Schönen Fetischtag! Alles über sexuelle Fetische
Heute ist Welt-Fetischtag: Der Tag, an dem Fetische aller Art im Rampenlicht stehen und gefeiert werden. Fetische sind in der Welt der sexuellen Vorlieben ein wichtiger Aspekt, auch wenn bei weitem nicht alle Menschen einen Fetisch haben. Zweifelst du, ob vielleicht auch du einen Fetisch hast oder möchtest du einfach mehr zu diesem Thema erfahren? Wir haben extra für dich die Materie genauer untersucht.
Was ist ein Fetisch?
Beim Thema Sexualität wird der Begriff Fetisch verwendet, wenn jemand durch ein bestimmtes lebloses Objekt, Material, Kleidungsstück oder einen Körperteil (kein Geschlechtsteil) erheblich erregt wird.
Fetischismus ist der Überbegriff für all diese unterschiedlichen Fetische. Fetischismus ist eine Form der Paraphilie, einem der Psychiatrie entlehnten Begriff, der eine Bandbreite sexueller Vorlieben umfasst, die nicht in das ‘übliche Spektrum’ fallen. Bei einer solchen Paraphilie, zu der auch Fetischismus zählt, geht es um eine Art der sexuellen Erregung, die in Abwesenheit oder nicht Ausübung der betreffenden Vorliebe nur schwer zu erreichen ist.
Der Unterschied zwischen sexuellen Vorlieben und Fetischen
Wenn man durch den Anblick von Geschlechtsteilen, Brüsten oder einem Po in Erregung gerät, wird dies nicht als ein Fetisch gesehen; der Großteil der Menschen wird sicher durch einen entsprechenden Anblick in Erregung versetzt werden. Geht es aber um spezifische andere Körperteile wie z.B. Füße – das ist ein häufiger Fetisch -, kann von einem Fetisch gesprochen werden. Es geht dabei um die Erregung, die man verspürt, wenn man mit seinem Fetisch konfrontiert wird – auch wenn es nur in Gedanken geschieht -, sei es über die Medien oder im echten Leben.
”Erregung, die durch den Anblick von Geschlechtsteilen, Brüsten oder einem Po ausgelöst wird, wird nicht als Fetisch gesehen.”
Das Gleiche gilt übrigens auch für bestimmte Handlungen oder Vorlieben; vielleicht findet man die Vorstellung eines Trios sehr aufregend. Auch hierbei gilt, dass diese Fantasie viele Menschen auf sexueller Ebene anspricht. Trotzdem wird dies nicht als Fetisch gesehen. Geht es dagegen um eine Vorliebe wie etwa ‘bei sexuellen Handlungen gesehen werden wollen’ (Exhibitionismus) oder um Handlungen, bei denen eine Person erniedrigt, geschlagen oder gefesselt wird (BDSM = Bondage Discipline Sadisme Masochisme), wird wiederum von einem Fetisch gesprochen.
Welche Fetische gibt es (nicht)?
Es gibt Tausende von Fetischen. Allgemein kann man sagen, dass es zu jedem existierenden Gegenstand oder Kleidungsstück auch einen entsprechenden Fetisch gibt. Bekannte Fetische sind der Fußfetisch oder der Lack-, Leder- und Latexfetisch. Viele Menschen fühlen sich durch das Tragen bestimmter Materialien erregt. Latexfetischisten beschreiben das glatte Material oft als zweite Haut, die sie tragen. Die Spannung, die sie hierdurch erleben, wird als Erregung empfunden. Manche Menschen tragen z.B. Latex unter ihrer normalen Kleidung, wenn sie zur Arbeit gehen. Dieses aufregende Geheimnis tragen sie dann mit sich, ohne dass es jemand ahnt.
”Die bekannteren Fetische sind der Fußfetisch oder der Lack-, Leder- und Latexfetisch.”
Weniger bekannte Fetische wäre z.B. der Wollfetisch. Es gibt eine ganze Wollfetisch- Community innerhalb der Fetischwelt, die auf das weiche Gefühl von Wolle schwören. Manche Wollfetischisten hüllen sich beispielsweise komplett in einen Catsuit aus Wolle. Bei vielen Fetischen geht es um Kleidung. Ein weiteres Beispiel wäre das Tragen von Strumpfhosen, das (sowohl Männern als auch Frauen) einen Kick gibt oder das Tragen hohe Absätze.
