Kinky im Schlafzimmer

Drs. Nynke Nijman Kolumne Selbstvertrauen

Hast du auch ab und zu ganz heimlich bestimmte Fantasien, in denen du gefesselt auf dem Bett liegst oder bei denen dir warmes Kerzenwachs auf den Körper getröpfelt wird, während du mit verbundenen Augen auf dem Bauch liegst? Damit bist du ganz sicher nicht allein? Es gibt unzählige Fantasien, bei denen kinky Elemente eine Rolle spielen. Oft geht es dabei um unerwartete Reize, denen man ausgesetzt wird, das Spiel mit den Sinnen und um Hingabe. Das führt dazu, dass der Sex etwas Unvorhersehbares bleibt, was natürlich der Erregung zu Gute kommt.

Das Schönste an solchen Fantasien ist jedoch, dass bei ihnen alles mit Konsens geschieht: Man stimmt in seiner Fantasien den Dingen zu, wenn sie stattfinden und darum kann man sich auch der Erregung entsprechend hingeben. Hierdurch wird die Situation zu einer vollkommen anderen, als wenn etwas entsprechendes im Nicht-Konsens in der Realität geschehen würde. Wenn du dies auch in deinem Schlafzimmer Realität werden lassen willst, könnte es ziemlich aufregend werden. Aber auch wenn es eine sehr spannende Sache verspricht zu werden, ist sie sicherlich realisierbar. Es gibt aber einige Dinge, die man dabei beachten sollte.

1. Möchtest du deine Fantasie wirklich Realität werden lassen?

In der Fantasie erscheint alles so wunderbar und erregend zu sein, was aber keine Garantie dafür ist, wenn man es wirklich in die Tat umsetzt. Das kann ziemlich ernüchternd sein und die herrliche Fantasie sogar zerstören. Die Umsetzung einer Fantasie im echten Leben kann etwas Tolles sein und darum darf man sicher darüber nachdenken, dies zu tun, man sollte sich aber auch bewusst sein, dass es schiefgehen kann. Und das Unangenehme daran ist, dass man auf diese Weise eben auch seine herrliche Fantasie einbüßen kann.

2. Kinky ist nicht unbedingt das Gleiche wie BDSM

BDSM steht für Bondage, Dominance, Submissiv, Sado- und Masochism. Kraftvolle, spielerische Elemente, mit denen die Grenzen von Emotionen, Vertrauen und physischen Reize ausgelotet werden. Bei BDSM geht es nicht unbedingt um Sex. Dabei können natürlich sexuelle Aspekte vorkommen oder es wird in einem sexuellen Kontext praktiziert, per Definition geht es dabei aber nicht um Sex. Es geht viel mehr um Konsens, also um Zustimmung. Und der Rahmen für den die Zustimmung erteilt wurde, darf spielerisch voll ausgereizt werden. Die Kommunikation spielt dabei die größte und wichtigste Rolle.

Wenn der Begriff BDSM dir oder deinem Partner widerstrebt, könnte die Bezeichnung Kinky vielleicht etwas zugänglicher klingen und für Neugier sorgen. Auf diese Weise kann der Schritt zu diesem Spiel etwas leichter fallen und weniger spannend werden.

BDSM dreht sich nicht unbedingt um Sex, sondern eher um Konsens, also um Zustimmung. Und der Rahmen für den die Zustimmung erteilt wurde, darf spielerisch voll ausgereizt werden.

3. Startet ganz ruhig und lasst euch Zeit

Man sollte nicht erwarten, sofort ein Experte auf dem Gebiet zu sein, um das man seine sexuellen Kontakte erweitern möchte. Gönne dir die Zeit, dich erst einmal mit den unterschiedlichen Materialien vertraut zu machen und erkunde die zugehörigen Möglichkeiten. Entdecke mit deinem Partner, was euch gefällt. Man sollte die Kinky Dinge, die man gerne betreiben möchte lieber langsam aufbauen, als alles zu überstürzen und dabei ungewollt Grenzen zu überschreiten.

4. Sei dir der Materialien, die du benutzt, sehr bewusst

Nicht alle Materialien sind auch sicher für den Körper. Schon einfaches Kerzenwachs kann zu Brandwunden führen, und wenn man einen Klaps mit etwas ausführt, das nur ein kleines bisschen zu scharf oder zu schwer ist, kann auch dies leicht zu Verletzungen führen. Darum sollte man nur Materialien verwenden, die auch geeignet sind. Und wenn man das Spiel dann etwas besser beherrscht, kann man sich an neue Materialien wagen wie z.B. ganz alltägliche Haushaltsgegenstände. Es scheint so einfach zu sein, sich irgendein Attribut dazu zu holen, das bereits griffbereit im Haus vorhanden ist, wenn man sich aber nicht zu 100% sicher ist, dass man es auch sicher verwenden kann, könnte es mehr Schaden als Freude verursachen.

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