Die wunderbare Welt des Blickkontakts

flirten Blickkontakt

Ihr schaut einander an und wisst sofort, was der andere denkt. Ihr fühlt den Kummer, die Leidenschaft, Angst und Liebe des anderen. Der Blickkontakt verrät einem oft viel mehr als Worte. Er lügt nicht und zeigt ungefiltert die Gefühle des anderen. Er ist rein, verletzlich und man kann vieles an ihm ablesen. Was es bedeutet, einander lange in die Augen zu sehen und wie man Blickkontakt herstellt, erfährst du in diesem Artikel.

Was bedeutet Blickkontakt?

Dass bei Blickkontakt etwas mit einem passiert, körperlich und mental, steht fest. Man fühlt sich unwohl, verstanden, emotional oder auch alarmiert. All diese Gefühle haben einen Ursprung und eine tiefere Bedeutung.

Wichtigstes Kommunikationsmittel

Fast 90% unserer Kommunikation erfolgt nonverbal. Wir können so gut wie alles über unsere Körpersprache, Mimik, Haltung und mit den Augen ausdrücken. Der Blickkontakt spielte schon immer eine wichtige Rolle bei der Kommunikation, vielleicht sogar die wichtigste. Während man mit Worten recht leicht Unwahrheiten verbreiten kann, fällt einem dies mit den Augen nicht so leicht. Die Augen sind ein Informationsquell und der Schlüssel zur Verbindung. Zahllose Untersuchungen haben gezeigt, dass Babys, die längeren Blickkontakt mit anderen Personen haben, eine erhöhte Hirnaktivität zeigen. Zudem scheint dies auch für ihre späteren sozialen Fähigkeiten und ihr empathisches Vermögen ausschlaggebend zu sein. Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Aussenden und Empfangen von Signalen über die Augen ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Kommunikation ist.

Verbindung durch Blickkontakt

Blickkontakt wird überall auf der Welt unterschiedlich gedeutet. In einigen asiatischen und afrikanischen Ländern z.B. ist Blickkontakt mit älteren Menschen ein No-Go. Im Tierreich bedeutet anhaltender Blickkontakt meistens Konfrontation und Gefahr. In der westlichen Welt wird er eher mit Leidenschaft oder auch etwas Unangenehmen assoziiert. Wenn man sich als Paar länger in die Augen schaut, ist es nicht schwer zu erraten, wohin dies führen wird. Wenn sich unbekannte Menschen länger ansehen, wird dies oft als unangenehm oder auch als Flirt empfunden. Was passiert aber, wenn man eine fremde Person bewusst längere Zeit ansieht, ohne etwas zu sagen? Die Künstlerin Marina Abramovic aus New York wollte genau dies herausfinden.

”Im Tierreich bedeutet längerer Blickkontakt Konfrontation und Gefahr.”

Drei Monate lang schaute sie jeden Tag Museumsbesuchern so lange wie möglich in die Augen. Im Laufe der Zeit wurde sie dabei immer sensibler. Sie fing an, die Emotionen der Personen extrem deutlich wahrzunehmen. Die Besucher fingen regelmäßig an zu weinen, zu lachen oder fühlten sich verstanden. Diese berührenden Momente zeigen, dass es möglich ist, nur mit Blickkontakt eine tiefere Verbindung herzustellen. Voraussetzung ist aber, dass beide Seiten bereit sind, sich dem anderen zu öffnen.

Wahrnehmungsverzerrungen und Halluzinationen durch langen Blickkontakt

Das Beispiel der New Yorker Künstlerin ist schon beeindruckend aber der italienische Forscher Caputo ging noch einen Schritt weiter. Er wollte beweisen, dass ein 10-minütiger Blickkontakt sogar zu Halluzinationen führen kann. Nach seiner Auffassung führt anhaltender Blickkontakt zu Wahrnehmungsverzerrungen und verändert auch die Wahrnehmung von Raum und Zeit, ähnlich wie Drogen, die zu Halluzinationen führen wie etwa LSD oder 2CB. Wie sich herausstellte, lag er mit dieser Annahme richtig! Die Hirnaktivität der Versuchspersonen verändert sich und sie fingen an, auf unterschiedliche Weise zu halluzinieren. Während eine Person kleine visuelle Verformungen wahrnahm, sah eine andere Tiere und ganz andere Gesichter. Wenn man sich also in die Augen sieht, entsteht nicht nur eine besondere Verbindung, über die man den anderen besser kennenlernt, sondern auch das eigene Bewusstsein verändert sich.

Die Anziehungskraft des Blickkontakts

Außer als Kommunikationsmittel, Emotionen-Detektor und natürliche Droge, dient der Blickkontakt auch noch einem ganz anderen Zweck: der Liebe. Man flirtet oft über Blicke und kann dem Partner oder einem Crush auf diesem Wege mitteilen, was man gerne will. Man kann den anderen auch sehr gut ‘lesen’, wenn man sich des ‘Augengesprächs’ ganz bewusst ist.

Wann ist Blickkontakt flirten?