Ich habe einen Fetisch. Macht mich das seltsam?
Einen Fetisch zu haben, ist keineswegs etwas Seltsames. Jeder Mensch besitzt sexuelle Vorlieben und jeder besitzt seine eigene Sexualität. Nur weil ein Fetisch weniger gebräuchlich ist, bedeutet nicht, dass er deswegen merkwürdig oder komisch wäre. Nach Meinung der Neurowissenschaftlerin Debra W. Soh besitzt jeder sechste Menschen einen Fetisch, darum muss man sich ganz sicher nicht dafür schämen. Man hat einen Fetisch oder man hat keinen und daran lässt sich oft auch nichts ändern. Manche Menschen schämen sich für ihren Fetisch, denn der Fetischismus befindet sich durch seine ungewöhnliche Natur nach wie vor stark in der Tabuzone. Das ist aber keineswegs notwendig.
”Nach Meinung der Neurowissenschaftlerin Debra W. Soh besitzt jeder sechste Mensch einen Fetisch.”
Falls du dich für deinen Fetisch schämen solltest, wäre es besser anzufangen umzudenken. Du besitzt etwas, das dich in außergewöhnliche Erregung versetzen kann. Egal, ob es dabei um einen bekannten oder weniger bekannten Fetisch geht, er stellt für dich den Standard optimaler Erregung dar, und das kann bei weitem nicht jeder von sich behaupten, dessen Vorliebe bei ‘gutbürgerlichem’ Sex liegt. Es ist allerdings wichtig, dass man mit den eigenen Vorlieben weder anderen noch sich selbst schadet. Falls dies der Fall sein sollte, oder man diese Neigung verspürt, sollte man sich an einen Sexologen oder Psychologen wenden; auch dann, wenn der Fetisch für einen zum Problem werden sollte. Sollte dies nicht der Fall sein, zögere dann nicht, deine besondere sexuelle Vorliebe zu umarmen und sie zu genießen.
Wie entsteht ein Fetisch?
Die Wissenschaft ist sich noch nicht einig, wie es zu einem Fetisch kommt. Die meisten Kenner denken, dass es dabei um einen der folgenden Aspekte geht:
- Kinderzeit; Faszination für und Assoziation mit einem bestimmten Objekt
- Jugendzeit; Entwicklung bestimmter Vorlieben während des Masturbierens in der Pubertät
- Jugendtrauma; Unangemessenes sexuelles Verhalten in der Vergangenheit
- Weniger sozial; Das Ausbleiben üblicher sexueller Kontakte, wodurch nach anderen Möglichkeiten gesucht wird
- Angststörung; Angst vor Abweisung und Erniedrigung
- Willkürlich; Willkürliches Entstehen im Laufe des Lebens
Es ist nicht einfach festzustellen, wann und wie ein Fetisch sich genau entwickelt. Wenn du selbst einen Fetisch besitzt, solltest du nicht zu voreilig darüber urteilen. Sieh dir zuerst die hier genannten Punkte an und analysiere, welche auf dich eventuell zutreffen. Wenn du weitere Fragen zu Fetischen hast, ist es sicher auch gut, hierüber mit einem Sexologen oder Psychologen zu sprechen.
Der Unterschied zwischen BDSM & Fetischismus
Bei ‘Fetischismus’ denken viel Menschen direkt an BDSM oder kurz gesagt an SM. Schließlich haben die bekanntesten Fetische ihren Ursprung in BDSM. Allerdings hört hier die Gemeinsamkeit auch schon wieder auf. Auch in anderen Gruppen mit bestimmten sexuellen Vorlieben gibt es ebenfalls – eher unbekannte – Fetische. Oder anders ausgedrückt: Fetischismus hat keinen direkten Bezug zu BDSM, aber innerhalb des BDSM kommen die bekanntesten Fetischarten vor. Darum werden die beiden Begriffe oft mit einander in Verbindung gebracht.
Lies auch: BDSM für Anfänger: Alle Regeln im Überblick
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