Blinddate #3

Mann und Frau küssen

Mein Blinddate für heute Abend habe ich abgesagt. Drei Stück in einer Woche; das klang zwar vielversprechend aber mein Bedarf ist inzwischen gestillt. Ich möchte lieber ein weiteres Date mit dem gleichen Mann. Nicht, dass ich bereits auf Wolke Sieben schweben würde, aber da ist schon etwas zwischen uns. Wenn es nach mir geht, können wir uns gerne etwas Zeit nehmen, um das genauer zu erforschen, und ich habe das Gefühl, dass er das genauso sieht; nichts überstürzen, kein Zwang, sondern einander einfach wirklich kennenlernen und dann sehen wir schon, wohin uns das führt. Am wichtigsten ist, dass wir eine tolle Zeit zusammen verbringen.

“Wenn du möchtest, kannst du hier übernachten…” Seine Textnachricht geht mir immer noch durch den Kopf. Einerseits will ich nichts lieber als genau das, andererseits habe ich auch etwas Angst davor. Sex ist kein Problem, aber zusammen schlafen? Das ist intim, unkontrollierbar und man weiß nie, was man am nächsten Morgen vom anderen halten wird. Außerdem bin ich es nicht mehr gewöhnt, neben einem Mann zu schlafen. Es macht mich unsicher, trotzdem wünsche ich es mir auch. Ein Vorteil daran ist, dass ich am nächsten Tag arbeiten muss. Ich werde nur duschen und mich für den Tag richten, ansonsten werde ich nicht viel von ihm mitbekommen. Vielleicht schaltet er morgens direkt den Fernseher ein; das ist etwas, was ich überhaupt nicht leiden kann. Wir werden unsere allmorgendlichen Rituale darum wohl erst bei einem unserer nächsten Dates kennenlernen.

Bevor es aber soweit ist, liegt noch ein Spieleabend vor uns. Das lieben wir beide, darum erschien uns das das Richtige für unser nächstes Date. Das Ganze hat aber auch einen Haken: Wir müssen uns beide einen Preis ausdenken, falls der andere gewinnt. Zwei Tage lang habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was ich ihm geben könnte, und habe dann beschlossen, ein bisschen zu schummeln. Ich habe für heute Abend zwei Geschenke in meiner Tasche. Ein ganz unschuldiges Geschenk und dann noch eine etwas weniger unschuldige Variante. Entweder bekommt er ein neues Sextoy oder eine harmlose Massagekerze. Was es wird, hängt davon ab, wie die Stimmung ist. Am besten wäre es natürlich, wenn ich gewinnen würde, dann muss ich mir hierüber nicht weiter einen Kopf machen.

Aber erst einmal ganz langsam von vorne: aussteigen, zur Haustür gehen und klingeln. Wenn ich im Auto sitzen bleibe und meine Tasche mit meinem Pyjama anstarre, komme ich nicht weiter. Ein letzter Kontrollblick in den Rückspiegel, dann steige ich aus. Ich schüttele alles von mir ab, strecke den Rücken und gehe zur Haustür. Sie öffnet sich auch prompt und ich werde mit einem Kuss empfangen und hineingebeten. Nachdem ich meine Tasche abgestellt und mich meiner Jacke und der Schuhe entledigt habe, trete ich ins Wohnzimmer. Am Anfang muss ich mich immer erst wieder etwas eingewöhnen. Soll ich mich gleich irgendwo hinsetzen, erst einmal stehen bleiben oder zuerst den Kontakt suchen? Nach kurzem Zögern entscheide ich mich für das Platznehmen und setze mich aufs Sofa. Wir werden wohl nicht sofort mit dem Spielen beginnen, und ich hoffe auch nicht, dass das allzu lange dauern wird, denn ich habe auch noch etwas anderes mit ihm vor.

Vor meinem inneren Auge erscheint eine erotische Szene, mit der unser Spiel endet.

Genau wie beim letzten Mal haben wir einander sehr vieles zu erzählen. Dieses Mal dauert es aber etwas länger, bevor wir physischen Kontakt bekommen. Wir müssen uns nicht mehr erst gegenseitig beschnüffeln. Kniekontakt, ab und zu eine Berührung der Hände und auch ein Kuss hier und da ist erlaubt. Die kleinen elektrisierenden Schauer, die mich durchlaufen, wenn er mich berührt sind herrlich und fühlen sich sehr vertraut an. Es ist aufregend aber nicht beängstigend.

Ich genieße es, ihn zwischendurch zu studieren. Wenn er mitten in einer Geschichte steckt, die er erzählt, voller Begeisterung, dann sehe ich es in seinen Augen. Sie glänzen auf ganz bestimmte Art und seine Mundwinkel heben sich etwas öfter. Ich weiß, dass er es genießt, seine Geschichten zu teilen, obwohl er mich dazu eigentlich nicht braucht. Er geht völlig in ihnen auf und sorgt auch selbst für die nötigen Kommentare. Mein Beitrag beschränkt sich auf eine kurze Frage ab und zu und einige passende Geräusche. Diese Lebenslust, ich finde sie umwerfend. Seine Eigenheiten ziehen mich an.