Es gibt einen recht großen Unterschied, ob man jemand auf recht creepy Art und Weise anstarrt oder mit ihm flirtet. Manche Männer denken z.B., dass sie mit jemandem im Bus oder der Bahn flirten würden, obwohl sie den oder die Betreffende viel zu lange anschauen. Blickkontakt beim Flirten ist nur ein kurzer Moment, der Bruchteil einer Sekunde, bei dem sich die Blicke kreuzen. Das geschieht häufig im Zug, im Bus, bei der Arbeit oder in einem Geschäft. Das Flirten über Blickkontakt erkennt man oft daran, dass es zusammen mit einem Lächeln auftritt. Wenn jemand zurücklächelt oder schüchtern wegschaut, weiß man, dass auch die andere Seite es als Flirt auffasst. Bekommt man keine Reaktion oder nur einen verärgerten Blick, ist der Blickkontakt kein Flirten mehr. An der Haltung des anderen sieht und fühlt man meist, ob die betreffende Person den Blickkontakt ebenfalls als Flirt erfährt oder ob sich die Blicke nur zufällig gekreuzt haben.

Wie stellt man Blickkontakt her?

Die nächste Frage, die sich logischerweise stellt, ist, wie man Blickkontakt überhaupt herstellt. Oder anders ausgedrückt: Wie erregt man die Aufmerksamkeit der betreffenden Person, mit der man mit den Augen flirten möchte? Am besten lässt man das Ganze so spontan wie möglich geschehen. Man sollte die Person also nicht passiv so lange anstarren, bis sie zufällig in die eigene Richtung schaut, sondern seine Flirtversuche lieber auf mehrere kurze Augenblicke verteilen und sie eventuell mit einer kleinen Bemerkung oder einem Lächeln kombinieren. Oft werden solche Versuche nonverbal durch eine Kopie des eigenen Verhaltens beantwortet werden. Falls die betreffende Person aber nicht das Gleiche empfindet, wird man kaum eine Reaktion feststellen. Manchmal kann der oder die Betreffende den Vorstoß aber auch als angenehm empfinden, ist jedoch selbst zu schüchtern, um darauf zu reagieren.

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Was bedeutet wegschauen bei Blickkontakt?

Das Wegschauen wird oft als Abweisung interpretiert. Dies kann zurecht sein oder auch nicht. Wegsehen bei Blickkontakt bedeutet lediglich, dass die betreffende Person zu unerwartet mit Emotionen konfrontiert wird. Den Blick dann abzuwenden ist ein ganz logischer Reflex, um die emotionale Belastung zu vermindern. Wenn man sich ansieht, zeigt man sich verletzlich, rein und ungefiltert. Da ist es nur logisch, dass den Menschen der Blickkontakt oft schwer fällt. Nicht jeder Mensch steht hierfür ständig offen. Manchmal ist man dazu bereit, manchmal schreckt man davor zurück, weil man keine Lust auf eine emotionale Verbindung hat. Auch Schüchternheit kann eine Rolle spielen.

”Wegschauen bei Blickkontakt bedeutet, dass der Betreffende mit zu vielen Emotionen unerwartet konfrontiert wird.”

Darum sollte man sich nicht sofort abgewiesen fühlen, wenn man Blickkontakt herstellt und der andere einem ausweicht. Schaut der oder die Betreffende öfters oder sogar immer weg? Dann ist er oder sie vermutlich nicht so offen für einen Kontakt wie du. Sollte dies deinen eigenen Partner betreffen, solltet ihr darüber sprechen. Der regelmäßige Blickkontakt mit dem Freund oder der Freundin sorgt für eine stärkere Bindung; nicht nur beim Sex, sondern gerade auch bei anderen Gelegenheiten.

Große Pupillen während des Blickkontakts

Was man sich merken sollte, ist, dass Menschen schon immer große Pupillen attraktiv finden. Wenn man positive Gefühle empfindet, weiten sich die Pupillen und somit wird auch der Blickkontakt für die Zielperson attraktiver. Bei negativen Gefühlen wirkt dies genau entgegengesetzt. Ereignet sich also ein Blickkontakt, kann man leicht erkennen, ob die betreffende Person den Moment als positiv oder negativ erlebt. Das sollte man aber auch nicht überbewerten. Faktoren wie Lichtverhältnisse, Medikamente und Drogen können die Pupillengröße ebenfalls erheblich beeinflussen.

Liebe auf den ersten Blick

Wahrscheinlich hast auch du dich schon einmal spontan in jemanden verliebt, weil er oder sie dich auf einmal durchdringend angesehen hat; vielleicht im Fitnesscenter, im Zug oder beim Ausgehen. Solche Augenblicke werden auch als die Liebe auf den ersten Blick bezeichnet. Experten sagen, dass es sich dabei nicht um echte Liebe handelt, sondern dass sie eher auf reiner Anziehungskraft basiert. Die momentane Szenerie, die Ausstrahlung und äußere Erscheinung der Personen sorgen für einen spontanen Wow-Effekt. Auch Hormone, die Jahreszeit, der eigene Beziehungsstatus und die Tageszeit können solche Augenblicke beeinflussen. Und dann haben wir den Alkohol noch nicht einmal erwähnt! Trotzdem ist es jedes Mal wieder etwas ganz Besonders, dieses Kribbeln zu fühlen, wenn man einem völlig Fremden für nur einen kurzen Moment in die Augen schaut. Dies zeigt nur umso mehr die Kraft unserer Augen.

In welchen Momenten findest du Blickkontakt am wichtigsten?

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