Weniger Dates und Sex durch Corona. Wie kommt das?

Die Corona Krise dauert jetzt schon ein ganzes Jahr. Ein Jahr, in dem unser Sexleben entweder auf der Strecke blieb oder sogar zu neuem Leben erwachte. Lockdowns, HomeOffice und nicht mehr ins Restaurant oder in die Kneipe können. Das alles muss sich in irgendeiner Form auf unser Sexleben auswirken; das haben auch einige Untersuchungen bestätigt. Vor allem junge Singles haben es schwer auf sexuellem Gebiet. Warum das so ist und was man dagegen unternehmen kann, erfährst du hier!

Corona Stress und Sex: keine gute Kombi

Egal, wie schwer ein Lockdown auch sein mag, man kann ihn auch als Chance sehen, um einem eingeschlafenen Sexleben wieder auf die Sprünge zu helfen. Das hatte man eigentlich vom ersten Lockdown in dieser Pandemie auch erwartet. Trotzdem kam eine noch laufende Untersuchung der Universitäten Maastricht und Leuven zu dem Ergebnis, dass viele Paare doch eher weniger Sex in der Coronazeit haben.

Von Stress zu Sex?

Warum das so ist? Das liegt eigentlich auf der Hand, und der Stress ist der erste übliche Verdächtige. Die Menschen sorgen sich um ihre Arbeitsstelle, ihr Liebsten und ihre Gesundheit. Niemand weiß, wie sich die Krise entwickeln wird, niemand weiß, wie lange sie noch dauert. Eine solche unsichere Zukunftsperspektive führt zu Stress, und Stress bringt unseren Hormonhaushalt durcheinander. Stress unterdrückt Testosteron, ein Hormon, das sowohl bei Männern als auch Frauen für gesteigerte Lust sorgt. Wenn man also ständig unter Druck steht, wird man auch nur kaum Lust auf unbesorgten Sex verspüren. Man hat dann einfach zu viel anderes um die Ohren.

Zu dicht aufeinander

Auch die veränderten Lebensumstände können Beziehungen zusetzen. Auf einmal sitzt einem der Partner von morgens bis abends auf der Pelle und umgekehrt. Man hat sich nicht mehr so viel zu sagen, die Irritationen häufen sich und auch die Sehnsucht nach dem anderen verschwindet, weil man ihn konstant sieht. Vielleicht im verwaschenen Trainingsanzug oder einem formlosen Onesie… Sexy? Nicht wirklich! Sex braucht schließlich Luft und auch ein bisschen etwas Geheimnisvolles.

”Auf einmal sitzt man sich gegenseitig den ganzen Tag auf der Pelle, von morgens bis abends.”

Außerdem neigt man in dieser stressigen Zeit schneller dazu, sich eine Tüte Chips zu genehmigen und noch eine Flasche Wein zu öffnen. Und dann sitzt man da, mit seinen extra Kilos auf dem Sofa. Die Folge: Man man fühlt sich nicht wohl in der eigenen Haut und hat weniger Lust auf Sex.

Corona und Nörgelnde Kinder

Hatten wir schon die ständig anwesenden Kinder erwähnt? Mit all dem Genörgel, das dazu gehört und ihrem überraschenden Talent, immer genau dann aufzutauchen, wenn es gerade überhaupt nicht passt? Echte Stimmungskiller, das sind sie. Meistens hatten wir dann noch die eine oder andere Aktivität neben unserer Arbeit und der Familie, mit der wir Druck ablassen können aber auch das fällt nun weg. Wir können nicht in die Kneipe, kein Fest mit Freunden feiern oder uns mal eben in der Sauna entspannen. Wir sind dazu verurteilt, zusammen zu sein, und obwohl dies auch zu sehr schönen und wertvollen Momenten führen kann, kann es eben auch oft sehr schwer sein – und ein echter Killer deines Sexlebens.

Die Jugend hat weniger Sex

Das Sexleben der Jugend wird ebenfalls beeinflusst. Führen die Coronamaßnahmen auch bei ihnen zu einem verminderten Sexleben? Leider ja, wie eine Studie der Rutgers Stiftung und Soa Aids Niederlande ergab. An der Untersuchung waren über 4.000 Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren beteiligt, die vom 11. Dezember 2020 bis zum 4. Januar 2021 lief. Außerdem füllten weitere 1.000 junge Erwachsene zwischen 21 und 25 Jahren die Frageliste über Social Media aus.