Je länger ich ihn mir ansehe, desto besser gefällt er mir.

Wir merken gar nicht, wie die Zeit vergeht und plötzlich sind über drei Stunden vorbei und wir fangen erst kurz vor Mitternacht an zu spielen. Wer die meisten Punkte bei einer Runde Ticket to Ride schafft, bekommt vom anderen ein Geschenk. Ich entscheide mich für einen offensiven Start und sichere mir direkt einige Routen. Das bringt ihn aus seinem eigenen Spiel und zwingt ihn bei meinem mitzumachen. Hierdurch bin ich etwas im Vorteil, der aber nicht lange währt. Ich weiß, dass er das Spiel gut beherrscht und alles geben wird, um zu gewinnen. Unser Spiel wird immer taktischer, wir versuchen einander zu behindern und dem anderen das Leben schwer zu machen.
Als das Spiel vorbei ist, denkt er, dass er gewonnen hat. Er hat mit Abstand die meisten Karten, allerdings kennt er meine Strategie nicht, denn ich sammele meine Punkte auf andere Weise. Der Unterschied ist nicht groß, wir haben beide deutlich über 100 Punkte gesammelt, mit meinem letzten Zug lasse ich ihn aber hinter mir und bin der Sieger.

Als er sein Geschenk hervorholt, steigt meine Neugier. Was hat er sich wohl ausgedacht? Um was wird es dabei gehen? Und wie werde ich darauf reagieren? Es fällt mir nicht leicht, ruhig zu bleiben, trotzdem gelingt es mir, das Papier einigermaßen beherrscht zu entfernen. Als ich sehe, dass er Massageöl gekauft hat, muss ich lachen. Er ahnt natürlich nicht, was in meiner Tasche steckt, scheinbar hatten wir beide die gleiche Idee. Und ich habe eben noch eine Reservegeschenk dabei.
Ich frage ihn, ob er eine Revanche will, damit er entdecken kann, was ich bei mir habe. Das muss ich ihn nicht zweimal fragen und er lässt mir bei der zweiten Partie keine Chance. Als er mein Päckchen auspackt, wird ihm sofort klar, um was wir das nächste Mal spielen: Um die Massage selbst. Ich stimme ihm lachend zu. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir eine weitere Verabredung haben werden.

Also keine Massage heute Nacht, es gibt aber sicherlich genug andere aufregende Dinge zu tun…

Er ergreift meine Hand und nimmt mich mit nach oben. Es wird Zeit für eine kleine Hausbesichtigung. Mir ist klar, dass unsere Tour durch seine Wohnung mit dem Schlafzimmer enden wird und wir dann nur noch das Bett entdecken werden. Zum Glück befindet sich sein Schlafzimmer ganz oben, darum besuchen wir zuerst andere wichtige Zimmer wie das WC und das Badezimmer. Ich muss zugeben, dass ich beeindruckt bin. Er hat das Haus selbst umgebaut und es sieht wirklich toll aus. Alles ist mit sehr viel Sorgfalt eingerichtet.

Wir erreichen die oberste Etage. Sobald ich das Schlafzimmer betrete, überkommt mich Ruhe, gleichzeitig fühle ich aber auch eine gewisse Spannung. Mein Blick wird von der Zimmerdecke angezogen, an der ich einige Haken entdecke. Wenn es sich dabei um das handelt, was ich denke, warten auf uns wohl noch jede Menge aufregende Momente. Soweit sind wir aber noch nicht. Zuerst muss ich ihn noch entdecken.

Ich will entdecken, auf was er reagiert, was ihm gefällt und was ihn ganz verrückt macht.

Wir bereiten uns kurz vor und dann ist der Moment gekommen; wir ziehen uns aus und gehen ins Bett. Er entledigt sich seiner Kleider in Windeseile bis auf die Boxer-Shorts und schaut mich dann an. Die Röte steigt mir in die Wangen. Zum Glück habe ich recht bequeme Sachen an und kann meine Hose problemlos abstreifen. Mein Pullover lässt sich ebenfalls einfach ausziehen. Als ich hierdurch für einen Moment nichts sehen kann, kommt er mir ganz nahe. Mit einem Finger fährt er mir vom Hals hinab, entlang meinem BH und über den Bauch immer weiter abwärts. Als er bei meinen Hüften angekommen ist, drückt er mich aufs Bett und zieht die Decke über uns. Ich kann mich nicht länger zurückhalten. Meine Lippen verlangen einen intensiven Kuss und ich schlinge meine Beine um ihn. Ich entdecke ihn mit meiner Hand; seine Schultern, seinen Rücken seine Brust, und dann lasse ich meine Hand in seinen Shorts über seinen Po gleiten. Ich ziehe ihn an mich, ich will seinen Körper auf meinem spüren. Als er mir näher kommt, fühle ich seine Erregung, die gegen meinen Bauch drückt. Wir sehen einander an und sehen die Lust in den Augen des jeweils anderen. Heute Nacht wird es geschehen, heute Nacht gehören wir einander.

