren. Das ist recht teuer (etwa 3000 Euro) und gelingt oft nicht einmal. Bei einer solchen Operation werden die unterbrochenen Samenleiter wieder zusammengefügt, damit man wieder fruchtbar wird. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft, nachdem die Sterilisierung des Mannes rückgängig gemacht wurde, beträgt etwa 40 bis 50%.

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