Lockdown-Effekt

Eigentlich ist es ganz logisch. Die Jugendlichen sehen sich vor allem in der Schule, über ihre Freunde und während des Ausgehens: alles Dinge, die im Lockdown und mit den geltenden Coronaregeln kaum noch möglich sind. Und wenn man niemandem mehr begegnet, kann sich auch nichts mehr ergeben.

Dies belegen auch die Zahlen. Z.B. sank die Anzahl der Jugendlichen, die ein Date hatten von 52% vor der Coronakrise auf magere 21% im zweiten Lockdown. Im Sommer kam es zu einer kleinen Wiederbelebung, trotzdem lag auch dann der Prozentsatz der datenden Jugendlichen mit 33% deutlich unterhalb dem der Vor-Coronazeit. Zudem gaben vor der Coronazeit 67% der Singles an, noch vor Kurzem Sex gehabt zu haben. Diese Zahl sank im Lockdown auf 52% ab.

Ebenfalls fiel auf, dass 60% angaben, Sex mit einem Fuckbuddy gehabt zu haben, also mit jemandem, mit dem man nur das Bett teilt aber keine Beziehung hat. Vor der Coronazeit waren das nur 28 Prozent.

Corona und Dating-Apps

Und wenn man seinem potentiellen Lover nicht mehr im echtem Leben begegnen kann, geht man eben online – sollte man denken. Trotzdem hat die Nutzung von Dating-Apps in der Coronakrise nicht dramatisch zugenommen. Eigentlich auch wieder logisch, denn aus Angst vor Ansteckung und Verbreitung des Virus wird man noch weniger dazu bereit sein, mit einem völlig Fremden Körperflüssigkeiten auszutauschen. Egal, wie spannend und sexy ein anderer auch sein mag, man zieht sich dann doch lieber in seinen vertrauten Personenkreis zurück.

”Die Nutzung von Dating-Apps hat nicht dramatisch zugenommen.”

Die Jugendlichen trafen sich aber während des Lockdowns etwas häufiger mit ihren Dates als davor: etwa 26% gegenüber 15%. Hat die Jugend dann vielleicht etwas mehr online experimentiert? Zum Beispiel mit dem Austauschen von sexy Fotos oder Videos? Nein. Auch Sexting ist durch die Coronakrise nicht umfangreicher geworden. Vor der Krise verschickten etwa 33% der Jugendlichen ab und zu ein Sexfoto. Diese Zahl sank im Lockdown aber auf 25% ab.

Corona und Sexuelle Entwicklung

Wenig Sex und wenige Dates, also. Das ist besorgniserregend, finden die Forscher. Jugendliche hadern nicht nur mit den Einschränkungen der sozialen Kontakte, sondern auch mit ihrem stagnierenden Liebesleben. Und hierdurch wird ihre relationale und sexuelle Entwicklung gestört.

Denn gerade für junge Menschen ist das Entdecken von Sex und Liebe sehr entscheidend. Man steht in der Blüte seines Lebens und sitzt notgedrungen zu Hause fest, ein bisschen Apps schicken, gamen und sich sehr einsam fühlen. In einer Zeit, in der die Generationen vor einem die Gelegenheit hatten, sich sorglos zu vergnügen und einander zu entdecken, sitzt man selbst nun schon seit Monaten zu Hause auf dem Sofa und schaut Netflix und Co.

Sich abschätzig über die Jugend auszulassen, die einfach nichts mehr gewöhnt ist, ist ebenfalls fehl am Platze. Die Coronaregeln wirken sich negativ auf ihre Entwicklung aus, sowohl was Beziehungen betrifft, emotionale Aspekte und auch den Sex. Dass sie also weniger daten, weniger Sex haben und weniger Beziehungen eingehen, wird dieser ganzen Generation einen Schlag versetzen. Der Summer of Love, auf den die Optimisten unter uns schon seit längerem hoffen, kann wirklich nicht schnell genug kommen.

Blühendes Corona Sexleben

So weit sind wir aber leider noch nicht. Solange wir also noch zu Hause festsitzen, müssen wir versuchen, etwas aus der Situation zu machen; auch im Bett. Darum hier einige Tipps für ein blühendes Corona Sexleben!