Er schiebt die Träger meines BHs über meine Schultern und öffnet den Verschluss auf meinem Rücken. Sobald mein BH weg ist, nimmt er meine Brüste in seine Hände. Ein Schauer durchläuft meinen Körper, als seine Daumen meine Brustwarzen berühren. Als er sie vorsichtig kneift, schiebe ich ihm meine Hüften entgegen. Ich will noch viel mehr von ihm. Er beugt sich hinab und nimmt meine Brustwarze in den Mund. Meine Fingernägel bohren sich vorsichtig in seinen Rücken. Ich fühle etwas Unbeschreibliches. Während er sanft in meine Brustwarzen beißt und an ihnen saugt, steigert sich die Spannung zwischen meinen Beinen immer weiter. Ich fühle, wie ich immer heißer werde und dass mein String feucht wird.

In der Zwischenzeit setze ich meine Entdeckungstour fort. Ich streichele ihn immer tiefer und als ich am Saum seiner Boxer-Shorts ankomme, lass ich meine Hände zur Vorderseite wandern. Meine Finger gleiten über ihn und üben Druck aus. Ich fühle, wie er in meiner Hand darauf reagiert. Daraufhin traue ich mich, noch etwas weiterzugehen. Meine Hand gleitet hinab und fängt an, seine Hoden zu massieren. Ich kann an seinem Atem hören, wie sehr er dies genießt. Echter Haut auf Haut Kontakt wäre aber noch schöner. Ich schiebe seine Boxer-Shorts nach unten und nehme ihn in meine Hand. Ich befriedige ihn langsam und erhöhe den Druck immer mehr. Mein Daum gleitet dabei ab und zu über seine Eichel. Als ich merke, dass er feucht wird, löse ich mich aus seinen Armen und tauche ab. Ich lecke die Feuchtigkeit von seiner Eichel und lecke ihn anschließend von unten nach oben, bevor ich ihn ganz in den Mund nehme. Zuerst nur die Spitze. Ich lecke und sauge an ihm und bringe ihn dazu, dass er mehr will. Dann nehme ich ihn immer tiefer in den Mund, während ich ihn ansehe. So kann ich sehen, wie sehr er es genießt.

Ich sehe das Verlangen in seinen Augen wachsen und fühle, wie er sich dem Höhepunkt nähert.

Als er es fast nicht mehr aushält, zieht er mich zu sich nach oben. Seine Hand verschwindet zwischen meinen Beinen und streichelt meine Schamlippen und Klitoris. Mir wird immer wärmer. Seine Berührung entfacht ein Feuer in mir. Er weiß genau, wie er mich berühren muss. Ich bewege mich mit seiner Hand mit und verliere beinahe die Kontrolle. Es ist einfach herrlich, ich kann es kaum erwarten, ihn in mir zu fühlen.

Wir können uns jetzt beide kaum noch zurückhalten. Es ist soweit. Auch wenn wir es am liebsten noch länger hinauszögern würden, die sexuelle Spannung ist einfach zu groß. Er zieht sich schnell die Boxer Shorts aus und meinen String hinunter und spreizt meine Beine. Dann sieht er mir tief in die Augen und dringt in mich ein. Ich schlinge die Beine um ihn und schiebe ihm mein Becken entgegen. Es fühlt sich so gut an, ihn in mir zu fühlen. Wir wollen langsam starten aber das dauert nur zwei kurze Stöße lang, dann drücke ich meinen Rücken durch und werfe den Kopf in den Nacken. Ich will ihn und ich will ihn hart. Und mein Wunsch wird mir direkt erfüllt. Er stößt immer härter und tiefer. Mein Klimax nähert sich und ich gebe mich ihm hin. Nachdem ich gekommen bin, lässt auch er sich gehen. Mit einigen letzten Stößen fühle ich, wie er in mir kommt. Ich halte ich fest, bis sein Orgasmus langsam abebbt

Wir sehen einander sprachlos an. Es dauert einen Moment, bis wir wieder zu Atem gekommen sind und dann fangen wir an zu lachen. Dass es schon beim ersten Mal so heftig sein würde, hatten wir beide nicht erwartet. Er lässt sich zur Seite gleiten und nimmt mich in der Bewegung mit. Wie liegen einander in den Armen und genießen das Nachspiel unseres Sex, und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal war.

Er macht mich richtig süchtig. Sogar nachdem wir beide zum Höhepunkt gekommen sind, habe ich immer noch nicht genug von ihm. Ich will ihm ganz nahe sein, jeden Zentimeter seines Körpers mit meinen Händen berühren und in seinen Augen ertrinken. Er bringt etwas in mir in Bewegung, etwas, was mir bisher unbekannt war. Es ist nicht irgendeine wilde Verliebtheit, nicht mein unstillbarer Hunger nach Sex, sondern etwas viel ruhigeres. Als ich versuche, es in Worte zu fassen, klingt es fast schon langweilig, aber das ist es keinesfalls…

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