Kolumne: Sexualität während unterschiedlicher Lebensphasen

Veränderung Sexualität

Sie erscheinen jede Woche in der Praxis: Frauen, die von Veränderungen ihrer Sexualität berichten; voller Fragen, Verwirrung und Unsicherheit. Sie verlieren ein Stück weit das Vertrauen in ihren eigenen Körper oder gehen von Annahmen über bestehende Mythen und irgendwelche hartnäckigen Überzeugungen aus. Z.B.: Wenn man einmal Mutter ist, verliert der Sex seine Funktion, weswegen man weniger Lust verspürt. Oder: Wenn man in die Menopause kommt, wird man alt und alte Menschen haben keinen Sex. Das ist natürlich alles Unsinn.

In einem früheren Artikel hatte ich bereits geschrieben, dass Sexualität etwas ist, das sich ständig in Bewegung befindet. Sie ist wie die Jahreszeiten: Eine Veränderung ist unvermeidlich, und jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. Genauso ist es auch mit der Sexualität: Jede Veränderung besitzt ihre eigene Schönheit. Aber jede Veränderung bringt natürlich auch gewisse Unsicherheiten mit sich mit; Unsicherheit vor dem Unbekannten. Diese Unsicherheit kann Gefühle wie Scham oder Unbehagen auslösen, denn man fragt sich dann: ist das überhaupt noch normal? Ist das etwas, was zu mir passt? Darf ich dies so erleben? Die Antwort auf all diese Fragen lautet ‘Ja’! Zweifellos.

Sexualität befindet sich in ständiger Bewegung. Vor allem in den unterschiedlichen Lebensphasen will deine Sexualität sehr wahrscheinlich andere Dinge entdecken. Diese Lebensphasen können von großen Ereignissen geprägt sein wie z.B. einer neuen Beziehung, Schwangerschaft, Kinder, von jemandem Abschied nehmen müssen oder älter werden. Die Phasen stecken manchmal aber auch verborgen in kleineren aber deswegen nicht weniger eingreifenden Dingen wie z.B. Stress bei der Arbeit, eine Freundschaft, die zu Ende geht, ein Umzug oder ein Körper, der sich nicht wohl fühlt. All dies erfordert ständige Anpassung von dir, deinem Körper und auch deiner Sexualität. All dies muss du und deine Sexualität fortwährend verkraften und darauf reagieren, damit du dich wieder gut mit dir selbst fühlst. Und das erfordert Zeit, Aufmerksamkeit, Liebe und Mitgefühl.

Gönne dir all dies und vergiss dabei vor allem nicht, Mitgefühl für dich selbst zu empfinden; Verständnis für deine eigene Sexualität. Umarme die Unsicherheit, die du erlebst und achte darauf, dass Scham nicht zum beherrschenden Faktor deiner Sexualität wird. Entdecke, was du benötigst und lerne, welchen Einfluss die Hormone auf deinen Körper und Geist besitzen. Hormone spielen für uns als sexuelle Wesen eine sehr wichtige Rolle, doch nur wenige Frauen kennen sich damit aus. Vertiefe dich darum in dieses Thema und beurteile dich nicht auf Grund von Veränderungen, die du an dir beobachtest aber nicht verstehst. Veränderungen, für die du dich selbst verurteilst anstelle sie als Teil deines Frauseins zu umarmen. Du als Frau wirst immer in Bewegung sein. Gehe mit diesen Bewegungen mit, dann werden sie dich zu den schönsten Orten tragen.

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