1. Nutze die zusätzliche Zeit, die du hast. Viele Paare praktizieren eine bestimmte Sexroutine, bei der sie jede Stellung wie selbstverständlich abarbeiten. Das funktioniert immer, ist aber auch todlangweilig. Darum solltet ihr versuchen, euch gegenseitig zu überraschen und traut euch auch einmal mit spannendem Sex oder einem neuen Sextoy zu experimentieren.

2. Öffne dich sexuellen Reizen. Lust auf Sex bekommt man meistens nicht einfach so, sondern er muss stimuliert werden. Verschließe dich nicht davor, sondern öffne dich der Vorstellung, öfters abenteuerlichen Sex zu haben. Auch wenn er nur dazu dient, ein bisschen Spannung abzubauen. Du wirst sehr schnell feststellen, dass sich dies sehr gut anfühlt.

3. Vergiss die Intimität nicht. Auch wenn es sich widersprüchlich anhört: nur weil man sich den ganzen Tag über auf der Pelle sitzt, bedeutet nicht automatisch, dass man auch emotional verbunden ist. Im Gegenteil sogar, viele Paare fangen an, sich an der großen Nähe des Partners zu ärgern und weichen einander aus. Indem man aber einander mehr Aufmerksamkeit widmet, wächst die Intimität und mit ihr auch die Lust auf Sex.

4. Nicht so romantisch, dafür aber wirkungsvoll: vergiss spontanen Sex. Natürlich ist spontane Lust, die in wunderbar wildem Sex mündet etwas Fantastisches, allerdings auch recht unrealistisch, wenn man bereits seit Jahren zusammen ist. Darum sollte man Zeit für Sex einplanen. Plane ihn in deinem Kalender, ziere dich nicht. Mache etwas Spannendes daraus. Kauf dir ein neues Sextoy und genieße es!

5. Vergiss auch nicht das Nachspiel. Sex ist ein Augenblick von intensivem Zusammensein, darum ist es auch recht seltsam, dass sich viele Menschen anschließend direkt umdrehen und einschlafen oder direkt nach dem Handy greifen. Wenn man seine Beziehung vertiefen möchte, ist es viel besser diesen zärtlichen Moment zu nutzen, um ihn noch etwas länger zu genießen, sich zu unterhalten und zu kuscheln.

Single und Hauthunger

Als Single ist man sowieso schon von sozialen Kontakten außerhalb des eigenen direkten Umfeldes abhängiger. In Zeiten von Corona und des social distancing können aber sogar Tage verstreichen, ohne dass man jemanden sprechen geschweige denn berühren kann. Online sind die Möglichkeiten natürlich endlos, echter Kontakt kann aber eben doch nicht durch einen Bildschirm ersetzt werden. Das hat uns diese Krise sehr deutlich gemacht.

Die Lösung? Die ist genauso schwierig wie selbstverständlich. Man muss versuchen, im Rahmen der Möglichkeiten, die die Maßnahmen zulassen, weiterhin andere Menschen zu treffen. Zögere nicht und trau dich andere Menschen anzusprechen, vor allem fürchte dich nicht davor, dich zu verlieben. Es ist keineswegs seltsam, dass du dich manchmal einsam und alleine fühlst. Es gibt kaum ein Wort, das es in diesen Zeiten, in denen wir leben besser zum Ausdruck bringt als dieses: Hauthunger. Lasse dieses Gefühl zu und versuche es mit anderen zu teilen, die sich vielleicht in der gleichen Situation wie du befinden.

Single Fun

Ansonsten steht dir natürlich auch nichts im Wege, dein Solo-Sexleben mit einem Sextoy etwas aufzupeppen. Es kann sehr befriedigend sein, mit sich selbst zu spielen, vor allem wenn der ganze Coronastress einem zu viel wird und man nach einem Ventil sucht, um den Druck abzulassen. Denn was gäbe es besseres, als sich mit einem guten Orgasmus zu erleichtern. In unserem Webshop findest du Hunderte Toys, mit denen du jede Menge Spaß im Bett erleben kannst.

Und freue dich schon einmal auf den Summer of Love, denn er wird ganz sicher kommen!