Auswirkungen eines Orgasmus – wie hilft er deiner Gesundheit?

Orgasmus Blume

Obwohl Sex nicht unbedingt zu einem Orgasmus führen muss, ist dieser doch für viele Menschen ein herrlicher Abschluss. Ein Orgasmus und die Auswirkungen eines Orgasmus sind  aber nicht nur ein wunderbares Erlebnis, er ist zudem auch noch gesund! Ein solcher Höhepunkt bietet unterschiedliche Vorteile, sowohl physisch als auch psychisch. 

Die Auswirkungen eines Orgasmus auf den mentalen Zustand

Hormone, die ein Glücksgefühl auslösen

Wenn man zum Höhepunkt kommt, werden eine ganze Reihe Hormone ausgeschüttet wie z.B. Oxytocin. Dieses Hormon wird auch als das Liebes- oder Kuschelhormon bezeichnet. Es vermittelt einem ein Gefühl von Liebe und Verbundenheit und sorgt zusätzlich dafür, dass man sich entspannt. Das freigesetzte Oxytocin lässt einen ebenfalls leichter einschlafen. Endorphin verursacht ein intensives Glücksgefühl und hat zudem eine schmerzstillende Wirkung. Leidest du z.B. an Kopfschmerzen? Dann könnte dir ein Orgasmus helfen, sie wieder loszuwerden. Hierzu aber später mehr. Das Hormon Dopamin wird ebenfalls bei einem Orgasmus ausgeschüttet. Es führt dazu, dass man sich gut fühlt und macht auch etwas süchtig. Das von ihm verursachte Hochgefühl wird im Englischen als afterglow bezeichnet: ein warmes und fuzzy Gefühl. Forscher an der Florida State University untersuchten 214 frisch verheiratete Paare und kamen zu dem Ergebnis, dass dieses Gefühl bis zu 48 Stunden lang anhalten kann. Hierbei wird sowohl Befriedigung als auch Stimulation erlebt.

Auswirkungen eines Orgasmus – Was passiert während eines Orgasmus im Gehirn?

Die Forschung beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Hirnaktivität während eines Orgasmus. Hierzu werden z.B. Untersuchungen durchgeführt, bei denen man die Probanden masturbieren lässt, während man einen PET- oder MRI Scan durchführt. “Während des Höhepunktes nimmt die Durchblutung in bestimmten Teilen des Gehirns ab, wie die Untersuchungen zeigen konnten”, sagt der klinische Psychologe Daniel Sher. Unter anderem wird der präfrontale Cortex weniger durchblutet. Dieser Teil des Gehirns ist für unsere Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung verantwortlich. Zudem ist er für unser Sozialverhalten verantwortlich. Während des Orgasmus entspannt sich auch die Amygdala. Dabei handelt es sich um einen Teil des Hirns in seinem Kern, der für die Bildung von Erinnerungen und bei emotionalen Ereignissen verantwortlich ist. Bei Frauen kann das Entspannen der Amygdala zu weniger Emotionen führen, Männern nimmt es eher die Aggressivität. Viele Menschen fühlen sich hierdurch auch entspannter und weniger ängstlich. Das Kleinhirn wird dagegen eher stärker durchblutet. Dies führt zu verstärkter Muskelanspannung, wie sie bei vielen Menschen während des Orgasmus auftritt. Der Thalamus in der Hirnrinde hilft einem bei der Verarbeitung von Berührungen, Bewegungen und bei sexuellen Erinnerungen und Fantasien, damit man leichter zum Orgasmus kommt. Lies auch: Der weibliche Orgasmus ist wie ein Feuerwerk im Kopf

Physische Auswirkungen eines Orgasmus

Außer mentalen Effekten, wirkt sich ein Orgasmus auch körperlich positiv aus.

Ein Orgasmus ist gut für die Abwehrkräfte

Eine Untersuchung der Wilkes University kam zu dem Ergebnis, dass Studenten, die ein- oder zweimal pro Woche Sex hatten, mehr Antikörper im Blut hatten als Studenten, die weniger sexuell aktiv waren. Diese Antikörper schützen den Körper vor Bakterien und Viren.

Weniger Gefahr für Prostatakrebs

Männer, die pro Monat mindestens 21 Mal zum Höhepunkt kommen, laufen 20% weniger Gefahr, an Prostatakrebs zu erkranken als Männer, die nur vier bis 7 Mal pro Monat zum Höhepunkt kommen. Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde. Warum dies so ist, konnte noch nicht herausgefunden werden.

Auswirkungen eines Orgasmus – Weniger Stress und Kopfschmerzen durch einen Orgasmus

Eine Untersuchung der University of Munster kam zu dem Ergebnis, dass ein Orgasmus Menschen helfen kann, die an Migräne und Cluster-Kopfschmerzen (eine seltene Form sehr starker Kopfschmerzattacken) leiden. Etwa 30% der Personen mit Cluster-Kopfschmerzen und etwa 60% der Migränepatienten haben nach einem Orgasmus weniger Kopfschmerzen. Und wenn man unter Kopfschmerzen aufgrund von Anspannung leidet – ausgelöst durch Stress -, kann Sex und Masturbieren einem vermutlich ebenfalls dabei helfen, die Schmerzen zu lindern.

Gut für das männliche Herz

Eine Untersuchung, die im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass Männer, die zwei Mal pro Woche Sex hatten, weniger Gefahr liefen, einen Herzanfall zu erleiden. Das Herz schlägt dann schneller und das Blut kann schneller strömen. Dies wirkt sich positiv auf das Herz und die Blutgefäße aus. Auch nach einem Herzanfall können Männer wieder Sex haben. Wann genau, sollte man mit seinem Arzt beratschlagen.

Warum bekommen wir einen Orgasmus?

Warum bekommen Menschen überhaupt einen Orgasmus? Das konnte die Wissenschaft bisher noch nicht beantworten. Die kognitive Psychologin Kayt Sukel sagt hierzu: “Das ist vermutlich ein sneaky Mittel des Gehirns, um die Menschen zum Sex zu bewegen, damit sie sich fortpflanzen. Denn wenn man es ganz objektiv betrachtet, ist eine Schwangerschaft eigentlich eine recht riskante Sache für die körperliche Gesundheit; zuerst muss man seinen Körper ‘ausleihen’ und dann auch noch jahrelang ein Kind aufziehen. Mutter Erde verführt uns deshalb mit einem Orgasmus zum Sex, damit wir nicht aussterben.” Die Wissenschaft denkt, dass Frauen früher vielleicht nur deswegen einen Orgasmus bekamen, um auf diese Weise den Eisprung zu stimulieren, dass unsere Evolution diese Abhängigkeit des Eisprungs vom Orgasmus aber inzwischen überwunden hat. Sukel ergänzt noch: “Möglicherweise existiert der Orgasmus auch, um unser Gehirn gesund zu erhalten, denn beim Höhepunkt wird die Blutzufuhr erheblich erhöht.”

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